Weiterer Schritt zu mehr Transparenz am Recyclingmarkt

dpa-AFX · Uhr

OSNABRÜCK (dpa-AFX) - Damit die Verfolgung von Umweltsündern unter Produktherstellern und Händlern besser vorankommt, geht eine bundesweit zuständige Behörde neue Wege. Auf dem Behördenportal "Lucid" können die zuständigen Landesämter Beweisakten einfacher und sicherer herunterladen und digital kommunizieren, teilte die Zentrale Stelle Verpackungsregister (ZSVR) am Mittwoch in Osnabrück mit. Die Stelle verspricht sich davon Fortschritte, um schwarze Schafe im Recyclingmarkt dingfest zu machen und Bußgelder zu verhängen.

In Deutschland müssen alle Firmen, die Verpackungen in den Verkehr bringen, Geld für deren spätere Entsorgung bezahlen. Jahrelang gab es aber Schlupflöcher - nicht alle Unternehmen zahlten entsprechend viel Geld an "duale Systeme" wie den Grünen Punkt, welche die Abholung, Sortierung und Verarbeitung von Verpackungen aus Plastik, Glas und Papier oder Pappe organisieren und dafür Lizenzzahlungen bekommen.

Mit diesen Einnahmen soll der Recyclingmarkt angekurbelt werden - weiterentwickelte Technik in Sortier- und Recyclinganlagen soll dafür sorgen, dass Verpackungsabfälle besser verarbeitet werden. Zudem sollen mehr Firmen die Verpackungen ihrer Waren recyclinggerecht gestalten und bei der Produktion Rezyklate nutzen.

Die 2017 gegründete ZSVR ist eine Art Schnittstelle, in der alle Daten zusammenlaufen sollen. Die Behörde überwacht den Markt und soll dafür sorgen, dass die nach dem Gesetz verpflichteten Unternehmen für das Recycling ihrer Verpackungen bezahlen. Entsprechende Kontrollen und Ermittlungen führt die Stelle durch. Für die Verfolgung der Ordnungswidrigkeiten sind Landesbehörden zuständig.

Das neue Portal soll die Arbeitsabläufe zwischen diesen beiden Ebenen vereinfachen - und den Kampf gegen zahlungsunwillige Firmen erfolgreicher machen. "Als schlanke Behörde nutzen wir dazu konsequent die Chancen der Digitalisierung und reduzieren damit Komplexitäten", erklärte ZSVR-Chefin Gunda Rachut. "Auf dieser Basis kann das Verpackungsgesetz seine volle Wirkung erreichen."/wdw/DP/zb

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