Wirecard: Stellungnahme zu „HB-Artikel“ ist da ++ Lufthansa: Keine Schlichtung und Abstufung ++ Nel: Partner Nikola Motors schickt Aktie auf Talfahrt

onvista · Uhr

Es gibt mal wieder unterschiedliche Aussagen zum Handelsstreit und die Anleger sind verunsichert. So berichtet Bloomberg, dass der vor sechs Monaten gescheiterte Entwurf für ein Handelsabkommen zwischen den USA und China Kreisen zufolge zum Vorbild für eine Einigung werden soll. Man wolle sich bei einem ersten Teilabkommen an den damaligen Plänen für die Rücknahme von Zöllen orientieren, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf Personen, die mit den Gesprächen vertraut seien.

Es würden derzeit harte Verhandlungen darüber geführt. Allerdings würde auch noch intern im Weißen Haus über die genaue Ausgestaltung diskutiert. Die Chinesen hätten gefordert, dass alle nach Mai erhobenen Zölle sofort abgeschafft und die zuvor erhobenen Zölle schrittweise aufgehoben werden.

So werde darüber diskutiert, die von Präsident Donald Trump im vergangenen Jahr erhobenen Zölle auf Waren im 250 Milliarden Dollar aufzuheben, hieß es in dem Bericht. Bisher wollten Berater von Trump diese beibehalten, um den Druck auf China aufrecht zu erhalten. Man sei mittlerweile aber bereit, diese teilweise zurückzunehmen, um ein erstes Abkommen zu ermöglichen.

Trump rasselt aber trotzdem mit dem Säbel

US-Präsident Donald Trump hat China mit höheren Strafzöllen gedroht, sollte es im Handelskonflikt beider Länder keine Einigung geben. „China wird einen Deal machen müssen, den ich mag“, sagte Trump am Dienstag am Rande einer Kabinettssitzung im Weißen Haus. „Wenn sie das nicht tun, dann war es das.“ Angesichts der Strafzölle, die China bezahle, sei er „sehr zufrieden“ mit der derzeitigen Lage. „Wenn wir keinen Deal mit China machen, erhöhe ich die Zölle nur noch weiter.“ Das hört sich wiederum nicht nach einer schnellen Einigung an.

Dax zieht sich zurück

Die unterschiedlichen Aussagen zum Handelsstreit sorgen für Unmut unter den Anlegern. Nachdem der Dax bereits am Dienstag im Tagesverlauf fast seine gesamten Gewinne wieder abgegeben hatte, startet er heute 0,64 Prozent tiefer mit 12.135,69 Punkten in den Handelstag.

Wirecard: Unregelmäßigkeiten in Singapur für Konzernabschluss nicht relevant

Das Spielchen ist bekannt. Nur diesmal hat nicht die „Financial Times“, sondern das Handelsblatt Unregelmäßigkeiten bei Wirecard aufgedeckt. Die Wirtschaftszeitung schreibt in ihrer heutigen Ausgabe, dass die Singapur-Tochter des Zahlungsdienstleisters kein Testat für die Jahresbilanz 2017 erhalten hat. Dies zeigten Dokumente im Register der singapurischen Finanzaufsicht Acra. 2017 sei das letzte geprüfte Jahr des Wirecard-Ablegers im asiatischen Stadtstaat.

Wirecard nimmt Stellung

Die Tochter in Singapur habe wegen laufender Ermittlungen seitens der dortigen Behörden nicht alle Daten vorlegen können, teilte der Zahlungsdienstleister am Morgen mit. Aufgrund der Einschränkungen durch Ermittlungen in Singapur seien Dokumente teilweise nicht zugänglich gewesen, erklärte Wirecard am Mittwoch. Daher habe sich der lokale Prüfer auf Basis des geltenden lokalen Rechnungslegungsstandards kein abschließendes Prüfungsurteil bilden können. „Der lokale Abschluss wurde jedoch im Rahmen der Möglichkeiten ordentlich geprüft“, erklärte der Dax-Konzern. Für den Konzernabschluss nach den Rechnungslegungsvorschriften IFRS sei das aber nicht relevant.

Problem wohl schon länger bekannt

Die Tochter in Singapur sei eine kleine Einheit und die mit ihrer Bilanzierung erhobenen Vorwürfe seien altbekannt, sagte ein Händler in einer ersten Reaktion. Der Bericht könne jedoch erneut Bedenken um die Transparenz des Unternehmens aufkommen lassen.

Anleger trotzdem verunsichert

Nachbörslich gab die Aktie in der Spitze um 8 Prozent nach. Richtung Handelsstart hat sich das Minus allerdings wieder zum Teil verringert. Wirecard startet mit einem Minus von 5,9 Prozent in den Handelsstag.

