Wirecard-Aktie: Kommt doch kein Deal mit der Deutschen Bank?

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Wohin die Reise bei Noch-DAX-Konzern Wirecard geht, dürfte vielen Investoren inzwischen klar sein: Die Insolvenz wird vermutlich in der Zerschlagung des Konzerns münden. Mithilfe der Teil- oder auch Komplettverkäufe sollen hingegen die Forderungen der Gläubiger bedient werden. Für Aktionäre bleibt da unterm Strich wenig Raum.

Zuletzt hatte sich in diesem Kontext ein möglicher Deal mit der Deutschen Bank abgezeichnet. Dass das DAX-Geldhaus dem Zahlungsdienstleister Hilfe angeboten hatte, ist dabei in diese Richtung interpretiert worden. Zudem hätten sich Teile des Vorstands mit dieser Option beschäftigt.

Jetzt zeichnet sich womöglich ab, dass aus einem solchen Kauf oder auch Teilerwerb nichts werden könnte. Schauen wir im Folgenden daher einmal, was Investoren diesbezüglich wissen sollten.

CEO Sewing tritt auf die Bremse

Wie mehrere Medien, unter anderem die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichteten, gab es einige Dämpfer bei den Übernahmehoffnungen durch das DAX-Geldhaus. Demnach habe sich CEO Sewing nun etwas skeptischer geäußert. Man bewerte zwar grundsätzlich jede Gelegenheit, die sich anbietet, um sich mit Technologie zu befassen. Allerdings gebe es hierbei hohe Hürden.

So müssten potenzielle Zukäufe, wie jetzt eben Wirecard, Werte für die Aktionäre schaffen. Zudem müssten die neuen und hypothetischen Anteile besser sein als das eigene Angebot. Das klingt etwas so, als wollte Sewing dem Krisenkonzern womöglich eine Absage erteilen. Zumal die Technologie von Wirecard eigentlich soweit als mitführend eingestuft worden ist.

Wie dem auch sei: Im Endeffekt schwingt in den Äußerungen Sewings mit, dass ein Kauf von Wirecard möglicherweise nicht anvisiert wird. Den zuletzt aufkommenden Hoffnungen einer gesamten Übernahme durch einen DAX-Konzern dürfte das wiederum einen Dämpfer verpassen. Wobei es auch andere Möglichkeiten zu geben scheint.

Deutsche Bank nicht der einzige Interessent!

Wie der Insolvenzverwalter Jaffé inzwischen nämlich mitgeteilt hat, laufe der Investorenprozess inzwischen an. Die Deutsche Bank sei nicht der einzige Interessent, wenn es um einen möglichen Verkauf, Teilverkäufe oder Tochtergesellschaften geht. Nein, unterm Strich hätten sich inzwischen über 100 Interessenten angemeldet, die einen Teil des kriselnden DAX-Kuchens haben wollen. Das könnte die Abwicklung des DAX-Zahlungsdienstleisters beschleunigen.

Für Investoren zeichnet sich jedoch auch hier ab: Mit Wirecard dürfte es mittel- bis langfristig zu Ende gehen. Die Perspektive ist und bleibt die Zerschlagung im Rahmen des Insolvenzverfahrens. Mit milliardenschweren Schulden dürfte weiterhin wenig Substanz für Aktionäre vorhanden sein. Eine solche Lösung wird vermutlich kein glimpfliches oder entschädigendes Ende für Investoren bedeuten.

Das Interesse nicht falsch interpretieren!

Foolishe Investoren sollten das Interesse an Wirecard daher nicht falsch deuten. Egal ob es die Deutsche Bank ist oder auch andere Interessenten: Im Endeffekt geht es jetzt zu einem sehr großen Teil bloß noch um die Zerschlagung sowie um die Befriedigung der Fremdmittel des DAX-Zahlungsdienstleisters.

Meldungen über Interessenlagen oder Spekulationen über eine Übernahme können zwar den Aktienkurs bewegen. Allerdings gibt es hier weiterhin wenig Substanz, wenig Zukunftsperspektiven und wenig Gründe, warum Foolishe Investoren auf die Aktie setzen sollten.

Foolishe Investoren sollten die Aktie daher weiter besser meiden. Das Risiko ist und bleibt jedenfalls hoch. Und die Perspektive bietet wenig Anlass, hier unternehmensorientiert zu investieren.

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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