Wirecard-Aktie nach Zahlen im Vergleich: So stark ist das Wachstum gemessen an den Peers!

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Die Wirecard-Aktie hat in dieser Woche erneut mit spannenden Wachstumszahlen glänzen können. Unterm Strich wurden erneut Umsätze, Transaktionsvolumen und auch Ergebnisse um jeweils über 30 % gesteigert. Wobei einige Werte, insbesondere die Nettoergebnisse, sogar stärker zugelegt haben, was auf eine höhere Profitabilität schließen lassen könnte.

Ein Manko solcher Wachstumsaktien ist jedoch häufig, dass man wenig Vergleichsmöglichkeiten hat. Klar, man kann natürlich diese Zahlen mit historischen Werten vergleichen, je größer das Unternehmen und je älter ein Markt wird, desto langsamer könnten jedoch auch die Raten langfristig werden.

Einen anderen Blickwinkel können hingegen Vergleiche mit Konkurrenten oder Mitbewerbern eröffnen, auch Peers genannt. Lass uns im Folgenden daher einmal einen Blick auf PayPal und Square werfen, um zu sehen, wie sich der DAX-Konzern hier im Vergleich geschlagen hat.

Ein Blick auf die relativen Zahlen

Um an dieser Stelle einen effektiven Vergleich hinzubekommen, werfen wir einen Blick auf die relativen Wachstumszahlen, die die jeweiligen Unternehmen im Rahmen der Berichtssaison für das aktuelle Geschäftsjahr präsentieren konnten.

Wirecard konnte im dritten Quartal die Umsätze um 34 % steigern, das Transaktionsvolumen stieg hingegen um 37,7 % (in den ersten neun Monaten) und das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) konnte einen Zuwachs von 43 % vorweisen. Rasante Wachstumszahlen, definitiv, die Wirecard hierbei präsentieren konnte. Auch im Vergleich mit anderen Zahlungsdienstleistern.

Paypal beispielsweise, das des Öfteren mal für entsprechende Vergleiche mit Wirecard genutzt wird, hat im Jahresvergleich seine Umsätze um 19 % steigern können, wobei das Transaktionsvolumen um 25 % im Jahresvergleich angestiegen ist. Definitiv ebenfalls beeindruckende Zahlen für diesen US-Großkonzern, zumal es sich um ein Unternehmen handelt, das auf eine Börsenbewertung von über 100 Mrd. US-Dollar kommt. Und bereits Umsätze in Höhe von 4,38 Mrd. US-Dollar pro Quartal vorweisen kann.

Ein kleinerer Vergleichswert könnte außerdem noch Square sein, das ebenfalls in diesen Tagen frische Zahlen präsentiert hat. Für die ersten neun Monate ist hierbei der Umsatz im Vergleich zu den vergangenen zwölf Monaten um prinzipiell ähnliche 40 % gestiegen, das Ergebnis legte hingegen um 85 % zu, wobei Square hier noch immer mit einem Wert von 131 Mio. US-Dollar an der Schwelle zur Profitabilität steht. Das Transaktionsvolumen legte hierbei um 25 % auf 28,2 Mrd. US-Dollar zu, wo Wirecard seinen vergleichsweise kleineren Konkurrenten sogar ausstechen konnte.

Was diese Vergleichswerte zeigen

Wenn du mich fragst, offenbaren diese Vergleichswerte unterm Strich ein paar interessante Blickwinkel. Zunächst beispielsweise, dass der Markt der digitalen Bezahlungen insgesamt ein rasanter Wachstumsmarkt ist, in dem viele Unternehmen und Konzerne weiter profitieren. Sogar Konzerne unterschiedlicher Größen weisen hier noch zumeist zweistellige Wachstumsraten bei wesentlichen Kennzahlen auf. Eine Makroentwicklung, die wir hier zunächst festhalten können.

Etwas spezifischer können wir ebenfalls feststellen, dass Wirecard, auch für seine Größe, sogar besonders stark wächst. PayPal ist derzeit moderat wachstumsschwächer, was natürlich an der gewaltigen Größe der US-Amerikaner liegt, allerdings kann Square ebenfalls nicht mithalten, was die Transaktionsvolumina anbelangt. Wobei die Entwicklung der Umsätze hier tendenziell ähnlich ist und die Ergebnisentwicklung in Anbetracht des vergleichsweise kleineren Niveaus momentan stärker ist.

Bei Wirecard handelt es sich insgesamt um einen spannenden Akteur in diesem Markt, der sich in einer interessanten Wettbewerbsposition befindet und definitiv Wachstumsraten präsentieren kann, die mit Peers mindestens mithalten können. Eine wichtige Kernaussage, die Investoren zum heimischen Zahlungsdienstleister daher wohl besser mitnehmen sollten.

Wichtig für die Zeit nach den Unsicherheiten

Sobald die Zeit der Unsicherheiten durch die „Financial Times“ vorbei ist, werden sich mehr und mehr Investoren (hoffentlich!) wieder auf einen solchen Blickwinkel versteifen können. Insbesondere, da das aktuelle Kursniveau noch immer deutlich niedriger ist als vor wenigen Wochen und die Aktie bislang kaum auf das erneut starke Zahlenwerk reagiert hat.

Das wird möglicherweise nicht ewig so sein. Vielleicht sind die kommenden Wochen und Monate daher gewissermaßen so etwas wie die letzte Chance, sich diese stark wachsende DAX-Aktie etwas näher anzusehen. Zumindest auf dem aktuellen Bewertungsmaß.

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von PayPal und Square.

Motley Fool Deutschland 2019

Foto: Getty Images

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