Warum man vor dem Aktienkauf immer selbst recherchieren sollte

Fool.de · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Zu Investieren ist keine leichte Aufgabe und erfordert oft viele Informationen. Obwohl es viele Quellen im Internet gibt, ist das Problem aber, dass die Daten manchmal nicht nur verzerrt und irreführend, sondern auch völlig falsch sein können.

Ein großartiges Beispiel dafür ist das, was mit Shopify geschah. Die Investoren verkauften die Aktie, nachdem ein vernichtender Bericht herausgekommen war, in dem das Geschäftsmodell des Unternehmens kritisiert wurde. Es wurde behauptet, dass es nichts anderes als ein Trick zum schnell reich werden sei.

Das Problem ist, dass diese Informationen von einem Leerverkäufer stammten, der seine Absichten nicht offenlegte und es nicht klar war, ob er von dem Wertverlust der Aktie profitiert hätte oder nicht. Wir bei Motley Fool legen jedoch solche Informationen offen und ermöglichen es unseren Lesern, sich ein ehrliches Bild von unserer Analyse zu machen. 

Zu viel Augenmerk auf Schlagzeilen, zu wenig auf Substanz

Das Beispiel von Shopify zeigt, wie leicht man Menschen aufgrund einer Schlagzeile oder Behauptung, die wenig oder gar keinen Hintergrund hat, in die Irre führen kann. Wenn Shopify Betrug wäre, würde man erwarten, dass das Geschäft zum Stillstand kommt. Stattdessen wächst das Unternehmen jedes Quartal mit unglaublicher Geschwindigkeit weiter.

Ebenso irreführend können Quartalsberichte sein. Abgesehen von Umsatz und Jahresüberschuss wird kaum etwas erwähnt. Das Problem ist, dass diese anderen Kennzahlen bzw. Informationen einige der wichtigsten und aussagekräftigsten Details über ein Unternehmen abbilden.

So veröffentlichte Aphria kürzlich seinen Quartalsbericht, der ein starkes Umsatzwachstum und ein positives Nettoergebnis aufwies. Eine Sache, die du vielleicht verpasst hast, ist jedoch, dass der einzige Grund, warum das Unternehmen einen Gewinn erzielte, auf seine Investitionen zurückzuführen ist. Aphria meldete nämlich einen erheblichen Verlust seines operativen Geschäfts.

Websites verfügen manchmal über veraltete Informationen

Ein weiteres Problem ist, dass man bei der Recherche manchmal widersprüchliche oder ungenaue Informationen findet. Ich habe mehr als einmal gesehen, dass zwei Websites die gleichen Finanzdaten unterschiedlich dargestellt haben.

Noch frustrierender kann es sein, wenn die Daten nicht rechtzeitig aktualisiert werden. Corus Entertainment hat bereits vor Monaten seine Dividende gekürzt, aber mehrere Investment-Websites zeigen die Aktie immer noch mit einer Dividendenrendite von über 20 %.

Fazit

Der Kauf einer Anlage ist eine bedeutende Entscheidung, und die Investoren sollten ihre eigene Sorgfaltspflicht erfüllen, bevor sie eine Aktie kaufen. Es mag etwas zeitaufwendiger sein, aber am Ende könnte es verhindern, dass du einen Fehler machst oder dich auf eine fehlerhafte Annahme verlässt.

Eine Möglichkeit für die eigene Recherche ist, einfach auf die Website des Unternehmens zu gehen, da dort die aktuellsten Informationen den potenziellen Investoren zur Verfügung stehen sollten. Andernfalls kann auch eine Investor-Relations-Person bei der Informationsbeschaffung behilflich sein.

Es gibt viele Ressourcen, die dir helfen, eine fundierte Entscheidung zu treffen. Aber du solltest dich nicht nur auf eine einzige Datenquelle verlassen oder es unter keinen Umständen versäumen, deine eigene Analyse durchzuführen.

Nee … es ist nicht so kompliziert wie du denkst, wie ein Profi zu investieren

Jaja, ich weiß … die Profis lassen es so unglaublich kompliziert erscheinen. „Finanzmodelle“ zu erstellen klingt so raffiniert. Und schwer. Es ist aber alles andere als schwer. Die Mathematik ist einfach. Der Prozess ist klar. Und jetzt kannst du es von The Motley Fool lernen. Klick hier, um unseren neuen Sonderbericht „Wie man ein Unternehmen bewertet: Eine Einführung“ kostenlos herunterzuladen.

The Motley Fool besitzt Aktien von Shopify.Dieser Artikel wurde von David Jagielski auf Englisch verfasst und am 01.11.2018 auf Fool.ca veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

Foto: TippaPatt / Shutterstock.com

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