Vorbörse: Corona-Angst erfasst auch Wall Street – Dax bemüht sich Kursverfall zu stoppen
DEUTSCHLAND: – STABILISIERUNG ERWARTET – Nach dem Rutsch auf das tiefste Niveau seit Anfang Juli dürfte sich der Dax am Dienstag zunächst etwas fangen: Der Broker IG taxiert den deutschen Leitindex rund zwei Stunden vor dem Xetra-Start 0,3 Prozent höher auf 12.212 Punkte. Vor allem der Kurseinbruch von SAP nach enttäuschendem Ausblick hatte den Dax tags zuvor erstmals seit Sommer wieder unter die exponentielle 200-Tage-Linie zurückgeworfen. „Die ersten Schnäppchenjäger treten aufs Parkett, bisher sind das jedoch recht wenige“, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Es gebe momentan einen klaren Überhang schlechter nachtrichten, auf die die Anleger zudem stärker reagierten als noch zuletzt.
USA: – SCHWÄCHER – Sorgen über steigende Neuinfektionen und schwindende Hoffnungen auf weitere Corona-Wirtschaftshilfen vor den US-Präsidentschaftswahlen haben die US-Börsen zum Wochenstart schwer belastet. Überraschend schwache Daten vom Häusermarkt trugen ihr Übriges zur angeschlagenen Stimmungslage bei. Der Dow Jones Industrial sackte am Montag direkt zum Handelsstart unter die Marke von 28.000 Punkten und weitete seine Verluste im Verlauf noch weiter aus bis er den tiefsten Stand seit Ende September erreichte. Die Nasdaq-Indizes konnten sich dem starken Abwärtstrend zunächst entziehen, doch dann ging es auch an der technologielastigen Börse spürbar nach unten.
ASIEN: – UNEINHEITLICH – Die Aktienmärkte in Asien haben am Dienstag keine einheitliche Richtung gefunden. Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss 0,04 Prozent tiefer. Der CSI 300 mit den 300 wichtigsten Aktien der chinesischen Festlandbörsen legte zuletzt hingegen um 0,17 Prozent zu. Der Hang-Seng-Index in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong sank nach der Feiertagspause zum Wochenstart um 0,63 Prozent. Die angespannte Corona-Lage in weiten Teilen der Welt sorgt weiter für Zurückhaltung bei den Anlegern.
onvista ETF-Ratgeber: So finden Sie die besten Indexfonds
DAX 12177,18 -3,71%
XDAX 12204,65 -3,58%
EuroSTOXX 50 3105,25 -2,93%
Stoxx50 2813,04 -1,90%
DJIA 27685,38 -2,29%
S&P 500 3400,97 -1,86%
NASDAQ 100 11504,519 -1,61%
ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL
RENTEN:
Bund-Future 175,37 -0,03%
DEVISEN: – DOLLAR LEICHT SCHWÄCHER – Der Euro hat am Dienstag im frühen Handel leicht zugelegt. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1830 US-Dollar und damit etwas mehr als im asiatischen Handel. Starke Impulse gab es zunächst nicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montag auf 1,1819 Dollar festgesetzt.
Marktbeobachter erklärten die leichten Euro-Gewinne mit einem etwas schwächeren Dollar. Im Tagesverlauf stehen insbesondere in den USA einige Konjunkturdaten auf dem Programm, die dem Handel eine Richtung geben könnten. Von Interesse dürften zum einen Auftragsdaten sein, da sie einen Hinweis auf die Investitionstätigkeit der Unternehmen geben. Zum anderen werden Zahlen zum Verbrauchervertrauen veröffentlicht.
Euro/USD 1,18337 +0,20%
USD/Yen 104,6995 -0,13%
Euro/Yen 123,9044 +0,08%
ROHÖL: – AUFWÄRTS – Die Ölpreise haben sich am Dienstag im frühen Handel wieder etwas von den Vortagesverlusten erholt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 40,79 US-Dollar. Das waren 33 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 30 Cent auf 38,86 Dollar.
