Vorbörse: Powell setzt Aktienmärkte unter Druck - Dax testet erneut die 15.000 - Dollar wird stärker - Ölpreise verschnaufen
DEUTSCHLAND: – VERLUSTE – Die nach der Sitzung der US-Notenbank aufgekommene Zinsangst wirft den Dax am Donnerstag wohl wieder deutlich zurück in Richtung 15 000 Punkte. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex rund zweieinhalb Stunden vor dem Xetra-Start 2,4 Prozent tiefer auf 15 088 Punkte. Die US-Notenbank Fed habe starke Signale für eine Leitzinserhöhung im März gesendet, hieß es bei der Credit Suisse. Die Schweizer Bank geht zudem zunächst in jedem Quartal von einem weiteren Schritt aus – bis in 2023 hinein. Die Zinsfutures preisten aktuell sogar bereits mehr als vier Erhöhungen in diesem Jahr ein, so die Experten.
USA: – VERUNSICHERUNG – Nach Aussagen des US-Notenbankchefs Jerome Powell zur weiteren Geldpolitik sind die US-Börsen am Mittwoch ins Straucheln geraten. Die Sorge, die geldpolitischen Straffungen könnten in diesem Jahr noch schneller als gedacht werden, brachte die zeitweise deutlich erholten Märkte wieder in Turbulenzen. Einen ersten Zinsschritt wird es erwartungsgemäß wohl im März geben. Unter Druck gerieten die Märkte aber wegen der Befürchtung, dass es 2022 insgesamt doch mehr als die vier schon eingepreisten Zinsschritte geben könnte. Auf Rückfrage schloss Powell nicht aus, auf jeder der kommenden Sitzungen an der Zinsschraube zu drehen. Inklusive März tagt die Fed in diesem Jahr noch plangemäß sieben Mal. Die Achterbahnfahrt der US-Börsen ging damit in dieser Woche in die nächste Runde. Nach einem Spitzenplus von 1,5 Prozent verlor der Dow Jones Industrial letztlich 0,38 Prozent auf 34 168,09 Punkte. Der breit gefächerte S&P 500 sank um 0,15 Prozent auf 4349,93 Zähler
ASIEN: – VERLUSTE – Eine im Raum stehende noch schnellere Straffung der US-Geldpolitik als erwartet hat die Börsen Asiens am Donnerstag belastet. Anleger sorgen sich, dass die US-Notenbank der Inflationsentwicklung bald schon panisch hinterherrennen könnte und mit schnellen Zinsschritten die Konjunktur bremst. Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss mit 26 170 Punkten gut drei Prozent im Minus. Der chinesische CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen vom chinesischen Festland sank um mehr als ein Prozent und in der Sonderverwaltungsregion Hongkong büßte der Hang-Seng-Index zuletzt zweieinhalb Prozent ein.
ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL
RENTEN:
Bund-Future 169,88 +0,11%
DEVISEN: Der Euro hat am Donnerstag im frühen Handel weiter nachgegeben. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung im Tief 1,1214 Dollar und damit so wenig wie zuletzt vor etwa zwei Monaten. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag noch auf 1,1277 Dollar festgesetzt.
Der US-Dollar befindet sich seit der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed vom Mittwochabend auf breiter Front im Aufwind. Zwar ließ die Zentralbank ihren Leitzins vorerst stabil an der Nulllinie. Sie gab aber klare Signale für eine baldige Anhebung ihres Leitzinses. Nach Worten von Notenbankchef Jerome Powell könnte es schon auf der nächsten Sitzung im März soweit sein. Hintergrund ist die hohe Inflation von zuletzt sieben Prozent.
Besondere Aufmerksamkeit riefen Äußerungen Powells hervor, die an den Märkten als Hinweis auf eine rasche Zinsstraffung gedeutet wurden. So erklärte Powell, dass die Ausgangssituation heute anders sei als bei der letzten, eher vorsichtigen Zinswende der Fed ab dem Jahr 2015. Eine Frage, ob die Fed auf jeder der planmäßig noch sieben Zinssitzungen in diesem Jahr ihren Leitzins anheben könnte, ließ er offen. Allerdings sagte Powell auch, dass das Straffungstempo nicht vorbestimmt sei und von der konjunkturellen Entwicklung abhänge.
Euro/USD 1,1217 -0,21%
USD/Yen 114,69 0,09%
Euro/Yen 128,65 -0,12%
ROHÖL: Die Ölpreise haben sich am Donnerstag wieder etwas von ihren am Vortag markierten mehrjährigen Höchstständen entfernt. Für Belastung sorgte vor allem die Aussicht auf eine straffere US-Geldpolitik. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 89,28 US-Dollar. Das waren 68 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 74 Cent auf 86,61 Dollar.
