Wirecard: Goldman senkt Kursziel deutlich ++ Allianz: Punktlandung bringt mehr Zuversicht ++ Telekom: Bei der Sprint-Übernahme soll nachverhandelt werden

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Neuigkeiten im Handelsstreit haben nicht nur am Donnerstag den Dax angeschoben, auch an der Wall Street ging es einheitlich nach oben. Zwar ebbte die Euphorie gegen Handelsende etwas ab, aber am Ende des Handelstages standen neue Höchstkurse bei allen drei wichtigen Indizes.

Nach Börsenschluss sorgten dann noch Walt Disney und GoPro für Furore. Mit den Zahlen wurden die Erwartungen des Marktes geschlagen, was beiden Aktien ein deutliches Kursplus bescherte. Besonders bei Walt Disney war die Erleichterung groß.

Damit ist der Höhepunkt der Berichtssaison überschritten. Jetzt wird es wieder etwas ruhiger. Aus dem Dax zieht heute noch die Allianz nach und der größte Versicherer Europas wird zuversichtlicher was das Gesamtjahr angeht. Hier wird klar das obere Ende der anvisierten Spanne angepeilt.

Dax hat keine Lust auf einen neuen Rekord

Während Dow Jones & Co am Donnerstag noch einmal zugelegt haben, schnauft der Dax zum Wochenende hin lieber etwas durch. Er startet heute mit 12.250,76 Punkten 0,29 Prozent tiefer in den letzten Tag der Woche.

Wirecard: Goldman sieht Risiken

Trotz vieler guter Nachrichten kommt die Aktie des deutschen Bezahldienstleisters nicht wirklich aus dem Quark. Das scheint nicht nur einigen Anlegern sauer aufzustoßen. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat jetzt das Kursziel für Wirecard deutlich gesenkt. Von 230 Euro geht es runter 175 Euro. Die Einstufung bleibt allerdings auf „Buy“. Mit der Kurszielsenkung reflektiere er die Wahrscheinlichkeit, dass am Markt verschiedene Risiken eingepreist würden, etwa in Bezug auf die Ergebnisse der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG und Untersuchungen in Singapur, schrieb Analyst Mohammed Moawalla in einer am Freitag vorliegenden Studie. Davon hänge die weitere Kursentwicklung ab. Die robuste Wachstumsdynamik des Zahlungsabwicklers halte derweil an. Das dritte Quartal habe den Erwartungen weitgehend entsprochen.

Allianz: Die Zuversicht steigt

Europas größter Versicherer Allianz wird nach einem stabilen Gewinn im Sommerquartal zuversichtlicher für das laufende Jahr. Das operative Ergebnis werde 2019 voraussichtlich die obere Hälfte der Zielspanne von 11 bis 12 Milliarden Euro erreichen, teilte der Dax-Konzern am Freitag in München mit. Analysten rechnen im Schnitt allerdings ohnehin schon mit rund 11,9 Milliarden Euro.

Im dritten Quartal konnte die Allianz einen Gewinnrückgang im Schaden- und Unfallgeschäft durch verbesserte Ergebnisse in den übrigen Bereichen auffangen Der Umsatz stieg konzernweit um acht Prozent auf 33,4 Milliarden Euro. Der operative Gewinn blieb mit 2,98 Milliarden Euro praktisch auf Vorjahresniveau und übertraf damit knapp die Erwartungen von Branchenexperten.

Auf die Aktionäre entfiel ein Überschuss von 1,95 Milliarden Euro und damit 0,6 Prozent mehr als im Vorjahr sowie mehr als von Analysten erwartet.

Kurz & knapp:

Telekom: Die angestrebte Fusion der Telekom-Tochter T-Mobile US mit dem Rivalen Sprint könnte neu verhandelt werden. Es gebe Gespräche, die sowohl den Zeitplan als auch die Bedingungen des Zusammenschlusses betreffen, sagte T-Mobile-Chef John Legere am Donnerstag bei einer Web-Konferenz. Das Volumen des im Frühjahr 2018 beschlossenen Deals, bei dem die Bonner Telekom den größten Anteil am fusionierten Unternehmen übernehmen will, war bislang stets mit gut 26 Milliarden Dollar (23,5 Milliarden Euro) veranschlagt worden. Legere wollte aber auch eine Nachverhandlung des Preises nicht ausschließen.

