Warum ich vor Kurzem diese Solaraktie gekauft habe

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Auf der ganzen Welt wird die Wirtschaft extrem viel Geld investieren müssen, um sich weg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energien zu entwickeln. Alleine die Dekarbonisierung des US-Stromnetzes wird einer Schätzung der Branchenexperten von Wood Mackenzie zufolge rund 4,5 Billionen Dollar kosten. Angesichts der Notwendigkeit, auf klimaneutrale Stromerzeugung umzusteigen, ist der Erneuerbare-Energien-Sektor eine Wachstumschance für die nächsten Jahrzehnte.

Ein Unternehmen, das hier hervorragend positioniert ist, ist SolarEdge Technologies, das sich auf Modulwechselrichter für die Solarindustrie spezialisiert hat. Das für die Solarbranche prognostizierte Wachstum sollte SolarEdge in Kombination mit der Expansion in andere Bereiche wie Stromspeicher oder Elektroautos langfristig zu einem großen Gewinner machen. Darum habe ich die Aktie kürzlich in mein Portfolio aufgenommen.

Was SolarEdge macht

Solarpanele nehmen einen Teil der Energie der Sonne auf und wandeln sie in Gleichstrom (Direct Current, kurz DC) um. Das weltweite Stromnetz läuft jedoch auf Wechselstrom (Alternating Current, kurz AC), da das günstiger ist. Um DC in AC zu konvertieren, braucht die Solarindustrie Wechselrichter.

Ursprünglich schlossen Solarunternehmen mehrere Panele zusammen und schalteten einen großen Wechselrichter ans Ende. Ein solcher Aufbau heißt dann Strangwechselrichtersystem. Diese Variante ist zwar günstig, aber dafür auch recht ineffizient, da das am wenigsten effiziente Solarmodul den Output des ganzen Systems diktiert. Die andere Option ist, an jedes Panel einen Modulwechselrichter anzuschließen. Dies erhöht zwar die Effizienz, ist dafür aber teurer.

Hier kommt SolarEdge ins Spiel, denn das Unternehmen hat eine dritte Lösung entwickelt: Leistungsoptimierer. Diese Komponenten werden an jedes Panel angeschlossen und verbessern deren Effizienz. Zwar wird immer noch ein Strangwechselrichter am Ende benötigt, das ganze System ist aber trotzdem noch günstiger als eines, das Modulwechselrichter verwendet. Diese Kombination von erhöhter Effizienz verglichen mit einem Strangwechselrichtersystem und niedrigeren Kosten als mit Modulwechselrichtern ist der Vorteil der Leistungsoptimierer.

Zusätzlich hat SolarEdge Investitionen und Übernahmen getätigt, um sich in weiteren aufstrebenden Technologien im Erneuerbare-Energien-Sektor aufzustellen. 2018 kaufte das Unternehmen Gamatronic, ein führendes Unternehmen in Sachen unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV), das Geräte wie Notstromaggregate verkauft, die Stromausfälle überbrücken. Zudem wurde letztes Jahr SMRE übernommen; das Unternehmen produziert Antriebsstränge und Elektronik für Elektroautos. Dieses Jahr übernahm SolarEdge schließlich Kokam. Das Unternehmen stellt Lithium-Ionen-Batterien und Hochleistungsbatteriepacks her, wodurch SolarEdge weiter in die Märkte USVs und Elektroautos vordringt sowie einen Fuß in die Energiespeicherbranche setzt.

SolarEdge baut sich ein gut abgerundetes Portfolio aus Produkten auf, die die Zukunft der Energiegewinnung und -verwendung bilden. Das Solargeschäft mit Leistungsoptimierern und Wechselrichtern ist weiterhin das Kerngeschäft, und die Expansion in weitere Teilmärkte des Erneuerbare-Energien-Sektors macht das Unternehmen umso interessanter.

Ein Blick auf die Zahlen

Der Fokus des Unternehmens auf die für die Solarbranche so wichtigen Komponenten hat sich ausgezahlt: Das Unternehmen konnte im zweiten Quartal 306,7 Millionen Dollar Umsatz in dieser Sparte machen, 35 % mehr als im Vorjahr. Zählen wir noch die restlichen Umsätze hinzu, landen wir bei Rekordumsätzen von 325 Millionen, 42 % mehr als 2018. Die Bruttomarge in der Solarsparte verbesserte sich derweil von 34,3 % im ersten Quartal auf nun 36,9 %. Mit anderen Worten, die Umsätze des Unternehmens bringen immer mehr Geld ein.

Dieser Trend sollte sich in den nächsten Jahren fortsetzen. SolarEdge erwartet für das dritte Quartal wieder Rekordumsätze, die zwischen 395 und 410 Millionen Dollar liegen sollen. Die Erlöse sollten außerdem weiter steigen, da Wood Mackenzie zufolge die jährlichen Solarinstallationen von weniger als 100 Gigawatt im Jahr 2018 bis Anfang des nächsten Jahrzehnts auf rund 125 Gigawatt steigen sollen. Wenn man dann noch das Wachstum der Märkte für Elektroautos und Stromspeicher einrechnet, hat SolarEdge wohl eine tolle Zukunft vor sich.

Noch dazu hat das Unternehmen eine solide Bilanz. Das letzte Quartal wurde mit 351,6 Millionen Dollar auf dem Bankkonto abgeschlossen und SolarEdge generierte allein im zweiten Quartal 50,8 Millionen an operativem Cashflow. Das verleiht SolarEdge die Flexibilität, um Investitionen in Technologien rund um erneuerbare Energien zu tätigen und das Umsatzwachstum noch zu beschleunigen.

Ein spannendes Investment in die Zukunft erneuerbarer Energien

SolarEdge hat in der Vergangenheit immer wieder Lösungen entwickelt, die die Effizienz von Solarenergie erhöhten und gleichzeitig die Kosten senkten. Dadurch ist das Unternehmen gut positioniert, um seine Umsätze und Gewinne weiter solide zu steigern, während der Sektor in den nächsten Jahrzehnten kontinuierlich weiter wächst. Zudem hat das Unternehmen begonnen, seine Stärke im Kerngeschäft für Investitionen in weitere aufstrebende Bereiche aus seinem Sektor zu nutzen, was das langfristige Potenzial weiter erhöht. Diese Kombination aus Stärke im Solargeschäft und Expansion in angrenzende Märkte ist der Grund, weshalb ich die Aktie kürzlich in mein Depot aufgenommen habe.

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Matthew DiLallo besitzt Aktien von SolarEdge Technologies. The Motley Fool empfiehlt SolarEdge Technologies. Dieser Artikel erschien am 28.9.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt.

Motley Fool Deutschland 2019

Quelle: Getty Images

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