Dax-Anleger im Wartemodus – US-Zinspolitik rückt in den Fokus

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Börsianer dürfte heute ein ruhiger Handelstag bevorstehen, die Tagesagenda ist nur spärlich gefüllt. Spannend wird es aber am Abend, dann äußert sich die US-Notenbank.

Wieder einmal steht die Geldpolitik der amerikanischen Notenbank im Mittelpunkt des Interesses der Anleger. Am Abend wird die Federal Reserve die Mitschrift zu ihrer jüngsten Zinssitzung veröffentlichen. Wie immer erhoffen sich Beobachter Hinweise auf den künftigen geldpolitischen Kurs der Notenbank.

Am Dienstag hatten zwei ranghohe Notenbanker durchblicken lassen, dass eine Fortsetzung der Ende 2015 begonnenen Zinswende aus ihrer Sicht noch in diesem Jahr möglich sei. An den Finanzmärkten wird zwar eher nicht mit einer weiteren Erhöhung der Leitzinsen in den kommenden Monaten gerechnet, gleichwohl sind die Aussagen der Notenbanker nicht ungehört verhallt.

So haben die Hinweise auf eine mögliche Zinserhöhung in diesem Jahr die Anleger an der Wall Street vorsichtig gestimmt. Der Dow Jones Industrial schloss am Dienstag mit minus 0,5 Prozent auf 18.552 Punkten knapp über seinem kurz zuvor erreichten Tagestief. Der marktbreite S&P-500-Index verlor 0,6 Prozent auf 2178 Punkte und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 büßte 0,6 Prozent auf 4797 Zähler ein. Am Vortag waren noch alle drei beflügelt von kräftig gestiegenen Ölpreisen auf Rekordhochs gestiegen.

Am deutschen Aktienmarkt war es gestern vor allem ein merklich anziehender Eurokurs, der dem Höhenflug des Dax vorerst ein Ende setzte. Nach dem zuletzt guten Lauf des deutschen Leitindex nahmen Anleger zudem Gewinne mit. Letztlich verlor der Dax 0,6 Prozent auf 10.677 Punkte. Zur Wochenmitte zeichnet sich ein klein wenig freundlicherer Auftakt ab. Der deutsche Leitindex startete mit leichten Gewinnen in den Handel und stieg in den ersten Minuten auf rund 10.700 Zähler, rutschte kurz darauf aber wieder ab fiel in die Verlustzone.

Durchwachsener Handel in Asien

Der japanische Aktienmarkt hat sich unterdessen am Mittwoch etwas erholt. Der Yen stoppte seine Aufwertung, was insbesondere die Titel von exportorientierten Firmen steigen ließ. Der Nikkei-Index stieg 0,9 Prozent auf 16.745 Punkte, nachdem er am Dienstag noch 1,6 Prozent nachgegeben hatte. Der MSCI-Index für asiatische Märkte unter Ausschluss Japans gab 0,3 Prozent nach und entfernte sich damit wieder von dem am Tag zuvor erreichten Ein-Jahres-Hoch.

Chinas Börsen traten derweil weitgehend auf der Stelle – obwohl die Regierung in Peking die lange erwartete Erlaubnis gegeben hat, dass die Handelsplätze in Hongkong und Shenzhen kooperieren dürfen. Anlegern wird damit ermöglicht, jeweils an der anderen Börse gelistete Papiere zu handeln. Ausländische Investoren können so über Hongkong auf dem ansonsten abgeschotteten chinesischen Festland investieren. Eine ähnliche Kooperation war bereits vor zwei Jahren zwischen Hongkong und Chinas wichtigstem Börsenplatz Shanghai gestartet.

Erlaubnis für Übernahme

Von Unternehmensseite dürften heute die Aktien von Kuka zu den Gewinnern zählen, da der Weg für die Übernahme des Roboterbauers durch den chinesischen Elektrogerätehersteller Midea frei ist. Das Bundeswirtschaftsministerium hat die Übernahme geprüft und wird keine weiteren Schritte einleiten.

Die Aktien von Osram und Aixtron stehen indes mit negativen Branchennachrichten des LED-Herstellers Cree im Blick. Cree habe in seinem vierten Geschäftsquartal bei der Bruttomarge enttäuscht und so die Gewinnerwartungen leicht verfehlt, sagte der Börsianer. Zudem habe der Umsatzausblick die Prognosen der Analysten verfehlt. Die Cree-Aktien waren am Dienstag in nachbörslichen US-Handel um rund 8 Prozent abgesackt.

OnVisa/dpa-AFX/Reuters
Foto: Deutsche Börse

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