Vorbörse: Steigende Zinsen belasten Wall Street erneut – Dax wieder unter 14.000 erwartet – Ölpreise ziehen weiter an

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

DEUTSCHLAND: – KURSVERLUSTE NACH REKORDHOCH – Der nach dem Rekordhoch am Vortag schon etwas zurückgefallene Dax dürfte am Donnerstag wegen erneuter Zinssorgen den schwachen internationalen Börsen folgen. Der X-Dax als Indikator für den Leitindex signalisierte knapp eine Stunde vor dem Auftakt ein Minus von 0,68 Prozent auf 13 983 Punkte. Am Vortag hatte es beim Dax noch bis nahe an die 14 200 Punkte gereicht.

Es bleibt somit dabei, dass die Anleger nach kurzen Anstiegen schnell Kasse machen. „Die Bären bieten den Bullen erneut die Stirn“, schrieb der Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners am Morgen. „Der Kampf um die 14 000-Punkte-Marke geht in eine neue Runde.“ Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Donnerstag mit minus 0,67 Prozent erwartet.

Die Schwäche an den US-Börsen, wo am Vortag erneut die Technologiewerte abgestoßen wurden, setzte sich am Morgen auch an den asiatischen Handelsplätzen fort. Als Auslöser gilt erneut die Situation am Anleihenmarkt, wo die Rendite zehnjähriger US-Anleihen nach einigen Tagen der Stabilität mittlerweile wieder in Richtung der 1,5-Prozent-Marke tendiert. Damit ist das in der Vorwoche schon belastende Thema zurück auf der Börsenagenda. Hoch bewertete Technologie- und Wachstumswerte trifft der Renditeanstieg besonders.

Am Aktienmarkt hierzulande ist der Tag bestimmt von der Berichtssaison mit Zahlen des Pharma- und Chemiekonzerns Merck KGaA, des Immobilienkonzerns Vonovia  und des Konsumgüterherstellers Henkel aus dem Dax sowie weiteren Geschäftsberichten von MDax- und SDax-Unternehmen. Merck verloren vorbörslich auf Tradegate 1,7 Prozent zum Xetra-Schluss. Ein Händler sagte, die Prognose für 2021 sei nicht so gut, wie sie zunächst erscheine.

Auch die am Vorabend von der Deutschen Börse beschlossenen Indexänderungen, die zum 22. März in Kraft treten, nehmen Einfluss auf die Kurse. Im Dax rückt Siemens Energy an die Stelle des Konsumgüterkonzerns Beiersdorf. Hellofresh bleibt derweil noch im MDax. Siemens Energy reagierten darauf vorbörslich auf Tradegate mit plus fünf Prozent zum Xetra-Schluss. Beiersdorf gaben moderat nach.

Die Papiere des Kochboxen-Versenders Hellofresh verloren zweieinhalb Prozent auf Tradegate zum Xetra-Schluss. Dies bestätigt den jüngsten Trend: Pandemie-Krisengewinner werden in Zeiten von Lockdown-Aufweichungen verkauft. In Deutschland wurde der Lockdown zwar grundsätzlich bis 28. März verlängert, jedoch gibt es mittlerweile zahlreiche Ausnahmen.

USA: – KURSVERLUSTE – Wieder steigende Zinsen am US-Rentenmarkt und überraschend schwache Daten vom heimischen Arbeitsmarkt haben am Mittwoch den US-Börsen zugesetzt. Auch der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial konnte sich am Ende des Handelstages nicht mehr länger im Plus halten und gab letztlich um 0,39 Prozent auf 31.270,09 Punkte nach.

ASIEN: – DEUTLICHE KURSVERLUSTE – Die Aktienmärkte in Asien haben am Donnerstag schwächer tendiert. Die schwachen Vorgaben aus den USA wirkten nach. Dort sorgt das Auf und Ab der Kapitalmarktzinsen weiter für Unsicherheit. Der japanische Leitindex Nikkei 225 schloss nach den jüngsten Kursgewinnen 2,1 Prozent schwächer. Der CSI-300-Index  mit den 300 größten Unternehmen, die an Chinas Festlandsbörsen gelistet sind, büßte zuletzt 3,2 Prozent ein und in Hongkong ging es für den Hang Seng um 2,4 Prozent abwärts.