Die Mobilfunker hatten ihre Fusion eigentlich schon abschließen wollen, doch wegen kartellrechtlichen Widerstands verzögerte sich das Vorhaben und die ursprüngliche Vereinbarung lief am 1. November aus. Zwar haben die US-Branchenaufsicht FCC und das Justizministerium dem Zusammenschluss bereits zugestimmt. Eine Reihe von US-Bundesstaaten versucht jedoch, die Fusion der dritt- und viertgrößten Mobilfunker im Lande wegen befürchteter Nachteile für Wettbewerber, Verbraucher und Mitarbeiter mit einer Klage zu verhindern. Der entsprechende Prozess soll im Dezember bei einem Gericht in New York beginnen.

BVB: Lothar Matthäus glaubt vor dem Spitzenspiel in der Fußball-Bundesliga zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund an einen Heimsieg seines ehemaligen Vereins. „München weiß mit dem Druck umzugehen“, sagte der 58-Jährige der Deutschen Presse-Agentur und erinnerte an das deutliche 5:0 in der vorigen Saison. Nach den jüngsten Patzern in der Bundesliga und der Trennung von Trainer Niko Kovac ist der Rekordmeister gefordert. „Die Mannschaft ist in der Pflicht abzuliefern, nicht zu reden, nicht die Schuld irgendwo anders zu suchen“, meinte Matthäus vor dem Topspiel am Samstag.

Der BVB hat sich nach einer Schwächephase zuletzt wieder gefangen und beim 3:2-Comeback-Sieg in der Champions League gegen Inter Mailand Selbstvertrauen getankt. „Dortmund kann aufgrund der Resultate der letzten zehn Tage mit breiterer Brust in das Spiel gehen“, sagte Matthäus. „Aber ich kenne das Bayern-München-Gen. Auch wenn wichtige Spieler fehlen, weiß Bayern, wie solche Spiele anzugehen sind.“

Richmont: Der Schweizer Luxusgüterkonzern ist in der ersten Jahreshälfte trotz Unruhen im wichtigen Absatzmarkt Hongkong erneut gewachsen. Dank guter Online-Geschäfte und einer gestiegenen Nachfrage im Rest Asiens sowie in Europa und den USA legten die Erlöse von April bis September zum Vorjahr um 9 Prozent auf knapp 7,4 Milliarden Euro zu, wie das Unternehmen am Freitag in Genf mitteilte. Währungsbereinigt betrug das Wachstum 6 Prozent. Damit lag Richemont in etwa auf Höhe der Schätzungen von Analysten.  Operativ verdienten die Schweizer mit 1,17 Milliarden Euro allerdings nicht ganz so viel wie erwartet. Der Gewinn unterm Strich war mit 869 Millionen Euro weitgehend stabil, sofern ein aus einer Neubewertung resultierender Sonderertrag im Zusammenhang mit dem von Richemont übernommenen Onlinehändler Yoox Net-a-Porter (YNAP) im Vorjahr nicht mit einbezogen wird.

Canopy Growth: Der kanadische Rapper Drake (33) steigt ins Cannabis-Geschäft ein. Der Musiker hat zusammen mit der Firma Canopy Growth ein neues „Wellnessunternehmen“ gegründet, das unter anderem Zubehör für den Konsum von Marihuana vertreibt. „Ich bin inspiriert von der Idee, in einer schnell wachsenden Industrie etwas wirklich Besonderes aufzubauen“, erklärte Drake am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Der 33-Jährige („One Dance“, „God’s Plan“) hält demnach 60 Prozent an dem gegründeten Unternehmen More Life Growth Company, das in seiner Heimatstadt Toronto angesiedelt ist und bei dem es sich nach eigener Aussage „um Wellness, Erkenntnis und ganzheitliches persönliches Wachstum“ dreht. Details wolle man später bekanntgeben. Kanada hatte im Oktober 2018 den Anbau, Verkauf und Konsum von Cannabis für Erwachsene landesweit für legal erklärt.

Von Markus Weingran

Foto: Homepage Wirecard

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