Vorsicht, Alibaba! Dieser chinesische E-Commerce-Akteur glänzt mit gewaltigem Aufholpotenzial

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Wenn es um das Thema chinesischer E-Commerce geht, ist man schnell bei Alibaba angelangt. Dieser chinesische Onlinehändler steht schließlich für einen Großteil des Warenvolumens im chinesischen Markt. Marktbeobachter schreiben dem von Jack Ma gegründeten Konzern schließlich einen Anteil von über 50 % zu.

Nichtsdestoweniger existieren auch andere Namen, die man als Investor kennen sollte. JD.com beispielsweise führt hier noch immer eher ein Schattendasein, auch wenn dieser Name definitiv wichtige Erfolge in diesem Markt vorweisen kann.

Werfen wir im Folgenden einen Blick auf das aktuelle dritte Quartal und sehen einmal, wie erfolgreich dieser chinesische Amazon-Klon denn eigentlich ist. Möglicherweise erreicht das Unternehmen in diesen Tagen sogar einen signifikanten Meilenstein.

Ein interessantes Wachstum

Auch JD.com hat es nämlich in diesem Jahr bereits auf ein beträchtliches Wachstum gebracht. Die Umsätze dieses E-Commerce-Akteurs stiegen alleine im dritten Quartal um 28,7 % im Jahresvergleich auf inzwischen 18,9 Mrd. US-Dollar. Die Umsätze innerhalb der Servicesparte von JD.com kletterten im Jahresvergleich sogar um 47 % auf inzwischen 2,2 Mrd. US-Dollar, womit das Unternehmen erneut die Bedeutung und die Wachstumsstärke dieses Geschäftsbereichs unterstreicht.

Das Highlight dieses Zahlenwerks dürften jedoch nicht die Umsätze, sondern eher die Ergebnisse gewesen sein. Das operative Ergebnis belief sich in den vergangenen drei Monaten nämlich auf 695,8 Mio. US-Dollar, nach einem Vorjahresverlust in Höhe von 650,7 Mio. US-Dollar. Oder, um es deutlicher zu formulieren: JD.com hat im Jahresvergleich sein operatives Ergebnis um mehr als 1,3 Mrd. US-Dollar verbessern können.

Auch der freie Cashflow blieb mit einem Wert von 2,2 Mrd. US-Dollar weiterhin solide, die jährlich zumindest einmalig aktiven Nutzer wuchsen hingegen auf über 334 Mio. an. Im Jahresvergleich ein Anstieg um rund 13,1 Mio. Nutzer im Vergleich zum Vorquartal, was ebenfalls ein weiterer Schritt in die richtige Richtung ist. Die Nutzung der mobilen Varianten stieg im Jahresvergleich ebenfalls deutlich um 70 %, was im Endeffekt verdeutlichen dürfte, dass auch mobile E-Commerce-Lösungen immer weiter an Bedeutung gewinnen.

Warum so wenig Beachtung?

Die spannende Frage dürfte an dieser Stelle sein, warum JD.com so wenig Beachtung bekommt, speziell im Vergleich zum Konkurrenten Alibaba. Eine Frage, die auf vielfältige Art und Weise beantwortet werden kann, jedoch gewiss mit dem noch immer bedeutend größeren Marktanteil zusammenhängen dürfte, den Alibaba besitzt. Denn gemessen an den gesamten Verkäufen kann Alibaba, wie gesagt, rund die Hälfte des Marktvolumens in China für sich beanspruchen.

Auch die Unterscheidung der Geschäftsmodelle könnte hierbei eine Rolle spielen. Während Alibaba nämlich eher im Bereich der margenstärkeren Plattformen aktiv ist und Händlern und Verkäufern einen Platz zum Kaufen und Verkaufen anbietet, arbeitet JD.com an einem eigenen Vertriebssystem, mit eigener Logistik. Auch wenn das natürlich höhere Investitionen erfordert, könnte das langfristig zu größeren Erfolgen führen. So wie Amazon es in der westlichen Welt vormacht, das hier zum Maß aller Dinge herangereift ist. Auch wenn dieser Geschäftszweig langfristig möglicherweise unterm Strich weniger abwerfen wird, auch durch den höheren Aufwand.

Dieses Weniger an Beachtung macht sich allerdings auch quantitativ bemerkbar. Im Vergleich zu Alibaba, das es immerhin auf ein Börsengewicht von 480 Mrd. US-Dollar bringt, schafft es JD.com auf eine Marktkapitalisierung in Höhe von knapp 50 Mrd. US-Dollar. Speziell im Vergleich zu Alibaba und Amazon könnte das natürlich auch einige Chancen offenbaren, insbesondere wenn die Schwelle zur Profitabilität nun nachhaltig geknackt werden kann.

Das Wachstum stimmt, die Aussichten stimmen

Unterm Strich scheinen daher sowohl die derzeitigen Wachstumsraten als auch die Aussichten im chinesischen E-Commerce Markt zu stimmen, wo die Umsätze insgesamt noch rapide weitersteigen sollten. JD.com könnte somit eine klassische Underdog-Aktie in diesem Segment sein, die einen näheren Blick möglicherweise verdient hat.

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Vincent besitzt Aktien von Alibaba und JD.com. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und JD.com.

Motley Fool Deutschland 2019

Foto: The Motley Fool

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