Lufthansa: Streit mit Gewerkschaft geht weiter

Nach der geplatzten Schlichtung bei der Lufthansa suchen Unternehmen und die Kabinengewerkschaft Ufo nach neuen Ansatzpunkten. In der Nacht zum Mittwoch hatte der Konzern seine Zustimmung zu der umfassenden Schlichtung für die rund 21 000 Flugbegleiter der Kerngesellschaft Lufthansa zurückgezogen. Als Grund nannte ein Unternehmenssprecher die Weigerung der Gewerkschaftsspitze, auch für vier Konzerntöchter in Deutschland eine unbefristete Friedenspflicht während der Schlichtung bei der Muttergesellschaft zuzusagen. Diese war erst in der vergangenen Woche von beiden Seiten vereinbart und am Donnerstag gemeinsam präsentiert worden.

Das Unternehmen hält aber weiterhin an der sogenannten „kleinen Schlichtung“ fest, die es einseitig ausgelöst hat. Diese kann sich dann ausschließlich um die wenigen Tarifthemen drehen, für die Ufo in der vorvergangenen Woche einen zweitägigen Streik mit 1500 Flugausfällen veranstaltet hatte. Zu diesen Forderungen gehörten mehr Spesen und Zulagen für die Flugbegleiter sowie Wechselmöglichkeiten für Saisonkräfte in reguläre Arbeitsverhältnisse.

Am vergangenen Dienstag hatten beide Seiten dann eine weit umfassendere Schlichtung zu mehr Themen sowie eine darüber hinaus gehende Moderation bei der Lufthansa-Kerngesellschaft vereinbart. Auch wurden erste finanzielle Verbesserungen für die Saisonbeschäftigten per Tarifvertrag festgeschrieben.

Goldman Sachs rät zum Verkauf

Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat Lufthansa mit „Sell“ und einem Kursziel von 14,80 Euro in die Bewertung aufgenommen. Trotz des „Burgfriedens“ im Preiskampf auf Kurzstrecken unter den europäischen Fluggesellschaften dürfte die Nachfrage bei Lufthansa gering bleiben und ein Risiko für 2020 darstellen, schrieb Analystin Venetia Baden-Powell in einer am Mittwoch vorliegenden Branchenstudie. Sie rechnet damit, dass die Lufthansa inmitten schrumpfender Ergebnisse bis 2023 Barmittel in Höhe von 14 Prozent ihres Börsenwertes verbrennen dürfte.

Kurz und knapp:  

Nel: Da hatte Nikola Motors mal wieder gute Nachrichten angekündigt und alle Anleger hatten gehofft, dass dabei auch etwas Positives für den norwegischen Wasserstoffspezialisten rauspringt und dann war die Enttäuschung groß. Der große Partner von Nel stellte eine wohl revolutionäre Entwicklung bei der Batterie vor. Die neue Batterie soll eine Rekord-Energiedichte von 1.100 Wattstunden pro Kilogramm auf Materialebene und von 500 Wattstunden pro Kilogramm auf Produktionszellen-Ebene aufweisen. Die Reichweite soll sich von 300 Kilometer auf 600 Kilometer ausweiten. Für Nel eher eine kontraproduktive Meldung, was die Aktei auch deutlich zu spüren bekam.

Daimler: Droht den Stuttgartern weiteres Ungemach? Nachdem die Analysten schon vom Kapitalmarkttag des Autobauers nicht angetan waren, könnte jetzt die Ratingagentur S&P die Aktie weiter belasten. Nach Agenturberichten prüft diese, die Bonitätsnote für die Marke mit dem Stern herabzustufen. Bislang wird Daimler mit „A“ bewertet.

Continental: Angesichts des geplanten Stellenabbaus ruft die IG Metall für Mittwoch (9.00 Uhr) zu einer Demonstration vor der Zentrale des Unternehmens in Hannover auf. Der Autozulieferer und Reifenhersteller Conti will sich mit einem weitreichenden Umbauprogramm gegen die aufziehende Krise in der Branche stemmen. Mit Tausenden Stellenstreichungen in weniger zukunftsträchtigen Sparten, möglichen Verkäufen und dem Ausbau von Elektromobilität und Software will Konzernchef Elmar Degenhart gegensteuern und die Kosten senken. Weltweit dürften bis 2023 rund 15 000 Jobs von Veränderungen betroffen sein, davon 5000 in Deutschland, hieß es zuletzt.

Von Markus Weingran

Foto: Homepage Wirecard

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