Warten auf die Fed – Dax tritt vor der US-Zinsentscheidung auf der Stelle

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der deutsche Aktienmarkt wartet auf die erste Zinsentscheidung des neuen Fed-Präsidenten Jerome Powell. Im vormittäglichen Handel schwankte der Dax um die Nulllinie, zuletzt lag er mit 12 331,35 Punkten 0,20 Prozent vorn.

Dabei interessiert weniger die bevorstehende sechste Zinsanhebung im aktuellen Straffungszyklus, da sie als ausgemachte Sache gilt. “Anleger erhoffen sich vielmehr neue Hinweise auf das weitere Zins-Tempo der Fed, denn Analysten sind sich uneins”, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. “Ihre Prognosen schwanken zwischen zwei und vier Zinsschritten.” Abzuwarten bleibe außerdem, ob der neue Fed-Chef Jerome Powell zumindest indirekt auf mögliche wirtschaftliche Folgen eines drohenden Handelskriegs eingeht.

Der MDax der mittelgroßen Werte verlor zur Mittagszeit 0,15 Prozent auf 25 792,32 Punkte. Der Technologiewerte-Index TecDax fiel um 0,07 Prozent auf 2675,77 Punkte. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 zeigte sich zugleich prozentual unverändert bei 3412,14 Zählern.

Unter den Einzelwerten zogen im Dax vor allem die Eon-Aktien die Blicke auf sich. Sie profitierten an der Index-Spitze mit einem Plus von 1 Prozent von positiven Analystenurteilen. So setzte die US-Bank JPMorgan das Kursziel für die Aktie des Versorgers hoch und das Analysehaus Kepler Cheuvreux empfiehlt das Papier nun zum Kauf. Analyst Ingo Becker verwies dabei auf den Innogy-Deal mit dem Wettbewerber RWE .

Die BMW-Papiere gewannen 0,9 Prozent. Das Vorsteuerergebnis des Münchener Autobauers soll sich 2018 trotz höherer Forschungs- und Entwicklungskosten für Technik und neue Modelle auf Vorjahresniveau halten, was einige Analysten positiv überraschte.

Auch für die Bayer-Aktien ging es um 0,9 Prozent nach oben, denn die EU-Wettbewerbshüter haben die milliardenschwere Übernahme des US-Saatgutproduzenten Monsanto erlaubt. Allerdings sind die Auflagen streng.

Im MDax reagierten die Papiere des Schmierstoff-Herstellers Fuchs Petrolub mit minus 2,8 Prozent vor allem auf das selbst gesteckte Ziel für den freien Barmittelzufluss (Free Cashflow) 2018. Mit diesem liege Fuchs um rund ein Drittel unter seiner und der Konsensprognose, monierte etwa Commerzbank-Analyst Michael Schäfer.

Der Verbindungstechnik-Spezialist Norma Group enttäuschte Händlern zufolge mit seinem Dividendenvorschlag von 1,05 Euro pro Anteilsschein für 2017 sowie mit unkonkreten Prognosen zur Profitabilität. Als zweitschwächster Wert im Index der mittelgroßen Unternehmen gaben die Norma-Aktien zuletzt um 1,6 Prozent nach.

Außerhalb der Dax-Familie legten die Anteilsscheine des SDax-Anwärters HelloFresh nach der Bekanntgabe von Geschäftszahlen um fast 6 Prozent zu.

Die Steinhoff-Aktien hingegen – vom MDax in den SDax abgestiegen – setzten ihre steile Talfahrt fort. Bis zur Mittagszeit büßten sie weitere knapp 6 Prozent auf 0,231 Euro ein, womit sie nur wenig über ihrem am Morgen bei 0,222 Euro erreichten Rekordtief gehandelt wurden. Der Möbelhändler wird seit längerer Zeit von einem Bilanzskandal erschüttert.

AUCH DER EURO IN WARTEHALTUNG

Der Euro lag am Mittag bei 1,2280 Dollar und war damit gegenüber dem EZB-Referenzkurs vom Dienstagnachmittag, 1,2276 Dollar, kaum verändert.

Marktbeobachter
sprachen von einem impulsarmen Handel am Morgen. In der Eurozone stehen
keine wichtigen Konjunkturdaten auf dem Programm. Die Blicke richten
sich wie am Aktienmarkt auf die abendliche Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed.

Onvista/dpa-AFX
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