Gestützt wurden die Rohölpreise zuletzt durch einen wieder etwas schwächeren Wechselkurs des Dollar. Die Weltreservewährung hatte zuvor wegen der steigenden Unsicherheit infolge der sich verschärfenden Corona-Lage angezogen. Da Öl international in Dollar gehandelt wird, sinken die Importpreise von Ländern außerhalb des Dollarraums bei fallenden Wechselkursen. Das stützt die Nachfrage.
Davon abgesehen bleibt der mittelfristige Ausblick am Markt düster: Neben den weltweit steigenden Corona-Infektionszahlen gibt es weiter keine Einigung auf ein neues US-Konjunkturpaket. Ein neues Hilfspaket würde die größte Volkswirtschaft der Welt stützen und damit auch die Nachfrage nach Rohöl in den USA stärken.
Brent 40,79 +0,33 USD
WTI 38,85 +0,29 USD
onvista Mahlzeit: Was machen mit SAP?
Keine Folge mehr verpassen? Einfach den onvista YouTube-Kanal abonnieren!
UMSTUFUNGEN VON AKTIEN
– BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR SAP AUF 134 (158) EUR – ‚OVERWEIGHT‘
– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR DEUTSCHE POST AUF 48 (43) EUR – ‚BUY‘
– COMMERZBANK SENKT ZIEL FÜR KWS SAAT AUF 74 (75) EUR – ‚BUY‘
– CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR UNITED INTERNET AUF 34 (30) EUR – ‚NEUTRAL‘
– CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR 1&1 DRILLISCH AUF 19 (21) EUR – ‚UNDERPERFORM‘
– CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR SAP AUF 119 (157) EUR – ‚OUTPERFORM‘
– EVERCORE ISI SENKT SAP AUF ‚IN-LINE‘ (OUTPERFORM)
– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR FREENET AUF 22,30 (19,10) EUR – ‚BUY‘
– BAADER BANK HEBT ZIEL FÜR WESTWING AUF 34 (26) EUR – ‚BUY‘
– DZ BANK HEBT HAWESKO AUF ‚KAUFEN‘ (HALTEN) – FAIRER WERT 47 (42) EUR
– JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR SAP AUF 132 (161) EUR – ‚BUY‘
– CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR AMAZON AUF 3700 (3680) USD – ‚OUTPERFORM‘
– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR FEDEX AUF 320 (280) USD – ‚BUY‘
– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR L’OREAL AUF 258 (251) EUR – ‚UNDERWEIGHT‘
– BERNSTEIN HEBT ZIEL FÜR NATIONAL GRID AUF 1030 (990) PENCE – ‚OUTPERFORM‘
– GOLDMAN HEBT ENDESA AUF ‚NEUTRAL‘ (SELL) – ZIEL 26,50 (24) EUR
– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR UNILEVER NV AUF 61 (59) EUR – ‚BUY‘
– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR UNILEVER PLC AUF 5500 (5300) PENCE – ‚BUY‘
TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN
TERMINE UNTERNEHMEN
05:00 GBR: HSBC Holdings, Q3-Zahlen
06:00 CHE: Bucher, Q3-Umsatz
06:50 ESP: Banco Santander, Q3-Zahlen
07:00 DEU: Covestro, Q3-Zahlen (detailliert)
07:00 DEU: Rational, Q3-Zahlen
07:00 CHE: Novartis, Q3-Zahlen
07:00 FRA: Capgemini, Q3-Zahlen
08:00 DEU: Washtec, 9Monatszahlen
08:00 SWE: SKF, Q3-Zahlen
08:00 SWE: Vattenfall, Q3-Zahlen
08:00 GBR: BP, Q3-Zahlen
11:00 DEU: Globus-Gruppe, Jahres-Pk, Saarbrücken
11:00 USA: Caterpillar, Q3-Zahlen
11:30 USA: Merck&Co, Q3-Zahlen
11:30 USA: 3M, Q3-Zahlen
11:45 USA: Pfizer, Q3-Zahlen
11:55 USA: Raytheon Technologies, Q3-Zahlen
21:01 USA: Microsoft, Q1-Zahlen
21:15 USA: AMD, Q3-Zahlen
TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE
