Wirecard: Softbank fädelt nächsten Deal ein ++ Daimler: CEO ist optimistisch für den Rest des Jahres ++ RWE: Goldman belässt Aktie auf der „Conviction-Buy-List“

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der statistisch gesehen beste Börsenmonat des Jahres beginnt heute. 2018 galt für den September aber der bekannte Spruch: „Ausnahmen bestätigen die Regel!“ Im vergangenen Jahr macht der 9 Monat des Jahres seinem Ruf keine Ehre und war einer der schlechtesten Monate im Jahr 2018.

Auch dieses Jahr steht der September unter keinen guten Stern. Direkt zu Beginn des Monats treten neue Strafzölle zwischen den USA und China in Kraft. Die USA erheben erstmals zusätzliche Importgebühren auf in China hergestellte Konsumgüter wie Fernseher, Bücher, Windeln und Turnschuhe. Die Zölle dürften daher nach Ansicht von Experten mittelfristig zu Preiserhöhungen für US-Verbraucher führen. Die neuen Sonderabgaben in Höhe von 15 Prozent betreffen Waren im Wert von mehr als 100 Milliarden US-Dollar (90,82 Milliarden Euro).

Als unmittelbare Reaktion verhängte China von Sonntag an Gegenzölle in Höhe von fünf und zehn Prozent auf Importe aus den USA. Zehn Prozent werden zusätzlich auf Importe von Fleisch, Gemüse wie Mais und Kartoffeln, Obst, Kleidung und Lederwaren erhoben. Fünf Prozent entfallen auf Sojabohnen, Milchprodukte, Pilze und Chemikalien.

Dass die neue Eskalationsstufe die Märkte nicht in den Keller drücken ist einzig und allein der Tatsache geschuldet, dass beide Parteien noch am Verhandlungstisch sitzen. Wer das ganze Hickhack zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt verfolgt hat, dem ist klar: Ein Tweet von Donald Trump reicht und die Märkte gehen auf Tauchstation. Das weitere Vorgehen des US-Präsidenten ist daher wohl die größte Gefahr für die Performance des Dax im September.

Da wäre aber noch ein anderer blonder Mann, der ebenfalls für Verunsicherung an den Märkten sorgt. Die etwas kleinere Ausgabe von Donald Trump, Boris Johnson, zieht weiterhin alle Register für einen harten Brexit. Kurz vor der Rückkehr des britischen Parlaments aus den Sommerferien hat Premierminister ein für Montag geplantes Treffen mit Gegnern seines Brexit-Kurses aus den eigenen Reihen abgesagt. Damit stehen die Zeichen in London klar auf Sturm: Wenn das Parlament am Dienstag erstmals wieder zusammentritt, wird mit einer beispiellosen Auseinandersetzung gerechnet. Johnson will sein Land notfalls auch ohne Abkommen am 31. Oktober aus der EU führen, die Opposition und einige Rebellen aus der Regierungsfraktion wollen dies um jeden Preis verhindern.

Ein harter Brexit würde allerdings die Performance des DAX im November wohl zum Auftakt verhageln. Da erst am 31. Oktober die endgültige Entscheidung fällt.

Daher ist die Regierungskrise in Italien für die September-Performance interessanter. Schon bevor die 5 Sterne Bewegung und die Sozialdemokraten ihre Arbeit aufgenommen haben, hat es ordentlich gekracht und es wurde mit Neuwahlen gedroht. Jetzt schein sich die Lage aber wieder etwas beruhigt zu haben. Die Gespräche über die Bildung einer neuen Regierungskoalition in Italien werden nach Einschätzung von Ministerpräsident Giuseppe Conte bis spätestens Mittwoch abgeschlossen sein.

Die Stimmung zwischen den Sozialdemokraten (PD) und der 5-Sterne-Bewegung sei gut und er rechne mit einem Einigung auf ein Bündnis, sagte Conte am Sonntag in einem Video-Interview auf einer Konferenz der Zeitung „Il Fatto Quotidiano“. Auf die Frage, wann 5 Sterne und PD zu Staatspräsident Sergio Mattarella gehen würden, um ihre Pläne vorzulegen, sagte Conte: „Das wird am Dienstag passieren oder spätestens am Mittwoch.“

Dax bleibt trotzdem verhalten

Der deutsche Leitindex traut der September-Statistik wohl noch nicht so recht. Das Börsenbarometer tritt zu Beginn des neuen Monats in etwa auf der Stelle. Auf der Dax-Tafel in Frankfurt stehen zu Handelsbeginn. 11.958, 26 Punkte. Ein Plus von 0,16 Prozent.

