Wall Street: Optimismus im Handelsstreit treibt – GE erhält über 24 Milliarden Dollar – Spark Therapeutics springt 120 Prozent in die Höhe

onvista · Uhr

Wachsende Zuversicht über ein baldiges Ende im internationalen Handelsstreits hat der Wall Street am Montag Schwung verliehen. Der Dow Jones Industrial baute seine Gewinne vom Freitag aus und zog zuletzt um 0,56 Prozent auf 26.178,09 Punkte an. Im Laufe der ersten Handelsstunde kletterte der US-Leitindex sogar auf sein bisheriges Jahreshoch bei 26.232 Punkten. Der marktbreite S&P 500 stieg um 0,61 Prozent auf 2.810,15 Punkte, während der technologielastige Nasdaq 100 0,90 Prozent auf 7.155,15 Zähler.

Vor dem Wochenende hatte der Dow Jones zum ersten Mal wieder seit November vergangenen Jahres die Marke von 26.000 Punkten geknackt.

Trump macht den Anlegern Mut

„Die Investoren sind am Montag noch optimistischer geworden“, sagte Analyst Neil Wilson von Markets.com und verwies dabei auf jüngste Twitter-Nachrichten von Donald Trump. Der US-Präsident hatte am Sonntagabend angekündigt, aufgrund der Fortschritte in den laufenden Handelsgesprächen die Strafzölle auf chinesische Importe vorerst nicht anzuheben. Das dämpft Marktteilnehmern zufolge zudem die Angst vor einer weiteren Abschwächung der weltweiten Konjunktur.

GE treibt Umbau voran

Im Anlegerfokus steht am Montag insbesonders General Electric, dessen Umstrukturierung im vollen Gange ist. Das seit längerer Zeit kriselnde Unternehmen verkauft ihr Biopharma-Geschäft an den US-Mischkonzern Danaher für insgesamt 21,4 Milliarden US-Dollar (18,9 Mrd Euro). Mit dem Erlös aus dem Verkauf will GE seine Schulden senken. Die Aktionäre gefiel diese Entscheidung: Die Aktien des Industriekonzerns zogen um fast zehn Prozent an.

Buffett: „Zuviel gezahlt“

Unter den Einzelwerten zogen erneut die Aktien von Kraft Heinz die Aufmerksamkeit auf sich. Am Freitag waren sie wegen Milliarden schwerer Abschreibungen um etwas mehr als ein Viertel ihres Wertes eingebrochen. Am Montag ging um fast ein Prozent weiter abwärts. Angeblich erwäge der Nahrungsmittelkonzern sein Kaffeegeschäft Maxwell House Coffee zu verkaufen, sagte Marktanalyst David Madden von CMC Markets unter Verweis auf einen Bericht des TV-Senders CNBC.

Der an Kraft beteiligte Börsenguru Warren Buffett äußerte sich heute zum Kurssturz. Er räumte ein, dass seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway zu viel für ihren Anteil an dem Unternehmen gezahlt habe. Trotzdem werde sie weiter an Kraft Heinz festhalten, ohne den Anteil aufzustocken.

Roche lässt Spark-Aktie explodieren

Für die Anteile von Spark Therapeutics ging es um rund 120 Prozent hoch. Der Schweizer Pharmakonzern will das auf Gentherapie spezialisierte US-Unternehmen für etwa 4,3 Milliarden US-Dollar übernehmen. Die Verwaltungsräte beider Unternehmen haben laut Roche bereits ihre Zustimmung gegeben. Die Transaktion soll noch im zweiten Quartal 2019 abgeschlossen werden. Das Angebot von 114,50 US-Dollar je Spark-Aktie entspricht einem Aufschlag von 122 Prozent im Vergleich zum Schlusskurs vom vergangenen Freitag.

Trump lässt die Ölpreise fallen

Aktien von Ölgesellschaften hinkten derweil dem Markt hinterher. „Die Ölpreise steigen zu hoch“, twitterte Trump und drängte das Ölkartell Opec zur Mäßigung. Damit notierten die Anteilscheine von ExxonMobil minimal im Minus, während die Papiere von Chevron lediglich um 0,30 Prozent vorrückten.

onvista/dpa-AFX

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Foto: Mike Liu / Shutterstock.com

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