Brexit belastet Bank-Aktien schwer – Deutsche Bank stürzt auf Rekordtief

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Das Brexit-Votum lastet schwer auf den europäischen Bankensektor. Besonders hart trifft es einmal mehr die Deutsche Bank. Die Aktie bricht dramatisch ein.

Die Ungewissheit nach dem ‘Ja’ der Briten zum Ausstieg aus der Europäischen Union hat die Aktien europäischer Banken auch am Montag schwer belastet. Ihr Index war gegen Mittag mit einem Minus von rund 6 Prozent der größte Verlierer im Branchentableau. Die Anteilsscheine der Deutschen Bank fielen auf ein Rekordtief.

Der JPMorgan-Bankenanalyst Kian Abouhossein, dessen Einschätzungen am Markt viel Beachtung finden, riet in einer Studie, die Papiere von Investmentbanken zu meiden. Es sei derzeit kaum möglich, die kurzfristigen Liquiditäts- und Kontrahentenrisiken abzuschätzen, schrieb der Experte. Hinzu komme strukturelle Unsicherheit mit Blick auf die Reisefreiheit zwischen der EU und Großbritannien. Hier könnte ein zusätzlicher Personalbedarf und damit Kosten drohen.

Abouhossein stufte die Papiere der Deutschen Bank von “Overweight” auf “Neutral” und senkte das Kursziel um 8 auf 15 Euro. Damit habe einer der letzten Optimisten seine positive Einschätzung geändert, kommentierte ein Händler den Schritt. Die Aktien der schweizerischen Großbanken UBS und Credit Suisse senkte der Analyst sogar auf “Underweight”. Deren Kurse fielen um rund 5 Prozent beziehungsweise gut 8 Prozent.

Die Papiere der Deutschen Bank sanken vor diesem Hintergrund auf ein Rekordtief von rund 12 Euro. Gegen Mittag waren sie mit einem Minus von gut 9 Prozent das Schlusslicht im deutschen Leitindex Dax, der nach einem anfänglichen Stabilisierungsversuch erneut abrutschte und mit 2 Prozent in der Verlustzone notierte. Aktien der Commerzbank hielten sich mit einem Minus von knapp 6 Prozent nur wenig besser als die Deutsche Bank.

Bei der Commerzbank sieht der JPMorgan-Experte indes reichlich Kurspotenzial. Zwar senkte er seine Gewinnprognosen deutlich. Das Ziel reduzierte er aber lediglich um 1 auf 10 Euro. Angesichts der niedrigen Bewertung der Papiere bleibe es beim “Overweight”-Votum, schrieb Abouhossein.

OnVista/dpa-AFX
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