Wirecard: Die Aktionäre werden ungeduldig – Anwaltskanzlei fordert unabhängige Sonderprüfung

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Nach dem ereignisreichen Wochenende rund um den Wechsel im Aufsichtsratsvorsitz geht es zu Beginn der neuen Handelswoche für Wirecard nicht gerade ruhig weiter. Die Aktie konnte zwar mit einem Plus von knapp 2 Prozent in den Handel starten, einige Aktionäre bleiben jedoch ungeduldig: Eine Gruppe von Kleinaktionären will eine unabhängige Sonderprüfung bei Wirecard duchsetzen. „Wir wollen schnellstmöglich Klarheit haben, was bei Wirecard los ist“, sagte Rechtsanwalt Wolfgang Schirp am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Ein Sonderprüfer solle die Bilanzen von Partnerunternehmen an Orten wie Dubai und Singapur durchleuchten und die in mehreren Medienberichten aufgekommenen Vorwürfen der Bilanzfälschung untersuchen. Zuerst hatte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ über die Pläne der Anwaltskanzlei berichtet.

Um eine solche Sonderprüfung durchzusetzen, will Schirp eine außerordentliche Hauptversammlung beantragen. Dafür braucht er fünf Prozent des Grundkapitals. Nach eigenen Aussagen vertritt er aktuell 2,5 Prozent der Anteile.

Wirecard hatte im vergangenen Jahr eine Prüfung durch KPMG gestartet, um den Vorwurf frisierter Bilanzzahlen aus dem Weg zu räumen. Ergebnisse werden bis zum Ende des laufenden Quartals erwartet. Einigen Aktionären scheint dies jedoch nicht zu reichen, wie der Vorstoß von Schirp und seiner Gruppe zeigt. Angesichts des turbulenten vergangenen Jahres, welches aus Sicht der Kursentwicklung alles andere als euphorisch für die Aktien-Besitzer war, ist dies nicht überraschend.

Wirecard steht seit geraumer Zeit unter Beschuss. Vor allem die britische „Financial Times“ („FT“) veröffentlicht rund um das Unternehmen aus Aschheim bei München seit Längerem kritische Berichte. Vor einem knappen Jahr sorgte ein Artikel zu Unregelmäßigkeiten und möglichen Scheinbuchungen in Singapur dafür, dass der Aktienkurs binnen gut einer Woche um fast die Hälfte abstürzte. Wirecard musste nach der Prüfung durch eine beauftragte Anwaltskanzlei kleinere Buchungsfehler wegen „Qualitätsmängeln“ einräumen, sah sich aber vom Vorwurf systematischer Falschbuchungen entlastet.

Dennoch könnten sich in Singapur Mitarbeiter strafbar gemacht haben, die Behörden im Land ermitteln noch. In Deutschland gehen die Staatsanwaltschaft München und die Finanzaufsicht Bafin dem Verdacht nach, dass Wirecard einer von Spekulanten orchestrierten Aktion zum Opfer gefallen sein könnte, mit der sogenannte Leerverkäufer an sinkenden Aktienkursen verdienen wollen – wie es auch schon in der Vergangenheit der Fall war. Nach Ansicht des Unternehmens könnten Verantwortliche der „FT“ mit Shortsellern unter einer Decke stecken, Wirecard geht rechtlich gegen die Zeitung vor. Diese wiederum sieht sich nach eigens in Auftrag gegebenen Untersuchungen von diesem Vorwurf entlastet.

(onvista/dpa-AFX/reuters)

Titelfoto: Anton Garin / Shutterstock.com

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