Vorbörse: Kann die Fed die Märkte noch beruhigen? – Dax fängt an zu zittern

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

DEUTSCHLAND: – ZURÜCKHALTUNG VOR US-ZINSENTSCHEID – Der Dax scheint auch am Dienstag nur schwer in Gang zu kommen. Nach dem kaum bewegten Wochenstart taxierte der Broker IG den Leitindex rund zwei Stunden vor Handelsbeginn 0,11 Prozent tiefer auf 12.072 Punkte. Der Dax hangelt an der 50-Tage-Linie entlang, die als Gradmesser für den mittelfristigen Trend gilt.

Möglicherweise kommt aber bald wieder Schwung in den Markt: „Die Rede von Mario Draghi in Sintra und das morgige Fed-Treffen haben beide das Potential, die Börsen ordentlich durcheinander zu wirbeln“, erklärte Thomas Altmann, Portfoliomanager bei QC Partners.

„Dabei können die Notenbanken fast nur noch enttäuschen. Die Erwartungshaltung der Börsen ist extrem hoch.“ Anfang Juni hatte der Dax in wenigen Tagen in der Spitze um über 5 Prozent zugelegt – getrieben vor allem von der Hoffnung auf eine wieder lockerere Geldpolitik der US-Notenbank. Die Kursgewinne konnte er bis dato größtenteils verteidigen.

Im Auge behalten müssen Anleger auch den Iran-Konflikt: US-Präsident Donald Trump schickt rund 1000 weitere Soldaten in den Nahen Osten. Zuvor hatte die Führung in Teheran angekündigt, bereits vom 27. Juni an einen Teil ihrer Verpflichtungen aus dem internationalen Atomabkommen nicht mehr zu erfüllen.

USA: – DOW TRITT AUF DER STELLE – An der Wall Street haben die Anleger am Montag ihr Pulver weiter trocken gehalten. Wie so oft vor wichtigen geldpolitischen Ereignissen hielten sie sich zurück, sagte Analyst Craig Erlam vom Währungsbroker Oanda mit Blick auf den am Mittwoch anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank Fed. Der Leitindex Dow Jones Industrial fuhr mit 26 112,53 Punkten ein knappes Plus von 0,09 Prozent ein. Er konnte sich so den sechsten Tag in Folge nicht groß von den 26 000 Punkten absetzen.

ASIEN: – KEINE EINHEITLICHE RICHTUNG – Die Aktienmärkte in Asien haben am Dienstag einen Tag vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank keine klare Richtung gefunden. Der japanische Leitindex Nikkei 225 sank um 0,58 Prozent. In China legte der CSI 300 zuletzt hingegen um 0,21 Prozent zu und in Hongkong gewann der Hang Seng 0,71 Prozent. Die Investoren warten weiterhin auf den Zinsentscheid der Fed. Anleger hoffen dabei auf Hinweise zu möglichen Zinssenkungen im laufenden Jahr.

DAX 12.085,82 -0,09%

XDAX 12.094,18 -0,22%

EuroSTOXX 50 3.383,21 0,12%

Stoxx50 3.127,33 -0,08%

DJIA 26.112,53 0,09%

S&P 500 2.889,67 0,09%

NASDAQ 100 7.526,52 0,63%

DEVISEN: - DOLLAR LEICHT SCHWÄCHER - Der Euro ist am Dienstag leicht gestiegen. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,1235 US-Dollar und damit etwas mehr als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Montagnachmittag auf 1,1234 Dollar festgesetzt.

Am Dienstag dürften die Anleger am Devisenmarkt vor allem zwei Ereignisse im Blick haben. Zum einen veröffentlicht das Mannheimer ZEW-Institut seinen monatlichen Konjunkturindikator. Angesichts hoher politischer Risiken wie den zahlreichen Handelsstreitigkeiten wird mit einer moderaten Eintrübung gerechnet.

Große Aufmerksamkeit dürfte einem Auftritt von EZB-Präsident Mario Draghi im portugiesischen Sintra zukommen. Dort findet eine Notenbankkonferenz der EZB statt. Draghi wird am Vormittag die Eröffnungsrede halten und nachmittags an einer Diskussionsrunde teilnehmen. Draghi hatte die Konferenz in der Vergangenheit mehrfach für wegweisende Ankündigungen genutzt.

In den USA beginnt die zweitägige Zinssitzung der amerikanischen Notenbank Fed. Resultate werden für Mittwochabend erwartet. Die Erwartungen sind hoch: Wegen der schwächeren Weltkonjunktur und politischer Risiken wird an den Finanzmärkten auf mehrere Zinssenkungen in diesem Jahr spekuliert.

Euro/USD 1,1233 0,13%

USD/Yen 108,32 -0,22%

Euro/Yen 121,67 -0,08%

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ROHÖL: - LEICHT UNTER DRUCK - Die Ölpreise sind am Dienstag im frühen Handel leicht gefallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 60,87 US-Dollar. Das waren sieben Cent weniger als am Montag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um elf Cent auf 51,82 Dollar.

Am Rohölmarkt stehen Nachfragesorgen wieder klar im Vordergrund. Befürchtet wird, dass die von den USA ausgehenden Handelsstreitigkeiten die bereits angeschlagene Weltwirtschaft zusätzlich schwächen und die Ölnachfrage belasten könnten. Angebotsrisiken, insbesondere die Krise wegen eines mutmaßlichen Angriffs auf zwei Tanker im Golf von Oman vergangene Woche, treten derzeit in den Hintergrund.

