Warren Buffett & Berkshire Hathaway: Ein milliardenschwerer Fehler mit eigener Ansage?

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Warren Buffett ist und bleibt ein Rätsel für viele Investoren in diesen Tagen. Anstatt die Coronakorrektur zu nutzen, hat das Orakel von Omaha sogar weitere Aktien verkauft. Neben zuletzt einigen Bankaktien ist es dabei insbesondere die Trennung von den Fluggesellschaften gewesen, die einen größeren Verkauf markierten.

Und einer, der dem Lenker der Beteiligungsgesellschaft so einiges an Kritik eingebracht hat. Die Investition in die Airlines ist im Nachhinein schließlich alles andere als glücklich gewesen. Sogar ein Verlust für Berkshire Hathaway. Und eben auch alle Aktionäre.

Aber war dieser Verlust womöglich ein milliardenschwerer Fehler mit Ansage? Ja, sogar einer, den Warren Buffett selbst vorausgesehen hat? Lass uns das im Folgenden einmal etwas näher erörtern.

Die Kritik brodelt weiter …

Es ist eine These, die jetzt scheinbar insbesondere im deutschsprachigen Raum diskutiert wird und vom Börsenportal finanzen.net unlängst angeführt worden ist. Demnach habe Warren Buffett selbst in früheren Jahren vor dem Einstieg in den Markt der Fluggesellschaften gewarnt. Das Geschäftsmodell sei zu kapitalintensiv, um wachsen zu können, so sinngemäß die frühere Kritik des Orakels von Omaha. Zudem gäbe es wenig oder keine Gewinne, was generell auf defizitäre Geschäftsmodelle hinweise. Das sei symptomatisch für die Luftfahrt.

Doch im Jahr 2016 hat sich das Orakel von Omaha dennoch bekanntlich zu mehreren Investitionen hinreißen lassen. Im Rahmen eines gesamten Basket hat der Starinvestor bei Berkshire Hathaway milliardenschwere Beteiligungen an American Airlines, Delta Air Lines, Southwest Airlines und United Airlines aufgebaut. Wobei es zum damaligen Zeitpunkt einige plausible Gründe für die Investition gegeben hat.

In Anbetracht der damals niedrigen Ölpreise und aufgrund möglicher Konsolidierungen hat sich die grundlegende Einschätzung von Warren Buffett hier verändert und die Chancen hätten demnach das Risiko überwogen, als er 2016 zugekauft hat. Im Nachhinein, wie wir jetzt wissen, eine Fehleinschätzung. Aber hat Warren Buffett hier einen Fehler begangen, der im Vorfeld bereits abzusehen gewesen ist?

Es geht immer um Chancen und Risiken

Im Endeffekt: Nein, hat Warren Buffett in meinen Augen nicht. Dass die Investitionsthese nicht aufgegangen ist, das wird sich das Orakel von Omaha zwar ankreiden lassen müssen. Allerdings sollten wir fairerweise und ebenfalls positiv anmerken, dass Buffett jetzt bei den sich ebenfalls verändernden Marktverhältnissen direkt die Reißleine gezogen hat, um diesen Fehler zu korrigieren. Und eben nicht einen möglichen Verlust weiter aussitzt.

Im Endeffekt geht es beim Investieren stets um das Bewerten von Risiken und Chancen. Warren Buffett hat damals, im Jahr 2016, die sich verändernden Marktbedingungen gewürdigt. Plötzlich niedrigere Ölpreise hätten dabei zu einem steigenden Gewinn führen können. Das kapitalintensive Geschäftsmodell hätte hingegen durch eine günstige Bewertung ausgeglichen werden können. So zumindest die Theorie, die vom Grundsatz her eine plausible Investitionsthese ermöglicht hätte.

Dass das Coronavirus all diese Blickwinkel zur Makulatur werden ließ und sich der Ölmarkt ebenfalls frühzeitig wieder eingekriegt hat, das ist schwierig vorhersehbar gewesen. Allerdings hätte das Chance-Risiko-Verhältnis eben auch aufgehen können.

Das Abenteuer Airlines ist beendet

Fest steht jetzt jedenfalls, dass Warren Buffetts Abenteuer bei den Airlines endgültig vorbei ist. Die Beteiligungen sind inzwischen aufgelöst und das Orakel von Omaha geht offen mit seinem Fehler um. Ja, er spricht sogar von sich nachhaltig verändernden Marktbedingungen. Ich schätze, dieses Segment ist spätestens jetzt daher endgültig vom Tisch.

Im Nachhinein kann man das natürlich als Fehler mit Ansage bewerten. Ich persönlich sehe es jedoch eher so, dass Buffett hier auf einen sich verändernden Markt reagieren wollte, um die Chance zu nutzen. Und erneut die Reißleine gezogen hat, als sich der Markt jetzt, vier Jahre später, ein weiteres Mal nachhaltig verändert hat.

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Vincent besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien) und empfiehlt die folgenden Optionen: Long January 2021 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Short January 2021 $200 Put auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Short June 2020 $205 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien). The Motley Fool empfiehlt Delta Airlines und Southwest Airlines.

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