Warren Buffetts Berkshire Hathaway hat gerade 631 Mio. US-Dollar mit der Snowflake-Aktie verdient

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Viele Beobachter waren sehr verwundert, als bekannt wurde, dass sich Warren Buffetts Berkshire Hathaway an einem Börsengang (IPO) beteiligt. Doch wir dürfen bei allen Käufen der Holding nie den vorzeitigen Schluss ziehen, dass der Superinvestor selber die Order in Auftrag gegeben hat.

Snowflake-Idee stammt wahrscheinlich von Buffetts Nachfolgern

So managen Todd Combs und Ted Weschler bereits einige Milliarden US-Dollar von Berkshires Portfolio und sind dabei in ihren Entscheidungen frei. Warren Buffett hat sie vor einigen Jahren als seine späteren Nachfolger im Investmentbereich ausgewählt, weil sie mit ihren Fonds zuvor bereits mehr als eine Dekade außergewöhnliche Renditen erzielten.

Sie kopieren allerdings nicht Warren Buffett, sondern haben ihren eigenen Investmentstil entwickelt, der auch auf nicht so günstig bewertete Wachstumswerte oder, wie sich jetzt mit Snowflake zeigt, vielleicht auch die eine oder andere IPO-Aktie setzt.

Es ist nicht ausgeschlossen, dass sie Snowflake tatsächlich als langfristiges Investment betrachten und nicht nur den schnellen Gewinn machen wollen. So besitzen Cloud-basierte Datenanalyse- und -speicherungsplattformen auch in den kommenden zehn Jahren sehr vielversprechende Aussichten. Deshalb könnten sie Snowflake als Wachstumsaktie sehen.

IPO-Beteiligung hat sich bisher rentiert

Aber auch kurzfristig war die Beteiligung am Börsengang sehr erfolgreich. Snowflake kam am Ende nicht zu den angestrebten 75 bis 85 US-Dollar an die Börse, sondern für 120 US-Dollar. Aufgrund des höheren Kurses musste Berkshire Hathaway am Ende etwa 730 Mio. US-Dollar zahlen, statt vorher geplanter 570 Mio. US-Dollar. Heute steht Snowflake bereits bei 223,84 US-Dollar, was einem Gewinn von 86,5 % oder über 631,7 Mio. US-Dollar entspricht (17.09.2020).

Warren Buffetts IPO-Abneigung

Warren Buffett hegt hingegen eine Abneigung gegenüber IPOs. Dies hat er in unzähligen Interviews immer wieder erklärt. Seine letzte Beteiligung an einem Börsengang fand im Jahr 1955 statt. Damals kam Ford an die Börse, aber selbst dabei erwarb er nur 100 Aktien und machte am Ende einen kleinen Gewinn von etwa 500 US-Dollar. Aktiv haben sich Warren Buffett und Charlie Munger in Berkshire Hathaways Geschichte nie an einem Börsengang beteiligt.

Während Berkshires 2012er-Jahreshauptversammlung erklärte Buffett: „Ich meine, die Vorstellung, dass jemand heute etwas auf den Markt bringt, ein Verkäufer, der die Wahl hat, wann er auf den Markt kommt, und dass dieses Wertpapier, mit dem eine Menge Trubel verbunden sein wird, die billigste Sache sein soll, die man unter Tausenden und Abertausenden von Unternehmen in der Welt kaufen kann, ist Unsinn.“

Das Orakel aus Omaha meidet IPOs, weil sie meist zu hohen Bewertungen stattfinden. Wenn Buffett investiert, überlegt er, wie lange es wohl dauern würde, bis sich sein Investment rentiert. Dies kann er sehr schnell ausrechnen, wenn er den Unternehmensgewinn ins Verhältnis zur Marktkapitalisierung setzt. Snowflake erzielt bisher noch keine Gewinne, sodass es für ihn kein Investment wäre.

Zudem gefällt ihm die Euphorie von IPOs nicht. Gerade jetzt, wo die amerikanische Börse sehr hoch bewertet ist, finden viele Börsengänge statt. Buffett rät sogar dringlich davon ab, in heißen, hoch bewerteten Börsenphasen IPOs zu zeichnen.

Für ihn lassen sich unter den vielen bereits über lange Jahre börsennotierten Firmen viel günstigere Gelegenheiten finden. Hier kann er große Summen investieren, was bei einem IPO meist nicht möglich ist.

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Christof Welzel besitzt Berkshire Hathaway-Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien) und empfiehlt die folgenden Optionen: Short September 2020 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien), Long January 2021 $200 Call auf Berkshire Hathaway (B-Aktien) und Short January 2021 $200 Put auf Berkshire Hathaway (B-Aktien). The Motley Fool empfiehlt Snowflake.

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