Warren Buffett und Beiersdorf: Könnte hier eine B-Romanze entstehen?

Fool.de · Uhr

Die Aktie von Beiersdorf zählt für viele Investoren zu den defensiveren Vertretern aus unserer heimischen Börsenliga. Der Produzent von Nivea und weiteren bekannten Produkten ist schließlich in gewisser Weise ein Dauerläufer an den Börsen, der außerdem mit einem zumindest kleinen Wachstum und sogar einer Dividende glänzt. So mancher nimmt hier gerne das Wörtchen defensiv in den Mund.

Aber könnte die Aktie möglicherweise auch interessant für einen Starinvestor wie Warren Buffett sein? Eine interessante Frage, der wir uns im Folgenden mal widmen wollen. Denn hier könnte es grundsätzlich einige attraktive Dinge geben, jedoch auch einige Stolpersteine.

Die Vorzüge von Beiersdorf

Zu den Vorzügen von Beiersdorf, die Warren Buffett gefallen könnten, dürfte zunächst einmal das vergleichsweise defensive und einfache Geschäftsmodell zählen. Als Produzent von Hautpflege- und Hygiene-Artikeln kreiert das Unternehmen schließlich viele Dinge des täglichen Bedarfs und auch die Klebelösungen, vornehmlich bekannt durch tesa, dürfen in wenigen Haushalten fehlen. Ein Geschäftsmodell, das somit sehr einfach und ein Basisgeschäftsmodell ist, das für den Starinvestor einfach verständlich ist.

Zudem existieren hier viele starke Marken, die sich inzwischen im Alltag festgesetzt haben. Die meisten dürften die Hautpflege-Reihe von Nivea mit dem Konzern verbinden, aber auch Eucerin, Hansaplast, 8×4 oder Labello gehören zu dem alltäglichen Dauerläufern, die nicht mehr wegzudenken sind. Mit den tesa-Streifen hat sich sogar eine Marke für Klebestreifen als Namensgeber etabliert, was hier ebenfalls auf eine starke Marktstellung schließen lässt. Grundsätzlich somit viele attraktive und bekannte Marken, die der DAX-Konzern eint.

Rein qualitativ dürften es daher insbesondere das alltägliche Geschäftsmodell sowie die starken Marken sein, die dem Starinvestor auffallen könnten. Allerdings gibt es auch eine Kehrseite.

Das dürfte dem Starinvestor nicht gefallen

Derzeit dürfte sich das Orakel von Omaha an der hohen fundamentalen Bewertung der Beiersdorf-Aktie stören. Bei einem aktuellen Kursniveau von 106,05 Euro (21.01.2020, maßgeblich für alle Kurse) und einem 2018er-Gewinn je Aktie in Höhe von 3,21 Euro beliefe sich das derzeitige Kurs-Gewinn-Verhältnis auf 33. Ein vergleichsweise hoher Wert für einen eher defensiven DAX-Konzern.

Auch das Wachstum kann ein solches Bewertungsmaß womöglich nur bedingt rechtfertigen. Wie die vorläufigen Zahlen für das letzte Geschäftsjahr 2019 zeigen, stiegen die Umsätze auf Sicht des Gesamtkonzerns um 4,1 %, die Consumer-Produkte konnten dabei um 4,8 % wachsen, tesa hingegen lediglich um 0,8 %. Grundsätzlich zwar ein solides, für die Bewertung jedoch vergleichsweise geringes Wachstum. Die Beiersdorf-Aktie könnte daher womöglich sogar sehr teuer sein.

Ein dritter Aspekt, der dem Starinvestor womöglich ebenfalls nicht gefallen könnte, ist der, hm, merkwürdige Kapitaleinsatz des Managements. Warren Buffett ist zwar gegenwärtig selbst bekannt dafür, reichlich Cash zu horten, allerdings macht Beiersdorf das aus ungeklärten Gründen ebenfalls. Das Unternehmen sitzt gegenwärtig auf einen verhältnismäßig großen Cash-Berg von 4,4 Mrd. US-Dollar, die uninvestiert bleiben. Zwar sucht man anscheinend nach geeigneten Übernahmemöglichkeiten, die jedoch alles andere als günstig sind, allerdings bleibt auch die Dividende hierbei seit fast zehn Jahren lediglich konstant bei 0,70 Euro.

Dieses Verhalten zeigt zwar einerseits, dass das Management bei Beiersdorf langfristig denkt, andererseits jedoch auch, dass man bereit ist, das Geld uninvestiert zu lassen und nicht in die Dividende zu stecken, deren Rendite derzeit übrigens lediglich bei unter 0,7 % liegt. Möglicherweise ein Manko, das dem Starinvestor missfallen könnte.

Eine Investition nur schwer vorstellbar

Im Endeffekt könnten Buffett und Beiersdorf zwar einige Dinge verbinden. Allerdings wird es hier in meinen Augen eher nicht zu einem Zuschlagen vonseiten des Starinvestors kommen. Die derzeitige Bewertung ist vergleichsweise hoch, das Wachstum eher moderat. Das dürfte alleine schon ausreichend sein, damit das Orakel von Omaha hier fernbleibt.

Unsere Top-Aktie für das Jahr 2020

Es gibt ein Unternehmen, dessen Name zurzeit bei den Analysten von The Motley Fool sehr, sehr häufig fällt. Es ist für uns DIE Top-Investition für das Jahr 2020. The Motley Fool Analysten geben ein starkes Kaufsignal! Du könntest ebenfalls davon profitieren … Dafür muss man zunächst alles über dieses einzigartige Unternehmen wissen. Deshalb haben wir jetzt einen kostenlosen Spezialreport zusammengestellt, der dieses Unternehmen detailliert vorstellt. Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.

Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Foto: Julia Roegner

Neueste exklusive Artikel