ZEW - Konjunkturzuversicht der Börsianer steigt trotz Lockdown

Reuters · Uhr

Berlin (Reuters) - Trotz des Lockdowns blicken die Börsianer nach dem Anlaufen der Impfkampagne zusehends optimistischer auf die deutsche Konjunktur.

Das Barometer ihrer Erwartungen für die wirtschaftliche Entwicklung in den nächsten sechs Monaten stieg im Januar um 6,8 Punkte auf 61,8 Zähler, wie das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag zu seiner monatlichen Umfrage unter Analysten und Anlegern mitteilte. Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg auf 60,0 Zähler gerechnet. Zudem hat sich die Einschätzung der konjunkturellen Lage geringfügig verbessert.

"Trotz der Unsicherheit über den weiteren Verlauf des Lockdowns hat sich der Konjunkturausblick für die deutsche Wirtschaft leicht verbessert", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. Die Ergebnisse der Januar-Umfrage des ZEW-Finanzmarkttests zeigten, dass vor allem die Exporterwartungen deutlich gestiegen seien.

In Deutschland hat die Zahl der Impfungen inzwischen die Millionen-Grenze überschritten. Zugleich ist die Zahl der Corona-Infektionen weiter hoch: Bund und Länder bereiten daher neue Verschärfungen der Auflagen in der Pandemie vor. Mit Beschlüssen dazu ist bei einem Treffen von Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder im Laufe des Tages zu rechnen. Die Kanzlerin will einer Beschlussvorlage zufolge den Lockdown bis zum 15. Februar verlängern. Die Bundesregierung geht auch mit dem Vorschlag in die Bund-Länder-Beratungen, per Verordnung das Arbeiten im Homeoffice auszuweiten.

"Die Konjunkturaussichten dürften aufgrund einer Verlängerung des Lockdowns auch keinen weiteren deutlichen Schaden nehmen", meint Ökonom Thomas Gitzel von der VP Bank. Solange die Industrie von Eindämmungsmaßnahmen verschont bleibe, gebe es keinen Grund die Erwartungen für den weiteren konjunkturellen Verlauf zu senken.

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