Wirecard-Wirtschaftsprüfer von Verschwiegenheitspflicht entbunden

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Vor dem Wirecard-Untersuchungsausschuss können die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young wie auch von KPMG ohne Auflagen aussagen.

Insolvenzverwalter Michael Jaffe entband fünf namentlich genannte Vertreter der Beratungsunternehmen von ihrer Verschwiegenheitspflicht, wie aus einem Reuters am Mittwoch vorliegenden Schreiben an den Bundestagsausschuss hervorgeht. Der inhaftierte Ex-Wirecard-Chef Markus Braun, der am Donnerstag persönlich vor dem Ausschuss aussagen soll, unterliege keiner Verschwiegenheitspflicht. SPD-Politikerin Cansel Kiziltepe begrüßte dies. Die Wirtschaftsprüfer müssten zur Aufklärung des Skandals beitragen, sagte Kiziltepe zu Reuters: "Insbesondere EY muss darlegen, warum sie 1,9 Milliarden Euro nicht existierendes Cash bestätigt haben. Das große Schweigen muss jetzt enden."

Braun war im Juni zurückgetreten, nachdem ein 1,9 Milliarden großes Loch in der Bilanz aufgedeckt worden war. Der Konzern rutschte in die Pleite. Die Staatsanwaltschaft München wirft Braun und weiteren Wirecard-Managern gewerbsmäßigen Bandenbetrug, Bilanzfälschung und Marktmanipulation vor.

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