DAX 14080,03 0,29%

XDAX 14021,95 -0,15%

EuroSTOXX 50 3712,78 0,14%

Stoxx50 3187,31 -0,1%

DJIA 31270,09 -0,39%

S&P 500 3819,72 -1,31%

NASDAQ 100 12683,33 -2,88%

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future 173,91 -0,01%

DEVISEN: RUHE – Der Euro hat sich am Donnerstag im frühen Handel kaum von der Stelle bewegt. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,2055 US-Dollar und damit in etwa so viel wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,2048 Dollar festgesetzt.

Am Donnerstag werden einige Konjunkturdaten erwartet, allerdings überwiegend aus der zweiten Reihe mit weniger Marktrelevanz. Ein Auge dürften Anleger auf die wöchentlichen Arbeitsmarktdaten aus den USA werfen, da sie einen Hinweis auf den am Freitag anstehenden Arbeitsmarktbericht der Regierung geben.

Am Abend nimmt US-Notenbankchef Jerome Powell an einer Diskussionsrunde über den Arbeitsmarkt und den generellen Zustand der Wirtschaft teil.

Euro/USD 1,2056 -0,05%

USD/Yen 107,0615 0,07%

Euro/Yen 129,0760 0,02%

ROHÖL: – ANSTIEG – Die Ölpreise sind am Donnerstag vor einem wichtigen Treffen des Ölverbunds Opec+ gestiegen. Am Markt wird überwiegend mit einer Anhebung der Förderung gerechnet. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 64,59 US-Dollar. Das waren 52 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Erdöl der Marke West Texas Intermediate (WTI) stieg um 42 Cent auf 61,70 Dollar.

Der Donnerstag steht ganz im Zeichen der Opec+. Der Rohölverbund berät über seine künftige Förderpolitik. Angesichts einer allgemein erwarteten Konjunkturerholung rechnen viele Analysten mit einer Anhebung der Produktion, die wegen der Corona-Pandemie seit längerem künstlich begrenzt wird. Allerdings gibt es noch keine einheitliche Position unter den Förderstaaten.

Der Ölgigant Saudi-Arabien tritt Medienberichten zufolge für ein vorsichtiges Vorgehen ein, während das ebenfalls sehr bedeutsame Russland die Produktion etwas stärker anheben will. Russlands Ölminister Alexander Nowak begründet die Position seines Landes mit der Lage am Ölmarkt, die sich wesentlich verbessert habe. Neben der Produktion des gesamten Verbunds geht es auch um die Frage, wie Saudi-Arabien mit seiner unilateralen Produktionskürzung, die zur zusätzlichen Marktstützung vorgenommen wurde, verfahren will.

Brent 64,54 +0,47 USD

WTI 61,66 +0,38 USD

onvista Mahlzeit: Dax knackt Allzeithoch – Siemens Energy, Shop Apotheke, Delticom und neuer Wert im Musterdepot

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UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR AIRBUS AUF 120 (107) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR MTU AUF 193 (171) EUR – ‚NEUTRAL‘

BARCLAYS SENKT BBVA AUF ‚EQUAL WEIGHT‘ (OVERWEIGHT) – ZIEL 4,40 (4,30) EUR

BARCLAYS SENKT VIVENDI AUF ‚EQUAL WEIGHT‘ (OVERWEIGHT) – ZIEL 31 (29) EUR

– BERENBERG HEBT ZIEL FÜR SHOP APOTHEKE AUF 235 (205) EUR – ‚BUY‘

– JEFFERIES STARTET IBERDROLA MIT ‚BUY‘ – ZIEL 12,70 EUR

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR VIVENDI AUF 43 (42) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– JPMORGAN SENKT SAMPO AUF ‚UNDERWEIGHT‘ (NEUTRAL) – ZIEL 38,21 (39) EUR

COMMERZBANK SENKT ZIEL FÜR STELLANTIS AUF 17,00 (17,50) EUR – ‚BUY‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR TELEFONICA SA AUF 4,10 (3,90) EUR – ‚NEUTRAL‘

– JPMORGAN HEBT SAFRAN AUF ‚OVERWEIGHT‘ (NEUTRAL) – ZIEL 136 (106) EUR

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

07:00 CHE: VAT, Jahreszahlen (Call 10.00 h)

07:00 DEU: Evonik, Jahreszahlen (Online-Jahres-Pk 9.30 h)

07:00 DEU: Lufthansa, Jahreszahlen (Online-Jahres-Pk 10.00 h)

07:00 DEU: Vonovia, Jahreszahlen (Call 7.30 h) (Online-Jahres-Pk 10.00 h)