Am Mittwoch hatte Brent-Rohöl erstmals seit Oktober 2014 mehr als 90 Dollar gekostet. Der Preis für US-Rohöl war auf fast 88 Dollar gestiegen, auch das war ein mehrjähriger Höchststand. Preisauftrieb kommt seit längerem von einem eher knappen Angebot bei einer zugleich soliden Nachfrage nach Erdöl und Ölprodukten wie Benzin.
Druck am Rohölmarkt kam nach der Zinssitzung der US-Notenbank Fed vom Mittwochabend auf. Zwar ließ die Zentralbank ihren Leitzins vorerst stabil an der Nulllinie. Sie gab aber klare Signale für eine baldige Anhebung ihres Leitzinses. Zudem wurden einige Bemerkungen von Notenbankchef Jerome Powell als Hinweis auf eine rasche Zinswende gedeutet. Höhere Leitzinsen dämpfen zwar die aktuell hohe Inflation, sie belasten aber auch das Wirtschaftswachstum, was sich in der Regel in einer niedrigeren Erdölnachfrage bemerkbar macht.
Brent 89,26 -0,70 USD
WTI 86,64 -0,71 USD
onvista Mahlzeit: Dax erholt sich von Fed-Entscheid – Microsoft, Vestas, Lufthansa und wird Nancy Pelosi die neue Cathie Wood?Keine Folge mehr verpassen? Einfach den onvista YouTube-Kanal abonnieren!
UMSTUFUNGEN VON AKTIEN
– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR SIEMENS AUF 195 (190) EUR – ‚BUY
– JEFFERIES STARTET ABOUT YOU MIT ‚BUY‘ – ZIEL 23 EUR
– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR RWE AUF 64 (47,50) EUR – ‚OVERWEIGHT‘
– UBS HEBT ZIEL FÜR HANNOVER RÜCK AUF 198 (196) EUR – ‚BUY‘
– DEUTSCHE BANK SENKT ZIEL FÜR RATIONAL AUF 738 (747) EUR – ‚HOLD‘
– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR BOEING AUF 307 (300) USD – ‚CONVICTION BUY LIST‘
– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR TESLA AUF 325 (295) USD – ‚UNDERWEIGHT‘
– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR AKZO NOBEL AUF 113 (109) EUR – ‚OVERWEIGHT‘
– BARCLAYS NIMMT TATE & LYLE MIT ‚OVERWEIGHT‘ WIEDER AUF – ZIEL 930 PENCE
– BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR WIZZ AIR AUF 5300 (5450) PENCE – ‚OVERWEIGHT‘
– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR GLAXOSMITHKLINE AUF 1700 (1630) PENCE – ‚BUY‘
– BERENBERG SENKT ZIEL FÜR VESTAS AUF 220 (265) DKK – ‚BUY‘
– GOLDMAN HEBT AIR LIQUIDE AUF ‚BUY‘ (NEUTRAL) – ZIEL 188 (170) EUR
– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR CARREFOUR AUF 18,50 (17) EUR – ‚NEUTRAL‘
– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR VESTAS AUF 266 (299) DKK – ‚BUY‘
– JEFFERIES HEBT LEGRAND AUF ‚BUY‘ (HOLD) – ZIEL 104 EUR
– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR ABB AUF 30 (29) CHF – ‚HOLD‘
– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR PRUDENTIAL AUF 1800 (1750) PENCE – ‚BUY‘
– JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR SCHNEIDER ELECTRIC AUF 150 (144) EUR – ‚HOLD‘
– JEFFERIES SENKT BPOST AUF ‚HOLD‘ (BUY) – ZIEL 7,50 (10) EUR
– JEFFERIES SENKT FRESNILLO PLC AUF ‚HOLD‘ (BUY) – ZIEL 790 (1225) PENCE
– RBC HEBT ZIEL FÜR RICHEMONT AUF 173 (157) CHF – ‚OUTPERFORM‘
– RBC SENKT FRESNILLO AUF ‚SECTOR PERFORM‘ (OUTPERFORM) – ZIEL 575 (1025) PENCE
– UBS HEBT ZIEL FÜR SWISS RE AUF 87 (84) CHF – ‚SELL‘
TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN
TERMINE UNTERNEHMEN
00:40 KOR: Samsung, Q4-Zahlen (detailliert)
06:30 CHE: SGS, Jahreszahlen (Call 14.00 h)
07:00 CHE: STMicroelectronics, Q4-Zahlen
07:00 DEU: SAP, Jahreszahlen (detailliert) (10:00 h Online-Pk, 14.00 h Call Analysten)
07:00 DEU: Sartorius, Jahreszahlen (9.00 h Online-Pk)
07:00 DEU: Software, Jahreszahlen (Call 9.30 h)
