Wo wird die Wirecard-Aktie in 3 Jahren stehen?

Fool.de · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Bei der Aktie von Wirecard scheint es noch immer ein regelrechtes Kurzfrist-Denken zu geben. Viele Partnerschaften stehen noch immer im Fokus. Quasi im Gleichschritt mit Zweiflern, die an den Prognosen, den Aussichten oder dem operativen Geschäftsmodell rütteln möchten.

Und auch wenn zumindest einige Aspekte dieser kurzfristigen Meldungen durchaus wichtig werden könnten, sollten Foolishe Investoren dennoch stets versuchen, etwas weiter um die Ecke zu denken. Werfen wir in diesem Sinne heute einen vorsichtigen Blick darauf, wo Wirecard operativ in drei Jahren stehen könnte. Und schauen einmal, was das für die Aktie bedeuten kann.

Ein paar Wachstumszahlen weiter gedacht

Wie ich in den letzten Wochen und Monate nicht müde wurde zu betonen, hielt die Wachstumsgeschichte von Wirecard bislang recht solide an. Allein im vergangenen Geschäftsjahr 2018 wuchsen die Umsätze um 35,4 % auf 2,02 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen nahm hingegen um 36,6 % auf 560,6 Mio. Euro zu. Zahlen, die hingegen viele Investoren bereits kennen dürften und die ich, wie gesagt, eins ums andere Mal aufgewärmt habe.

Allerdings könnten diese Zahlen unterm Strich eine interessante Ausgangslage sein, wo die Wirecard-Aktie sich operativ in den kommenden drei Jahren hinbewegen wird. Wenn wir an dieser Stelle die Prognose bis zum Geschäftsjahr 2025 zugrunde legen und in diesem Sinne sogar mit einem etwas schwächeren Umsatzwachstum im Durchschnitt von 30 % rechnen und ein Ergebniswachstum von lediglich 32 % pro Jahr für wahrscheinlich halten, kommen hierbei durchaus interessante Zahlen raus.

Unter diesen Prämissen würde der Umsatz von Wirecard nämlich in diesem Jahr bereits auf 2,62 Mrd. Euro ansteigen, nach Ablauf von drei Geschäftsjahren würde der Umsatz im Geschäftsjahr 2021 hingegen bereits 4,43 Mrd. Euro betragen. Bei Wachstumsraten von in der Vergangenheit eher unterdurchschnittlichen 30 % pro Jahr, wohlgemerkt.

Eine ähnliche Entwicklung können wir hingegen auch beim Ergebnis beobachten. Unter der Prämisse der skizzierten Ergebniswachstumsrate beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von lediglich 32 % durchschnittlich pro Jahr würde Wirecard in diesem Jahr bereits auf ein Ergebnis in Höhe von rund 740 Mio. Euro kommen. Bis zum Geschäftsjahr 2021 würde hingegen ein EBITDA in Höhe von rund 1,29 Mrd. Euro in den Büchern stehen.

Durchaus eine rasante Entwicklung, zumal wir an dieser Stelle bedenken sollten, dass sich das Wachstum beim EBITDA innerhalb des ersten Quartals sogar auf 40,7 % beschleunigt hat. Vielleicht wird Wirecard daher künftig sogar noch profitabler.

Ein Blick auf das Wieso

Doch natürlich ist es an dieser Stelle auch wichtig zu hinterfragen, wieso Wirecard denn künftig weiter so rasant wachsen wird. Eine spannende Frage, auf die es unterm Strich mehr als eine Antwort gibt.

Einerseits unterstreicht der innovative Zahlungsdienstleister nämlich beinahe täglich mit neuen, aufregenden Partnerschaften, dass es operativ durchaus läuft. Jede neue Partnerschaft, jeder neue Kunde und jede Kooperation führt letztlich dazu, dass sich das abgewickelte Transaktionsvolumen stetig erhöht. Das führt im Endeffekt zu weiter steigenden Umsätzen sowie höheren Ergebnissen, wenn Wirecard weiterhin auf Skalierungseffekte bei seinem Wachstumskurs setzt.

Zudem dürfte Wirecard unterm Strich auch von einem wichtigen Megatrend profitieren. In einer Welt, in der sich immer mehr Prozesse digital vernetzen und beispielsweise der E-Commerce immer wichtiger wird, werden auch digitale Bezahlstrukturen immer wichtiger. Wenn Wirecard es schafft, sich hier langfristig als globaler Zahlungsdienstleister zu etablieren, wird dieser Megatrend wohl auch weiterhin für ein rasantes Wachstum sorgen.

Was das für die Aktie bedeutet

Nun haben wir allerdings noch immer nicht final geklärt, was das denn für die Aktie bedeutet. Nun, die Antwort kann man sich eigentlich relativ einfach denken.

Denn sofern sich das operative Zahlenwerk stetig verbessert, das Wachstum anhält und Wirecard zudem von einem rasanten Megatrend mittel- bis langfristig profitieren kann, dürften die stetigen Verbesserungen selbstverständlich auch zu steigenden Aktienkursen führen.

Zumindest, wie gesagt, sofern Wirecard diesen Kurs halten kann und kleinere Störfeuer, wie zu Beginn des aktuellen Börsenjahres, sich eher in Grenzen halten. Die Frage, die man sich als Interessierter oder Investor daher letztlich stellen muss, ist, für wie wahrscheinlich man derartige Prognosen hält. Leider ist das letztlich eine Frage, die du am besten für dich selbst beantworten solltest.

Ist dies die nächste Wirecard?

Wirecard stieg um fast 2.000 %. Jetzt gibt es einen aussichtsreichen „Nachfolger“, der schon bald die Spitze einnehmen könnte. Erst im vergangenen Jahr kam die Aktie an die Börse. Mit +49 % Umsatz-Wachstum (2018) und einer traumhaften Marge von 52 % (vor Steuern und Abschreibungen) fasziniert das Unternehmen die Analysten, während seine Plattform die Internet-Händler in der ganzen Welt mit der besten Performance begeistert und so bereits über 3 Milliarden Menschen erreicht. Wächst hier ein ganz neuer Tech-Gigant heran? Alle Details liest du hier:

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Foto: Getty Images

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