Wasserstoff-Aktien: Warum Cummins die Nummer 1 bei Elektrolyse und großen Brennstoffzellen werden könnte

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Tanklastwagen Industrie

Rund um den Wasserstoff kommt im Moment unheimlich viel in Bewegung. Milliardenschwere Programme laufen in Europa und weltweit an. Noch völlig offen ist jedoch, wie sich die Wettbewerberlandschaft entwickeln wird. Eine ziemlich sichere Wette ist dabei die Cummins-Aktie - und zwar aus gleich drei Gründen.

Cummins besitzt einige der stärksten Wasserstoff-Assets

Der amerikanische Diesel-Champion ist kein Neuling beim Thema Wasserstoff. Bereits 2003 entwickelte das Unternehmen eine Festoxidbrennstoffzelle (englisch abgekürzt: SOFC). Die Technologie wurde über die Jahre immer weiter entwickelt und zeichnet sich neben ihrer hohen Effizienz dadurch aus, dass sie auch Erdgas, Methanol und andere Kraftstoffe nutzen kann.

2019 erfolgte dann der Paukenschlag mit der Übernahme von Hydrogenics. Der kanadische Spezialist mit 60 Jahren Erfahrung gehört zu den Technologieführern. Er verfügt über eines der breitesten Portfolios, das Elektrolyse, Speicherung und Brennstoffzellen abdeckt.

Hinzu kam im gleichen Jahr die Beteiligung an Loop Energy, einem innovativen Start-up, das mit kompakten Range-Extendern auf sich aufmerksam gemacht hat. Bei 145 Kilo Gewicht leistet die größere Version 50 Kilowatt - ideal für elektrifizierte Nutzfahrzeuge. Die Batterie kann so deutlich kleiner und kostengünstiger dimensioniert werden.

Zuletzt hat Cummins noch ein Joint Venture mit NPROXX aus Holland gebildet. Das Unternehmen verfügt über eine Niederlassung in Jülich und gehört bei der Wasserstoffspeicherung für stationäre und mobile Anwendungen zu den größten weltweit.

Zusammengefasst verfügt Cummins heute über ein Portfolio, das einige der wichtigsten Technologien für die Wasserstoffwirtschaft auf höchstem Niveau abdeckt und vom kompakten Range-Extender bis zum großindustriellen Maßstab reicht.

Mit Hyundai bildet Cummins ein schlagkräftiges Duo

Dabei darf nicht unerwähnt bleiben, dass Cummins sich vor einem Jahr mit Hyundai zusammengetan hat, um gemeinsam integrierte Antriebslösungen zu entwickeln. Dabei kommen die in mobilen Anwendungen bewährten Brennstoffzellensysteme von Hyundai zum Einsatz, die mit den Antriebsstrangkomponenten und Batteriesystemen von Cummins kombiniert werden sollen.

Neben den eigenen Brennstoffzellensystemen (SOFC, Hydrogenics HyPM/Celerity, Loop) wird Cummins somit über eine weitere starke Alternative verfügen. Der Konzern kann so ein gutes Gefühl dafür bekommen, welche Konfigurationen am besten funktionieren und welche Technologie unter welchen Bedingungen Vorteile hat.

Ich vermute, dass die flexiblen Hydrogenics-Lösungen gut für Kleinserien sind. Sie werden beispielsweise bei den Müllfahrzeugen von FAUN Umwelttechnik eingesetzt. Mit den Hyundai-Systemen hingegen will Cummins wohl konsequent Größenvorteile schöpfen. Die Koreaner sind bereits groß im Geschäft und statten gerade eine Lkw-Flotte in der Schweiz mit Brennstoffzellen aus. Im Verbund mit Hyundai wird Cummins folglich eine massengefertigte Lösung für vielfältige Nutzfahrzeugkonzepte anbieten können.

Cummins ist in allen relevanten Märkten vernetzt

Trotz des großen Engagements beim Thema Wasserstoff bleibt Cummins weiterhin dem Diesel treu. Das Management geht davon aus, dass dieser noch viele Jahre gebraucht wird. Mit den nun aufgebauten Kompetenzen kann der Konzern allerdings nahezu beliebige Konfigurationswünsche bedienen, egal ob hybrid, batterieelektrisch oder mit Brennstoffzelle.

Dank der führenden Marktposition - Cummins produziert jährlich 1,4 Mio. Schwerlastmotoren für den Straßenverkehr - verfügt das Unternehmen über das branchenweit stärkste internationale Netzwerk. Cummins ist mit einer Vielzahl von Kunden auf allen Kontinenten in Geschäftsbeziehungen und hat so bei der Vermarktung seiner neuen Antriebslösungen einen Wettbewerbsvorteil.

Dabei ist bei Bussen und Lkws noch lange nicht Schluss. Auch bei Zügen und Baufahrzeugen ist Cummins ein engagierter Partner für Wasserstofflösungen. Außerdem sucht Cummins seine Chancen bei stationären Anwendungen. So wird die effiziente Festoxid-Technologie beispielsweise für die Energieversorgung von Rechenzentren favorisiert. Und Hydrogenics realisiert in Kooperation mit dem Minderheitsaktionär Air Liquide Elektrolyse-Großprojekte.

Gleichzeitig besitzt Cummins viel Know-how rund um Microgrids, wo konventionelle Generatoren, erneuerbare Energien, Stromspeicher, Elektrolyse und Brennstoffzellen smart kombiniert werden, um optimale Verfügbarkeit bei guter Kosteneffizienz zu gewährleisten.

Mit Cummins ist zu rechnen

Das komplette Produktangebot in Verbindung mit einer weltweiten Vernetzung in allen relevanten Märkten und Segmenten versetzt Cummins in die Lage, bei der Gestaltung der Wasserstoffwirtschaft eine ganz starke Rolle zu spielen. Die Kooperation mit Hyundai und ein kluges Baukastenkonzept belegen, dass das Management Großes vorhat. Wenn man dann noch weiß, dass Cummins in guten Jahren mehr als 2 Mrd. US-Dollar Gewinne erwirtschaftet, wird deutlich, wie viel Wasserstoffpotenzial in diesem Diesel-Champion steckt.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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