Wall Street: Frischer Schwung ist Mangelware – Microsoft legt zu, Pfizer will sich von Biontech lösen und UBS beendet Höhenflug von Discovery

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Die US-Aktienmärkte haben sich nach einem freundlichen Wochenbeginn am Dienstag wenig bewegt präsentiert. Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor zuletzt 0,29 Prozent auf 32.637,44 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,19 Prozent auf 3.933,24 Punkte nach unten. Dagegen hielt sich der technologielastige Nasdaq 100 mit einem Plus von 0,14 Prozent auf 13.104,39 Zähler wie schon Vortags besser als die Standardwerte-Indizes.

Neben den weiter sinkenden Anleiherenditen , welche Aktien als Anlage begünstigen, stehen die fallenden Ölpreise und die im Handelsverlauf erwarteten Reden von Notenbankchef Jerome Powell sowie von Finanzministerin Janet Yellen im Fokus. Außerdem blieben die Spannungen zwischen den beiden weltgrößten Volkswirtschaften USA und China Thema, schrieb Axi-Marktstratege Stephen Innes.

Wie von Powell bereits in einer vorab veröffentlichten Rede zu lesen war, erholte sich die heimische Wirtschaft vom Corona-Einbruch schneller als erwartet. Allerdings sei die Erholung noch längst nicht abgeschlossen, weshalb die Fed die Wirtschaft „so lange wie nötig“ stützen werde.

Microsoft-Aktien waren mit einem Plus von 1,3 Prozent einer der besten Werte im Dow. Der Softwaregigant will Kreisen zufolge durch einen Zukauf sein Angebot im Geschäft für Computerspiele ausbauen. Microsoft sei in Gesprächen, die private US-Firma Discord für mehr als 10 Milliarden US-Dollar zu kaufen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg in der Nacht zu Dienstag unter Berufung auf Insider. Discord startete 2015 und ist ein Onlinedienst für Sprach-, Video- und Textkommunikation.

Bei Tencent Music Entertainment überwog das angekündigte Gemeinschaftsunternehmen mit dem Musiklabel Warner Music Group offenbar die etwas enttäuschenden Quartalszahlen: Die in New York gelisteten Anteilscheine des chinesischen Streamingdienstes zogen um über dreieinhalb Prozent an.

Dagegen sanken die zuletzt erholten Pfizer-Aktien um anderthalb Prozent. Ein Bericht des „Wall Street Journal“, wonach der Pharmakonzern die mRNA-Technologie zur Entwicklung weiterer Impfstoffe nutzen will, verfing bei den Anlegern nicht. Der vom deutschen Partner Biontech entwickelte Corona-Impfstoff beruht auf dieser neuartigen Technologie. Dessen in New York gelistete Anteilscheine büßten gar 4,7 Prozent ein.

Bei Quantumscape lastete die Mitteilung, dass der Hersteller von Akkus für Elektroautos bis zu 13 Millionen neue Aktien ausgeben will, auf dem Kurs: Die Papiere sackten um fast zehn Prozent ab.

Gamestop-Aktien büßten rund vier Prozent ein, nachdem der Videospielhändler den Abschied des für Kundenangelegenheiten verantwortlichen Managers Frank Hamlin bekannt gegeben hatte. Nach dem Börsenschluss an der Wall Street legt das Unternehmen Quartalszahlen vor.

Beim Medienkonzern Discovery endete zumindest vorerst eine monatelange Rekordrally, nachdem die schweizerische Bank UBS wegen der hohen Bewertung eine Verkaufsempfehlung ausgesprochen hatte: Die Aktien verloren 5,8 Prozent.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: robert cicchetti / Shutterstock.com

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