Wieder erwachte Konsumfreude der Franzosen stimmt Finanzminister optimistisch

Reuters · Uhr

Paris (Reuters) - Die in der Coronakrise getrübte Konsumfreude der Franzosen ist nach Ansicht der Regierung wieder erwacht.

"Wir sind fast schon wieder zurück in der Normalität", sagte Finanzminister Bruno Le Maire dem Hörfunksender RTL. Es zeige sich, dass die Krisenmaßnahmen der Regierung gewirkt hätten. Die Bürger dürften Schätzungen zufolge bis Jahresende in der Krise rund 100 Milliarden Euro beiseitegelegt haben, sagte der Minister. Er wünsche sich, dass dieses Geld ausgegeben werde. Die Regierung hatte angesichts der Corona-Pandemie insgesamt 460 Milliarden Euro in die Hand genommen - unter anderem zur Stützung der von der Krise gebeutelten Firmen.

Le Maire signalisierte nun, dass der Staat nachlegen könnte. Auf die Frage, ob neue Aufbauhilfen zum Abfedern der Krisenfolgen rund 100 Milliarden Euro schwer sein könnten, antwortete der Finanzminister: "Die Zahlen können hoch ausfallen, bis zu dem von Ihnen angegebenen Niveau."

Das nationale Statistikamt Insee hatte jüngst prognostiziert, dass die Wirtschaft nach einem Einbruch im zweiten Vierteljahr von voraussichtlich 17 Prozent dann im laufenden Sommer-Quartal mit Rekordtempo um 19 Prozent wachsen werde. Zum Jahresende dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um weitere drei Prozent zulegen. Im Gesamtjahr 2020 werde die Wirtschaft trotz der Belebung aber um rund neun Prozent schrumpfen. Die EU-Kommission hat sogar eine noch schärfere Rezession von minus 10,6 Prozent vorausgesagt.

Meistgelesene Artikel