07:00 DEU: DWS, Jahreszahlen (detailliert)
07:00 DEU: Deutsche Bank, Jahreszahlen (10:00 h Online-Pk, 13.00 h Call Analysten)
07:00 KOR: LG Electronics Q4-Zahlen (detailliert)
07:00 SWE: Skandinaviska Enskilda Banken, Jahreszahlen
08:00 GBR: Diageo, Halbjahreszahlen
08:00 GBR: Anglo American, Q4-Umsatz
08:00 GBR: Easyjet, Q1 Trading Update
08:30 FIN: UPM Kymmene, Jahreszahlen
11:00 DEU: Sparda-Bank Hessen, Bilanz-Pk
12:00 USA: Dow, Q4-Zahlen
13:00 USA: McDonald’s, Q4-Zahlen
14:00 USA: Mastercard, Q4-Zahlen
17:45 FRA: LVMH, Jahreszahlen
22:00 USA: Mondelez, Q4-Zahlen
22:05 USA: Visa, Q1-Zahlen
22:30 USA: Apple, Q1-Zahlen
TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE
CHE: SGS, Jahreszahlen
GBR: 3i Group, Q3-Umsatz
SWE: SEB, Jahreszahlen
USA: Valero Energy, Q4-Zahlen
USA: Comcast, Q4-Zahlen
USA: Southwest Airlines, Q4-Zahlen
USA: International Paper, Q4-Zahlen
USA: Stryker, Q4-Zahlen
USA: Blackstone, Q4-Zahlen
USA: Danaher, Q4-Zahlen
USA: Nucor, Q4-Zahlen
USA: Northrop Grumman, Q4-Zahlen
USA: United States Steel, Q4-Zahlen
USA: ResMed, Q2-Zahlen
TERMINE KONJUNKTUR
07:00 JPN: Maschinenwerkzeugaufträge 12/21 (endgültig)
08:00 CHE: Handelsbilanz 12/21 und Jahr 2021
08:00 DEU: Umsatzentwicklung der gewerblichen Wirtschaft (experimenteller
Frühindikator) 12/21
08:00 DEU: GfK-Verbrauchervertrauen 02/22
09:00 ESP: Arbeitslosenquote Q4/21
14.30 USA: Auftragseingang langlebige Güter 12/21 (vorab)
14:30 USA: BIP Q4/21 (1. Schätzung)
14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)
14:30 USA: Privater Konsum Q4/21 (vorab)
16:00 USA: Schwebende Hausverkäufe 12/21
SONSTIGE TERMINE
09:00 DEU: Digitales Mediengespräch Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie e.V. zu „Mittelstand treibt klimaneutrales Fliegen!“ u.a. mit Josef Köcher, BDLI-Vize-Präsident Luftfahrt, Ausrüstung und Werkstoffe
09:30 LUX: EuGH-Gutachten zur Übermittlung, Speicherung und Verarbeitung von Passagierdaten
09:30 DEU: Fortsetzung Prozess gegen vier Angeklagte im VW-Abgasskandal wegen des Vorwurfs des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs
10:00 DEU: Bundesgerichtshof urteilt zur Klarnamenpflicht auf Facebook
10:00 DEU: Jahres-Pk Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) online
10:00 DEU: Jahres-Pk IG Metall u.a. zur Mitgliederentwicklung und Finanzen
10:30 BEL: Jährliche Pressekonferenz der Europäischen Investitionsbank
11:00 DEU: Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft – Jahreszahlen
+ 11.00 virtuelle Pk mit Bilanz auch des DLR
11:30 DEU: Bundestag
+ 15.00 Schlussberatung und Verabschiedung des Nachtragshaushalts 2021
+ weitere Debatte u.a. zu: Ukraine-Konflikt, Zukunft Europas, deutsche G7-Präsidentschaft, Ernährungspolitik, Corona-Impfpflicht, 20 Jahre Guantánamo
12:30 DEU: Offizieller Produktionsstart des ID.5 von Volkswagen, Zwickau
14:00 DEU: Bundesgerichtshof urteilt zur Verjährungsfrist bei Dieselverfahren
GBR: Ausblick des Branchenverbandes SMMT auf die britische Autoindustrie
KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA
Prognose Vorwert
EUROZONE
08.00 Uhr
Deutschland
GfK Verbrauchervertrauen, Feb -8,0 -6,8 (in Pkt)
GROSSBRITANNIEN
— Keine marktbewegenden Daten erwartet —
USA
14.30 Uhr
BIP Q4 (erste Schätzung) +5,3 +2,3
Erstanträge Arbeitslosenhilfe (in Tsd) 265 286
Auftragseingang langl. Güter, Dez -0,6 +2,6
ohne Transportsektor +0,4 +0,9
16.00 Uhr
Schwebende Hausverkäufe, Dez -0,8 -2,2
Redaktion onvista / dpa-AFX
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