FRA: Valeo, Q3-Zahlen
USA: Edison International, Q3-Zahlen
USA: Eli Lilly, Q3-Zahlen
USA: Stanley Black & Decker, Q3-Zahlen
USA: Corning, Q3-Zahlen
USA: Harley-Davidson, Q3-Zahlen
TERMINE KONJUNKTUR
08:45 FRA: Erzeugerpreise 09/20
09:00 ESP: Arbeitslosenquote Q3/20
10:00 EUR: Geldmenge M3 09/20
13:30 USA: Auftragseingang langlebige Güter 09/20 (vorab)
14:00 USA: FHFA-Index 08/20
15:00 USA: Verbrauchervertrauen 10/20
21:30 USA: API Ölbericht (Woche)
SONSTIGE TERMINE
08:30 DEU: Eröffnung Digitales Arabisch-Deutsches Wirtschaftsforum unter der Schirmherrschaft von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier
09:00 DEU: Energietag 2020 „Green Recovery in Europe? Energy Future at the Crossroads“
09:00 DEU: Online: Deutsch-Französischer Wirtschaftstag mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier der Deutsch-Französischen Industrie- und Handelskammer, u.a. zu den wirtschaftspolitischen Prioritäten der EU
09:30 LUX: EuGH-Gutachten zu staatlichen Beihilfen – Flughafen Frankfurt-Hahn
10:00 DEU: Verhandlung im Kapitalanleger-Musterverfahren gegen VW und Porsche vor dem Oberlandesgericht Braunschweig
11:00 DEU: Online-Präsentation Das Schwarzbuch 2020/21 „Im Fokus: Staatswirtschaft – Risiken auf Kosten der Steuerzahler“ durch den Präsidenten des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel
12:00 DEU: Statement Bundeskanzlerin Angela Merkel vor dem Gespräch mit den Mitgliedern der Konzertierten Aktion Pflege (per Videokonferenz)
13:30 DEU: Voraussichtlicher Verkündungstermin von zwei Berufungsverfahren zur Klarnamenpflicht bei Facebook beim OLG München
15:00 DEU: Online-Konferenz des Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) „nordwärts – Wirtschaft. Standort. Perspektiven“
18:00 DEU: Online-Veranstaltung zum Thema Zahlungsverkehr in der Digitalisierung u. a. mit Burkhard Balz (Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank). Der Vortrag greift die aktuelle Diskussion um digitales Zentralbankgeld, die Europäische Zahlungsverkehrsstrategie und das digitale Finanzpaket der Europäischen Kommission auf.
18:00 ISL: Online-Treffen von UN-Chef Guterres und skandinavischen Regierungschefs. UN-Generalsekretär António Guterres will mit dem Nordischen Rat über die Corona-Krise aus skandinavischer und globaler Sicht sprechen. Die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der nordischen Länder Dänemark, Norwegen, Schweden, Finnland und Island sowie die Regierungschefs der Färöer-Inseln, Grönlands und Ålands sollen ebenfalls dabei sein.
DEU: Online-Pk CDU/CSU-Bundestagsfraktion stellt Gegenentwurf zum Mobile-Arbeits-Gesetz vor
KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA
Prognose Vorwert
EUROZONE
10.00 Uhr
Eurozone
Geldmenge M3 September
Jahresvergleich 9,6 9,5
GROSSBRITANNIEN
— Keine marktbewegenden Daten erwartet —
USA
13.30 Uhr
Auftragseingang langl. Güter, Sept +0,5 +0,5
ohne Transport +0,3 +0,6
14.00 Uhr
FHFA Hauspreisindex, Aug +0,7 +1,0
Case-Shiller-Hauspreisindex, Aug
Monatsvergleich +0,5 +0,6
Jahresvergleich +4,2 +3,9
15.00 Uhr
Verbrauchervertrauen Conf. Board, Okt 102,0 101,8
Redaktion onvista / dpa-AFX
Foto: Curioso/shutterstock.com