Wirecard: UBS senkt Aktie auf „Neutral“ ++ ThyssenKrupp: Abgang von Kerkhoff wohl beschlossene Sache ++ Teamviewer: Größter Börsengang Europas bringt 2,2 Milliarden Euro

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Es ist mal wieder Donald Trump der für helle Aufregung an den Aktienmärkten sorgt. Zum einen hat er bei seiner Rede vor der Vollversammlung der Vereinten Nationen wieder zahlreiche Breitseiten Richtung China abgefeuert und zum andern verunsichert die Anleger ein mögliches Amtsenthebungsverfahren gegen den amerikanischen Präsidenten. Die Demokraten scheinen sich nämlich in diese Richtung zu bewegen. Die Anleger reagieren verunsichert auf diesen Schritt und die Wall Street schaltete erst einmal den Rückwärtsgang ein.

Mehr zu dem Thema finden Sie hier:

# Demokraten leiten Schritte Richtung Amtsenthebungsverfahren in die Wege

# Donald Trump sorgt mal wieder für Trouble an den Märkten

# Wall Street taucht ab

China antwortet prompt

Die Volksrepublik hat die Vorwürfe von Donald Trump nicht lange im Raum stehen lassen. Der chinesische Außenminister Wang Yi hat die Kritik der USA an der Wirtschaftspolitik seines Landes scharf verurteilt. Die beiden größten Volkswirtschaften der Welt sollten sich gegenseitig respektieren und im gegenseitigen Interesse kooperieren, sagte Yi auf einer Veranstaltung am Rande der UN-Generalversammlung am Dienstag. US-Präsident Donald Trump hatte zuvor in seiner Rede vor den Vereinten Nationen die Handelspraktiken Chinas gerügt und betont, dass er in den Verhandlungen über die Beilegung des Handelsstreits kein „schlechtes Geschäft“ akzeptieren werde.

Dax bleibt lieber in Deckung

Die Möglichkeit, dass sich Donald Trump eines Amtsenthebungsverfahren stellen muss, beeindruckt heute auch den Dax. Schon gegen Handelsschluss am Dienstag zeigte die Nachricht Wirkung und drückte den deutschen Leitindex ein Stück weiter ins Minus. Heute lassen die Anleger daher erneut Vorsicht walten. Das wichtigste Börsenbarometer startet mit 12.253,17 Punkten in den Handelstag - ein Minus von 0,44 Prozent.

Wirecard: UBS sieht begrenztes Aufwärtspotenzial

Die Schweizer Großbank UBS hat Wirecard von „Buy“ auf „Neutral“ abgestuft und das Kursziel von 160 auf 151 Euro gesenkt. Analyst Hannes Leitner sieht in einer am Mittwoch vorliegenden Studie nur noch begrenztes Aufwärtspotenzial für die Aktie des Zahlungsdienstleisters. Die organischen Wachstumskennziffern begännen sich abzuschwächen. Dies begrenze den Spielraum für einen höheren Ausblick.

Wie Wirecard selbst die Lage sieht, dass dürften wir Anfang Oktober erfahren. Für diesen Zeitpunkt hat Vorstandsvorsitzender Markus Braun ein Update zu den Planungen von Wirecard in Aussicht gestellt. Zuvor hatte er die Langfristplanung des Bezahldienstleisters als sehr konservativ bezeichnet.

ThyssenKrupp: Guido Kerkhoff nicht mehr im Amt zu halten!

Der kriselnde Mischkonzern ThyssenKrupp gibt Vorstandschef Guido Kerkhoff wohl den Laufpass. Der Personalausschuss des Aufsichtsrats habe den Gremium empfohlen, mit dem 51-Jährigen „Verhandlungen über eine zeitnahe Beendigung seines Vorstandsmandates aufzunehmen“, teilte das Unternehmen am Dienstagabend mit. Kerkhoff ist seit 2011 im Konzern und hatte im Juli 2018 die Nachfolge des überraschend zurückgetretenen Heinrich Hiesinger angetreten. Kerkhoff stand von Anfang in der Kritik einiger Investoren. Nach mehreren Strategiewechseln und Prognosesenkungen hatte er zuletzt immer mehr an Vertrauen im Markt verloren.

Zeitnahe Entscheidung angekündigt

„Der Aufsichtsrat wird zeitnah in einer außerordentlichen Sitzung über die Empfehlungen des Präsidiums und des Personalausschusses beraten und entscheiden“, hieß es in der Mitteilung. Dass Kerkhoff gehen muss, dürfte allerdings nur noch eine Formsache sein. Er hatte zuletzt den Börsengang oder Verkauf der lukrativen Aufzugssparte vorangetrieben und mehrere Geschäfte zu Disposition gestellt. „Die im Mai 2019 angekündigte und vom Aufsichtsrat einstimmig beschlossene Neuausrichtung des Konzerns wird konsequent fortgesetzt“, kündigte der Konzern an.

Kurz & knapp:

Teamviewer: Der schwäbische Software-Anbieter Teamviewer hat den größten Börsengang des Jahres in Europa geschafft. 84 Millionen Aktien wurden zu je 26,25 Euro bei neuen Investoren untergebracht, wie der Hersteller von Software zur Fernwartung von Computern und anderen Geräten am Dienstag mitteilte. Damit schöpfte Teamviewer die Preisspanne nicht ganz aus, die von 23,50 bis 27,50 Euro je Aktie reichte. Der Erlös von 2,21 Milliarden Euro geht vollständig an den Finanzinvestor Permira, der vor fünf Jahren für das gesamte Unternehmen 870 Millionen Euro gezahlt hatte. Zum Ausgabepreis wird Teamviewer nun mit 5,25 Milliarden Euro bewertet. Permira hält künftig noch 58 Prozent der Anteile. Der Software-Anbieter übertrumpfte mit seinem Börsengang den italienischen Zahlungsanbieter Nexi, der bei seinem Börsengang im April zwei Milliarden Euro eingesammelt hatte und damit die größte Emission dieses Jahres in Europa war.

VW: Am Tag nach der Anklage gegen Vorstandschef Herbert Diess und Chefaufseher Hans Dieter Pötsch kommt der Aufsichtsrat des Autobauers zu einer Sondersitzung zusammen. Das außerordentliche Treffen hatte das Präsidium des Kontrollgremiums am Dienstag kurz nach Bekanntwerden der Anklage angekündigt. Die Spitze des VW-Aufsichtsrats hatte aber zugleich erklärt, trotz der Anklage wegen mutmaßlicher Marktmanipulation an den beiden Spitzenmanagern festhalten zu wollen. Für das Gremium sei weiterhin keine vorsätzlich unterlassene Information des Kapitalmarkts erkennen, hieß es am Dienstag nach einer kurzfristig einberufenen Sitzung in Wolfsburg. „Aus diesem Grund soll die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden und dem Vorstandsvorsitzenden fortgesetzt werden.“

Nike: Der US-Sportartikelriese Nike hat Gewinn und Umsatz im jüngsten Geschäftsquartal überraschend kräftig gesteigert. Eine hohe Nachfrage – vor allem in China – ließ die Erlöse in den drei Monaten bis Ende August im Jahresvergleich um 7 Prozent auf 10,7 Milliarden Dollar (9,7 Mrd Euro) klettern, wie der Adidas -Rivale am Dienstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Der Nettogewinn legte sogar um 25 Prozent auf 1,4 Milliarden Dollar zu. Damit wurden die Erwartungen der Wall-Street-Analysten klar übertroffen.

Von Markus Weingran / dpa-AFC / Reuters

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Foto: Anton Garin / Shutterstock.com

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