Dax abermals unter Druck – Ungewissheit beherrscht die Börsen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Wie geht es weiter mit der Geldpolitik? Das ist die bestimmende Fragen an den Finanzmärkten. Und ohne eine Antwort trauen sich Anleger nicht aus der Deckung.

Der Dax schwächelt weiter. Zum Start in den Donnerstag geht es für deutschen Leitindex mit einem Minus von 0,3 Prozent auf rund 10.350 Punkteabermals leicht nach unten. Gestern bereits war der Dax am Sprung über die Marke von 10.400 Punkten gescheitert und zeigte sich zum Handelsschluss mit einem Minus von 0,1 Prozent auf 10.378 Zähler kaum verändert.

“Der Dax hängt fest”, kommentierte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. “Vor dem sogenannten Hexensabbat an diesem Freitag, dem großen Verfallstag an den Terminbörsen, scheinen sich die Marktteilnehmer mit dem aktuellen Niveau angefreundet zu haben.” Die anhaltende Ungewissheit über die künftige US-Geldpolitik verstärkt die Zurückhaltung noch. So ist auch die bisherige Wochenbilanz des Dax mit rund 2 Prozent Minus klar negativ, nachdem ein zwischenzeitlicher Erholungsversuch schnell gescheitert war.

Konjunkturdaten und Zinsentscheid

Für frischen Wind könnte heute allerdings ein ganzer Reigen von US-Daten sorgen. So werden die Einzelhandelsumsätze veröffentlicht, die Hinweise geben auf den für die US-Wirtschaft wichtigen Konsum. Darüber hinaus kommen Zahlen zur Industrieproduktion. Der Philly Fed Index sowie der Empire State Index geben darüber hinaus Aufschluss über das Geschäftsklima in der Region Philadelphia beziehungsweise über die Stimmung in der Industrie im US-Bundesstaat New York.

Neben der Menge an US-Wirtschaftsdaten steht heute zudem der Zinsentscheid der Bank of England (BoE) auf der Agenda. Im Gegensatz zur EZB werde die britische Zentralbank geldpolitisch die Zügel wohl weiter lockern, da nach dem Brexit-Votum im Vereinigten Königreich die Furcht vor einer Rezession trotz besserer Stimmungsindikatoren immer noch vorhanden sei, kommentierte Dirk Rogowski, Geschäftsführer der Vermögensmanagement-Boutique Veritas Investment. Hingegen rechnet Ökonom Manuel Andersch von der BayernLB mit einer weiteren Lockerung seitens der BoE erst im November.

iPhone-Verkäufe begeistern Anleger

Von der Wall Street können Anleger am deutschen Aktienmarkt heute zunächst keine Rückendeckung erwarten. Auch die US-Börsen haben einen vergeblichen Erholungsversuch unternommen. Der Dow Jones Industrial konnte seine moderaten zwischenzeitlichen Gewinne nicht halten: Zum Handelsende stand der US-Leitindex 0,2 Prozent tiefer bei 18.035 Punkten. Am Vortag war es für das Börsenbarometer deutlich bergab gegangen. Der marktbreite S&P-500-Index verlor am Mittwoch 0,1 Prozent auf 2126 Zähler. Lediglich der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 behauptete ein Plus von letztlich 0,5 Prozent auf 4746,06 Punkte.

Größter Gewinner im Dow waren die Aktien von Apple. Sie stiegen zeitweise bis auf 113,03 US-Dollar, was den höchsten Stand seit Dezember bedeutete. Am Ende betrug das Plus nur noch 3,5 Prozent auf 112 Dollar, was aber locker für den Spitzenplatz reichte. Grund für das satte Kursplus: die hohe Nachfrage nach dem neuen iPhone 7.

Das neueste Modell der Smartphone-Reihe ist nach Angaben von Apple eine Woche nach seiner Präsentation bereits weltweit ausverkauft. Das Unternehmen hatte in der vergangenen Woche angekündigt, keine Absatzzahlen für das erste Verkaufswochenende seiner neuen Smartphone-Generation vorzulegen. Die Auftakt-Verkäufe würden durch die Verfügbarkeit bestimmt, nicht die Nachfrage, erklärte Apple. Die Ankündigung hatte die Anleger zunächst verunsichert und die Aktie ins Minus gedrückt.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Deutsche Börse

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