Wall Street: Ölpreissturz zieht die Märkte nach unten – Citi-Analyst zeichnet trübes Bild für Unternehmensgewinne – „40 Prozent Einbrüche im zweiten Quartal“

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der starke Ölpreisverfall hat am Montag die Laune der Anleger an der Wall Street getrübt. Zudem seien die Investoren auch angesichts der angelaufenen Berichtssaison vorsichtig, hieß es am Markt.

Nach zwei insgesamt sehr stark verlaufenen Wochen gab der US-Leitindex Dow Jones Industrial nun wieder um 1,5 Prozent auf 23.883,02 Punkte nach. Der marktbreite S&P 500 verlor 1,1 Prozent auf 2842,74 Zähler und der Nasdaq 100 sank um 0,5 Prozent auf 8785,84 Punkte.

Seit Ende Februar hält die Corona-Pandemie die Börsen weltweit im Würgegriff und zusätzlich gingen die Ölpreise auf Talfahrt. Analysten begründeten den Niedergang der Ölpreise zum einem mit dem starken Einbruch der Erdölnachfrage infolge der Corona-Krise. Zum anderen gebe es Zweifel darüber, ob die von großen Ölproduzenten – vor allem Russland und Saudi-Arabien – angekündigte Verringerung der Fördermengen ausreiche. Als Folge der globalen Ölschwemme drohen nun vor allem in den USA die Lagerkapazitäten knapp zu werden.

Der Dow Jones, der angesichts der damit verbundenen hohen Unsicherheit über die wirtschaftlichen Folgen bis Ende März in der Spitze gut 37 Prozent eingebüßt hatte, konnte in jüngster Zeit dennoch ein gutes Stück davon bereits wettmachen. Vor allem rückläufige Infektionsraten und erste Behandlungserfolge mit einem Testmedikament sowie erste Lockerungsmaßnahmen in verschiedenen Ländern bei Ausgangssperren und -beschränkungen sowie vorsichtige Wiedereröffnungen von Geschäften ermutigten. Zudem sorgten wirtschaftliche Rettungsmaßnahmen durch Regierungen und Notenbanken für neue Zuversicht.

Citi Bank warnt vor Gefahr durch zweite große Ansteckungswelle

David Bailin, Chief Investment Officer der Citi Bank, warnt derweil davor, dass eine zweite große Ansteckungswelle definitiv nicht in den Aktienmärkten eingepreist sei. „Die andere Sache, die möglicherweise nicht an den Märkten bedacht wird, ist die Tatsache, dass dieses Virus vielleicht weitere 18 bis 24 Monate benötigt, um sich wirklich über den Globus zu erstrecken und bis es letztendlich einen Impfstoff geben wird“, sagte er gegenüber dem US-Nachrichtendienst CNBC.

Im Vergleich zu den meisten anderen Analysten habe er deswegen auch deutlich niedrigere Erwartungen, was die Unternehmensgewinne angehe. Die Quartalszahlen, die nun den März beleuchten, würden das Ausmaß der Pandemie lediglich „andeuten“. „Im zweiten Quartal erwarten wir, dass die Gewinne auf breiter Front um 40 Prozent oder mehr sinken werden, und wir erwarten nicht, dass die Gewinne in den USA in den nächsten neun Quartalen wieder auf das Niveau des ersten Quartals zurückkehren“, sagte er.

onvista-Redaktion/dpa-AFX

Titelfoto: Who is Danny / Shutterstock

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