Wall Street: US-Märkte zeigen sich uneinheitlich – Bed Bath and Beyond stürzen ab, Merck&Co an der Dow-Spitze

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Vor wichtigen politischen Entscheidungen hat sich am Donnerstag am US-Aktienmarkt keine eindeutige Richtung herausgebildet. Während die Anleger einerseits auf ein Ende des Haushaltsstreits in den USA hofften, sorgten andererseits die anhaltenden Lieferengpässe in der Wirtschaft weiter für Verunsicherung. Sie hängen größtenteils mit pandemiebedingten Nachholeffekten zusammen.

Der Leitindex Dow Jones Industrial notierte zuletzt 0,28 Prozent tiefer bei 34 292,87 Zählern. Für den breiter gefassten S&P 500 aber ging es um 0,07 Prozent auf 4362,58 Zähler nach oben. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg um 0,59 Prozent auf 14 840,64 Punkte.

Der US-Kongress hat in letzter Minuten einen drohenden Teil-Stillstand der Regierungsgeschäfte abwenden wollen. An diesem Donnerstag sollte zunächst im Senat über eine Übergangsfinanzierung für die Regierung bis Anfang Dezember abgestimmt werden. Ein Votum im Repräsentantenhaus war kurz danach geplant, um die Budgetregelung schließlich noch kurz vor Ablauf einer entscheidenden Frist um Mitternacht in Kraft zu setzen.

Das neue Haushaltsjahr beginnt in den USA an diesem Freitag. Ist bis dahin keine Haushaltsregelung beschlossen, käme es zu einem „Shutdown“ von Teilen der Regierung. Das heißt, Staatsbedienstete etwa müssten zum Teil zwangsbeurlaubt werden oder vorübergehend ohne Bezahlung arbeiten. Solche „Shutdowns“ kommen in den USA öfter vor. US-Präsident Joe Biden will aber unbedingt verhindern, das ihm das passiert.

Einigten sich Senat und Repräsentantenhaus, könnte das Thema Shutdown zumindest vorübergehend von der Liste der Risikofaktoren für den Aktienmarkt gestrichen werden, sagte der Marktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets. Danach muss noch das Problem mit der Schuldenobergrenze gelöst werden. Ohne eine Anhebung oder Aussetzung dieser Grenze droht der US-Regierung laut Finanzministerin Janet Yellen der Zahlungsausfall.

Unter den Einzelwerten ragten die Papiere von Bed Bath and Beyond mit einem Kursrutsch von fast einem Viertel heraus. Der Einzelhändler für Dinge rund ums Eigenheim verfehlte mit seinen Geschäftszahlen die Markterwartungen und kappte seine Prognosen. Das Unternehmen litt unter anderem darunter, dass wegen der Ausbreitung der Deltavariante des Coronavirus weniger Kunden als gedacht die Filialen besucht hatten, zudem machten sich auch hier Lieferengpässe negativ bemerkbar.

An der Dow-Spitze stiegen die Papiere von Merck & Co um mehr als ein Prozent. Wie bereits zuvor spekuliert will der Pharmakonzern das Biopharmaunternehmen Acceleron Pharma übernehmen. Dessen Anteilscheine gaben leicht nach.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Mikhail Leonov / Shutterstock.com

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