Wirecard: Softbank hält was sie versprochen hat

Der Bezahldienstleister aus Aschheim hat den nächsten Kunden an Land gezogen. Damit profitierten Markus Braun und sein Team weiter von der Kooperation mit Softbank. Wirecard und Brightstar, einer der weltweit führenden Anbieter von Device Lifecycle Management, haben eine Vereinbarung unterzeichnet. Die beiden Unternehmen wollen bei digitalen Konsumentenkrediten, Zahlungsabwicklung und Kartenherausgabe zusammenarbeiten.

Mit über 100 Millionen Geräten pro Jahr in mehr als 50 Ländern ist Brightstar der weltgrößte Anbieter von Dienstleistungen für das Management von Mobilgeräten und Zubehör. SoftBank Group Corp., die Muttergesellschaft von Brightstar und strategischer Partner von Wirecard, hat die geplante Zusammenarbeit initiiert.

Daimler: In Stuttgart steigt der Optimismus

CEO Ola Källenius erwartet im zweiten Halbjahr 2019 höhere Absätze für Fahrzeuge der Marken Mercedes-Benz und Smart. Für die entsprechende Sparte Mercedes-Benz Cars sieht Kälenius eine „Trendwende“ kommen, wie er im Gespräch mit der „Automobilwoche“ (Montag) sagte.

Daimler musste seine Jahresziele seit dem Antritt von Källenius im Mai schon zweimal senken. Nach den ersten sieben Monaten des Jahres hatte Mercedes-Benz inklusive der Kleinwagenmarke Smart 1,39 Millionen Autos verkauft, ein Rückgang von 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Die deutsche Autoindustrie steckt derzeit in einer Krise. Der Daimler-Chef zeigte sich jedoch zuversichtlich. „Wir sehen den globalen Automobilmarkt nicht in einem lang anhaltenden Abschwung“, sagte Källenius. „Es stimmt, die weltweite Pkw-Nachfrage hat sich 2019 abgeschwächt. Nach den starken Vorjahren und angesichts der schwächeren wirtschaftlichen Wachstumsdynamik kommt das aber nicht völlig überraschend.

Kurz & knapp:

RWE: Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für den deutschen Versorger von 33 auf 35 Euro angehoben und die Aktie auf der „Conviction Buy List“ belassen. Der Tausch der Vermögensanteile mit Eon nähere sich dem Abschluss, sodass RWE als erstklassiger Erneuerbare-Energien-Konzern nicht mehr länger ignoriert werden könne, schrieb Analyst Alberto Gandolfi in einer am Montag vorliegenden Studie. RWE sei als einer der Hauptakteure in diesem Feld gut positioniert.

Roche: Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat detaillierte Daten einer Phase-III-Studie zum Grippemittel Xofluza präsentiert. Die Studie habe gezeigt, dass Xofluza als Einzeldosis eine gut verträgliche und wirksame Behandlungsform von Grippe bei Kindern zwischen einem und zwölf Jahren sei, teilte Roche am Montag in Basel mit. Der primäre Endpunkt in dieser Studie sei damit erreicht worden. Erste Details hatte es bereits im Juli gegeben. Die Ministone-2-Studie habe auch gezeigt, dass die Wirksamkeit von Xofluza mit Oseltamivir, einer bewährten wirksamen Behandlung bei Kindern mit Grippe, vergleichbar sei. Zudem reduziere Xofluza bei Erwachsenen und Jugendlichen die Zeitspanne, in der das Grippevirus aus dem Körper freigesetzt werde, im Vergleich zu Oseltamivir um mehr als zwei Tage.

Beiersdorf: Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für den Konsumgüter-Produzenten von 102 auf 109 Euro angehoben und die Einstufung auf „Neutral“ belassen. Der Zeithorizont für seine Bewertungen europäischer Konsumgüterhersteller reiche nun bis Dezember 2021 statt bisher Dezember 2020, begründete Analyst John Ennis in einer am Montag vorliegenden Branchenstudie seine Kurszieländerungen. Zudem habe er seine Schätzungen an die jüngsten Währungsbewegungen angepasst.

Von Markus Weingran / dpa-AFX

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Foto: Homerpage Wirecard

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