Wall Street: US-Indizes beruhigen sich langsam – Ford und Dupont nach Zahlen gesucht und Ebay und Spotify kommen unter die Räder

onvista · Uhr

Nach dem neuerlichen Kurseinbruch an den US-Börsen zur Wochenmitte ist am Donnerstag etwas Beruhigung eingekehrt. Rückenwind gab es von der Konjunktur. Zudem fiel ein Teil der Quartalsberichte besser als erwartet aus.

Zum Handelsauftakt zeigte sich der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial  zunächst nur nur moderat im Minus. Zuletzt fand er dann den Weg ins Plus und stieg um 0,38 Prozent auf 26.620,25 Punkte. Der Verlust seit Wochenbeginn beläuft sich damit aktuell auf rund 6 Prozent. Der marktbreite S&P 500 erholte sich am Donnerstag mit plus 0,84 Prozent auf 3.298,42 Punkte etwas von seiner jüngsten Talfahrt. Der Nasdaq 100 legte sogar um 1,38 Prozent auf 11.296,48 Zähler zu.

Nach dem coronabedingten Konjunktureinbruch im zweiten Quartal wuchs die US-Wirtschaft im dritten Jahresviertel wieder stark. Das Bruttoinlandsprodukt legte von Juli bis September auf das Jahr hochgerechnet um 33,1 Prozent zu und übertraf damit die Markterwartung. Dass die Pandemie jedoch weiterhin tiefe Spuren hinterlässt, zeigten die Arbeitsmarktdaten aus der vergangenen Woche: Wegen der Corona-Krise stellten erneut mehr als 700.000 Menschen einen Neuantrag auf Arbeitslosenhilfe. Volkswirte hatten allerdings sogar mit 770 000 Erstanträgen gerechnet.

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Unternehmensseitig ging die Berichtssaison weiter. Im Dow erholten sich die Aktien des Kreditkartenanbieters Visa an der Index-Spitze leicht von ihren deutlichen Vortagesverlusten und stiegen um 0,8 Prozent. Der Kreditkarten-Riese litt zwar in seinem abgelaufenen vierten Geschäftsquartal weiter stark unter einem Einbruch von Auslandszahlungen, dennoch übertraf er ergebnisseitig die Markterwartungen.

Im S&P 500 waren die Anteilscheine des zweitgrößten US-Autobauers Ford Spitzenreiter mit plus 5,0 Prozent. Trotz der Corona-Krise meldete Ford für das dritte Quartal einen kräftigen Gewinnsprung. Um 1,7 Prozent stiegen zugleich die Aktien von Dupont. Der US-Spezialchemiekonzern übertraft mit seinem Gewinnziel für 2020 die Erwartungen der Experten.

Für die Papiere der Online-Handelsplattform Ebay indes ging es an der Nasdaq um 9,2 Prozent abwärts. Zwar liefen die Geschäfte in der Corona-Pandemie weiter rund, doch nahm das gesamte abgewickelte Verkaufsvolumen nicht so deutlich zu wie im vorangegangenen Quartal. Dies weckte Sorgen, dass der krisenbedingte Boom schon wieder vorbei sein könnte. Auch Spotify sorgte bei seinen Anlegern für lange Gesichter. Der schwedische Marktführer im Bereich Musikstreaming enttäuschte Händlern zufolge in erster Linie mit seinen durchschnittlichen Einnahmen durch Premium-Nutzer, die erneut sanken, denn diese sind sein wichtigster Umsatztreiber.

Auf dem Höhepunkt der US-Berichtssaison werden nach Börsenschluss unter anderem noch Apple, Amazon, die Google-Mutter Alphabet und Facebook über ihr abgelaufenes Jahresviertel berichten.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: Mikhail Leonov / Shutterstock.com

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