Die Krise belastet jedoch das anstehende Treffen des Ölkartells Opec. Eigentlich soll die Zusammenkunft Ende Juni stattfinden. Iran hat jetzt aber ein Treffen erst im Juli vorgeschlagen. Die Interessenlage in der Opec ist sehr unterschiedlich, insbesondere zwischen den politischen Erzfeinden Saudi-Arabien und Iran. Doch die Zeit drängt: Die Opec muss entscheiden, ob sie ihre Förderung auch in der zweiten Jahreshälfte deckeln will.

Brent 60,92 -0,02 USD

WTI 51,92 -0,01 USD

UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

HSBC SENKT LUFTHANSA AUF ‚HOLD‘ (BUY) – ZIEL 16,50 (25,50) EUR

HSBC SENKT ZIEL FÜR AAREAL BANK AUF 34 (36) EUR – ‚BUY‘

– KEPLER CHEUVREUX SENKT BAUER AUF ‚HOLD‘ (BUY) – ZIEL 22 EUR

UBS SENKT AXEL SPRINGER AUF ‚NEUTRAL‘ (BUY) – ZIEL 63 (56,50) EUR

CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR LUFTHANSA AUF 21,78 (27,39) EUR – ‚OUTPERFORM‘

– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR MICHELIN AUF 100 (95) EUR – ‚SELL‘

RBC SENKT ZIEL FÜR BBVA AUF 6,40 (6,70) EUR – ‚OUTPERFORM‘

RBC SENKT ZIEL FÜR SANTANDER AUF 5,30 (5,50) EUR – ‚OUTPERFORM‘

SOCGEN STARTET STMICROELECTRONICS MIT ‚BUY‘ – ZIEL 23,60 EUR

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

08:30 SWE: Volvo AB Investor Day

08:30 USA: General Electric Investor Day

10:00 DEU: Wirecard Hauptversammlung, München

10:00 DEU: Knorr Bremse Hauptversammlung, München

10:00 DEU: Controtec Sustainable Hauptversammlung, Mainburg

10:00 DEU: Deutsche Wohnen Hauptversammlung, Berlin

10.00 DEU: Hamburger Hafen und Logistik Hauptversammlung, Hamburg

10:00 DEU: Bijou Brigitte Hauptversammlung, Hamburg

11:00 DEU: Oetker Bilanz-Pk, Bielefeld

11:00 DEU: Schaltbau Holding Hauptversammlung, München

TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE

NLD: Steinhoff Jahreszahlen

SWE: Saab Investor Meeting Day

GBR: Tesco Capital Markets Day

USA: Adobe Q2-Zahlen

TERMINE KONJUNKTUR

03:30 CHN: Preise von Neubauwohnungen 05/19

08:00 DEU: Erzeugerpreise 05/19

08:00 EUR: Acea Kfz-Neuzulassungen 05/19

09:00 ESP: Arbeitskosten Q1/19

10:00 DEU: Pk ifo Konjunktur-Prognose Sommer 2019 für 2019/2020, Berlin

11:00 EUR: Verbraucherpreise 05/19 (endgültig)

11:00 DEU: ZEW-Konjunkturerwartungen 06/19

14:30 USA: Baubeginne- und genehmgiungen 05/19

SONSTIGE TERMINE

08:30 DEU: Start Tarifrunde Chemie 2019, Hannover

09:00 DEU: S&P-Veranstaltung zum Einfluss von ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) auf die Kreditbewertung

09:30 LUX: EuGH urteilt über deutsche Pkw-Maut, Luxemburg

09:30 DEU: Tag der Bauindustrie 2019 „[R]Evolution Bau 2030“ mit Hauptversammlung u.a. mit Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU), Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD), Berlin

09:30 DEU: Pk Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zu notwendigen Maßnahmen zur Einhaltung der Klimaziele im Energiesektor

09:30 DEU: Konferenz „Frankfurt Main Finance“. Erwartet werden u.a. Finanzstaatssekretär Jörg Kukies, Deutsche-Bank-Privatkundenchef Frank Strauß und DZ-Bank-Co-Chef Cornelius Riese, Frankfurt

10:00 DEU: BGH verkündet Urteil: Dürfen Banken fürs Einzahlen und Abheben am Schalter eine Extra-Gebühr kassieren?

11:00 DEU: Creditreform-Pk zu „Insolvenzen in Deutschland“

FRA: 53. Luftfahrtausstellung in Le Bourget bei Paris (bis 23.6.19)

DEU: Beginn Klausurtagung des Aufsichtsrats der Deutschen Bahn

LUX: EuGH urteilt über deutsche Pkw-Maut

DEU: Tag der deutschen Bauindustrie, Berlin

EUR: Treffen der EU-Landwirtschaftsminister

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose Vorwert

EUROZONE

11.00 Uhr

Deutschland

ZEW-Umfrage Juni (Punkte)

Aktuelle Lage 6,1 8,2

Erwartungen -5,6 -2,1

Eurozone

Handelsbilanz April (Mrd Euro)

Saisonbereinigt 17,0 17,9

Unbereinigt — 22,5

Verbraucherpreise

Mai

Monatsvergleich +0,2 +0,7

Jahresvergleich +1,2 +1,2

Kernrate +0,8 +0,8

VEREINIGTES KÖNIGREICH

— Keine marktbewegenden Daten erwartet —

USA

14.30 Uhr

Baubeginne, Mai +0,4 +5,7

Baugenehmigungen, Mai +0,2 +0,2

onvista/dpa-AFX

Foto: H-AB/Shutterstock.com

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