Dax schmiert ab – Athens Sparplan abgelehnt?
Der Optimismus ist verfolgen. Nach Medienberichten sollen die Geldgeber die jüngsten Sparvorschläge Griechenlands ablehnen. Der Dax verliert sofort deutlich.
Die Geldgeber Griechenlands haben Medienberichten zufolge die neuen Sparvorschläge Athens nicht akzeptiert. Dies habe Ministerpräsident Alexis Tsipras vor seiner Abreise zu einem Treffen nach Brüssel seinem Kabinett mitgeteilt, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Bezug auf eine E-Mail eines griechischen Offiziellen.
Nach übereinstimmenden Berichten der griechischen Presse soll der Internationale Währungsfonds (IWF) zahlreiche Athener Sparvorhaben als Maßnahmen kritisiert haben, die die Rezession förderten. Tsipras bezweifele das Interesse der Geldgeber an einer Einigung.
Am Aktienmarkt reagierten die Anleger prompt auf die Meldungen. Der Dax brach innerhalb von Sekunden ein und fiel bis auf 11.364 Punkte. Zuletzt notierte er mit rund einem Prozent im Minus bei 11.430 Zählern. Bis zum frühen Mittag noch hatte sich der deutsche Leitindex nahezu auf dem Schlusskurs des Vortages bewegt und war zu Handelsbeginn am Mittwoch sogar leicht ins Plus geklettert.
Bereits vorher hatte es Meldungen gegeben, nach denen die Positionen zwischen der griechischen Regierung und den internationalen Geldgebern weiter auseinanderliegen. Die Hauptstreitpunkte seien die Themen Mehrwertsteuer, Unternehmensbesteuerung und Renten, sagte eine mit den Gesprächen vertraute Person. Bei den Verhandlungen am Dienstag habe es keine großen Fortschritte gegeben. Über die von Griechenland geforderte Restrukturierung von Schulden sei nicht diskutiert worden.
Die jüngsten Vorschläge der griechischen Regierung sollten dazu dienen, dringend benötigte Hilfszahlungen an Athen freizugeben. Tsipras will sich in Brüssel mit dem Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, der Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker treffen. Am Abend sollen die Euro-Finanzminister über die griechischen Vorschläge beraten.
OnVista/dpa-AFX
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