Wird Disney+ jemals der größte Bereich von Walt Disney werden?

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Wenn es ein Thema gibt, das gegenwärtig viel Aufmerksamkeit im Kontext der Aktie von Walt Disney auf sich vereint, dann ist es das Streaming. Neben den generellen Umsatzbringern wie dem Filmstudiogeschäft und den Freizeitparks ist es gegenwärtig insbesondere die Anzahl der Nutzer, die für Begeisterung sorgt. Oder eben die Frage, inwieweit Disney+ qualitativ bedeutend größer ist als die etablierte Konkurrenz.

Tatsächlich erhoffen sich viele Investoren ein stärkeres Wachstum durch diesen neuen Dienst. Aber wie stark wird hier das rein finanzielle Wachstum werden und möglicherweise die in diesem Zusammenhang wichtige Frage: Kann Disney+ langfristig das umsatzträchtigste Segment des Maus-Haus werden? Spielen wir in diesem Sinne mal etwas mit den Zahlen.

So groß kann der Umsatz von Disney+ werden

Grundsätzlich können wir wesentliche Faktoren hiervon eigentlich spielend leicht quantifizieren. Da wir den Preis und auch angestrebte Streamer-Zahlen wissen, können wir rein rechnerisch in etwa erahnen, wie groß das Geschäft mit diesem Streaming-Dienst wohl einmal werden wird.

Basierend von annualisierten Gebühren in einer Größenordnung von 69,99 US-Dollar und einer anvisierten Zielvorstellung von 90 Mio. Zuschauern bis Ende 2024 (zugegeben, ein vergleichsweise geringer Maßstab) würden sich die Umsätze auf 6,3 Mrd. US-Dollar pro Jahr belaufen. Langfristig scheint hier ein größerer Streamer-Kreis möglich zu sein, bei 100 Mio. Nutzern würden die Umsätze bereits bei 7 Mrd. US-Dollar liegen, sollte Disney+ irgendwann einmal auf 150 Mio. Kunden kommen, so würden die Umsätze bei 10,5 Mrd. US-Dollar liegen.

Das könnte grundsätzlich ein gewisses Gespür davon vermitteln, was hier langfristig auf Sicht der Umsätze möglich ist. Wobei Währungsdifferenzen und zum Teil monatliche Nutzer mit höheren, annualisierten Kosten diesen Betrag noch steigern könnten.

Sofern wir diese Umsätze nun allerdings mit den bislang größten Bereichen vergleichen, so könnte es hier dennoch gewaltige Diskrepanzen geben. Die Freizeitparks blieben demnach mit aktuellen annualisierten Umsätzen von 26 Mrd. US-Dollar wohl auch weiterhin das größte Segment, der Streaming-Dienst würde in Anbetracht dieser Größenordnung rund 370 Mio. Verbraucher benötigen, um mit diesem Segment gleichzuziehen. Wobei auch die Freizeitparks im letzten Jahr 2019 um 6 % gemessen am Umsatz gewachsen sind.

Ein falscher Blickwinkel

Die Frage nach den Umsätzen können in diesem Kontext jedoch womöglich der falsche Betrachtungswinkel sein, zumal Investoren hier nicht vergessen sollten, dass nicht die Größe alleine entscheidend ist, sondern das generelle Wachstum, das durch stetig steigende Erlöse immer größer und bedeutender wird. Selbst mit 7 Mrd. US-Dollar mehr Umsätzen bei 100 Mio. Streamern würde Disney schließlich gemessen an den annualisierten Umsätzen von 69 Mrd. US-Dollar um 10 % wachsen. Jedoch könnte das die Gewinnseite noch mehr betreffen.

Da Disney+ vornehmlich ältere Inhalte monetarisieren kann, könnte hier langfristig das Gewinnwachstum bedeutend größer ausfallen als in anderen Bereichen. Das Dienstleistungssegment könnte über Jahre und Jahrzehnte hinweg margenstärker sein und stetige, wiederkehrende Umsätze bedeuten. Auch wenn natürlich vereinzelte Aufwendungen für neue Inhalte ausgegeben werden müssen.

Selbst wenn Disney+ daher niemals der größte Geschäftsbereich wird, gemessen an den Umsätzen, könnte hier ein margenstarker Bereich lauern, der das Gewinnwachstum bedeutend ankurbeln kann. Vielleicht ist das eher die Perspektive, die Investoren in diesem interessanten Segment verfolgen wollen.

Wohl eher nicht der größte Geschäftsbereich

Auf absehbare Zeit wird Disney+ wohl nicht die bisherigen größeren Segmente ablösen können. Alleine die umsatzträchtigen Freizeitparks mit jährlichen Umsätzen von 26 Mrd. US-Dollar verdeutlichen, wie gigantisch der Walt-Disney-Konzern auf dem aktuellen Niveau ist. Das Streaming ist dabei zwar ein wichtiger strategischer Imperativ und schon heute bei einem Kundenkreis von 35 Mio. Streamern ein milliardenschwerer Bereich. Jedoch längst nicht der Größte.

Langfristig könnte hier jedoch reichlich Wachstum lauern und ein margenstärkeres Segment für den Gesamtkonzern entstehen. Auch ohne den größten Anspruch bleibt dieser Dienst daher wichtig für die Zukunft von Walt Disney.

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Vincent besitzt Aktien von Walt Disney. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Walt Disney. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2021 $60 Calls auf Walt Disney.

Motley Fool Deutschland 2020

Foto: The Motley Fool

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