07:00 DEU: Merck KGaA, Jahreszahlen (Online-Jahres-Pk 10.00 h)

07:00 DEU: Knorr-Bremse, Jahreszahlen (Online-Jahres-Pk 9.00 h)

07:00 FRA: Thales, Jahreszahlen

07:30 DEU: Gea Group, Jahreszahlen (Call 10.00 h)

07:30 DEU: Uniper, Jahreszahlen (Call 8.30 h) (Online-Jahres-Pk 10.30 h)

07:30 DEU: Henkel, Jahreszahlen (Call 11.00 h)

07:30 DEU: Drägerwerk, Jahreszahlen (detailliert)

07:30 DEU: Deutsche Pfandbriefbank, Jahreszahlen (Online-Pk 10.00 h)

07:30 DEU: GFT Technologies, Jahreszahlen

07:30 DEU: ProSiebenSat.1, Jahreszahlen (Online-Jahres-Pk 11.30 h)

08:00 DEU: Schaeffler, Jahreszahlen (detailliert) (Online-Pk 11.00 h)

08:00 GBR: Admiral, Jahreszahlen

08:00 GBR: Aviva, Jahreszahlen

08:30 DEU: Helma Eigenheimbau, Jahreszahlen (detailliert)

10:00 DEU: Daimler Buses, Online-Jahres-Pk

10:30 DEU: Untersuchungsausschuss zum Bilanzskandal Wirecard

12:30 DEU: Siemens Mobility Pk zur allgemeinen Geschäftsentwicklung und Enthüllung Design für neue U-Bahnzüge für London mit CEO Michael Peter

22:15 USA: Costco Wholesale, Q2-Zahlen

22:15 USA: Gap, Q4-Zahlen

TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE

DEU: SAP, Geschäftsbericht 2020

GBR: Rentokil Initial, Jahreszahlen

USA: Broadcom, Q1-Zahlen

TERMINE KONJUNKTUR

06:30 NLD: Verbraucherpreise 02/21

08:00 DEU: Großhandel (Umsatz) Q4/20

09:30 DEU: PMI Bauwesen 02/21

11:00 EUR: Arbeitslosenquote 01/21

11:00 EUR: Einzelhandelsumsatz 01/21

14:30 USA: Produktivität Q4/20 (endgültig)

14:30 USA: Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche)

16:00 USA: Auftragseingang Industrie 01/21

16:00 USA: Auftragseingang langlebige Güter 01/21 (endgültig)

18:00 USA: Rede von Fed-Chef Jerome Powell

SONSTIGE TERMINE

02:00 CHN: Pk zu Auftakt der Jahrestagung des chinesischen Volkskongresses, Peking

10:30 DEU: Online-Pk des Bundesverbandes der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI)

11:00 DEU: Online-Jahres-Pk der Volksbanken Raiffeisenbanken des Baden-Württembergischen Genossenschaftsverbands

12:00 DEU: Leibniz-Wirtschaftsgipfel: Die ökonomischen Folgen der Pandemie. Es diskutieren die Präsidenten der Leibniz-Wirtschaftsforschungsinstitute.

14:30 DEU: Online-ADAC Mobilitätsgespräch zu Vorstellung einer Studie zu Veränderungen des Tourismus durch die Corona-Pandemie u.a. mit ADAC-Vorstand Dieter Nirschl

AUT: Online-Ministertreffen der Opec+-Staaten. Die insgesamt 23 Staaten beraten über die Förderstrategie ab April. Bis dahin gilt unter anderem eine freiwillige Förderkürzung von Saudi-Arabien.

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose Vorwert

EUROZONE

11.00 Uhr

Eurozone

Arbeitslosenquote Januar 8,3 8,3

Eurozone

Einzelhandelsumsätze Januar

Monatsvergleich -1,4 +2,0

Jahresvergleich -1,2 +0,6

GROSSBRITANNIEN

— Keine marktbewegenden Daten erwartet —

USA

14.30 Uhr

Produktivität ex Agrar

Q4 (final) -4,7 -4,8*

Erstanträge Arbeitslosenhilfe 755 730

16.00 Uhr

Auftragseingang langl. Güter  Januar (final)

Monatsvergleich +3,4 +3,4

16.00 Uhr

Auftragseingang Industrie  Januar

Monatsvergleich +2,1 +1,1

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: H-AB / shuterstock.com

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