Deutsche-Bank-Aktie auf höchstem Stand seit April

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Wie Phoenix aus der Asche. So muten derzeit die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank an. Die jüngsten Kursgewinne sind beeindruckend.

Am europäischen Aktienmarkt führt momentan kein Weg an den Aktien von Banken vorbei. So konsequent, wie die Papiere der Geldinstitute angesichts ihrer Probleme mit niedrigen Zinsen, hohen Auflagen und teuren Rechtsstreitigkeiten bis zum Sommer diesen Jahres gemieden wurden, so klar avancieren sie seither zu Börsenlieblingen.

Am deutschen Aktienmarkt gehören die Papiere der Deutschen Bank und der Commerzbank am Mittwoch zu den großen Gewinnern. Während der Dax um 1,5 Prozent zulegte, verzeichneten die Aktien der beiden Geldhäuser Gewinne von über 3 Prozent. Die Papiere der Deutschen Bank sprangen über die Marke von 17 Euro und damit auf den höchsten Stand seit April.

Im September war die Aktie des deutschen Bankenprimus noch auf ein Rekordtief von unter 10 Euro abgesackt. Umso imposanter fällt mit rund 70 Prozent Kursplus seither ihr Aufstieg aus. Damit wurden die Aktien der Deutschen Bank bester Branchen- und auch bester Dax-Wert der vergangenen drei Monate – ein lange kaum für möglich gehaltenes Ergebnis. Die Papiere der Commerzbank verteuerten sich seither “nur” um 36 Prozent.

Experten warnen vor Risiken

Im Vorfeld des italienischen Verfassungsreferendums hatten die Anleger bei einem negativen Ausgang eine neue Bankenkrise befürchtet. Die am Sonntag von den Wählern tatsächlich abgelehnte Verfassungsreform sorgte dann aber nur für kurze Irritation. Statt deutlicher unter Druck zu geraten, kehrte der Bankenindex auf das Niveau vom Jahresanfang zurück.

UBS-Analyst Jason Napier sieht stark steigende Inflationserwartungen und in der Folge anziehende Zinsen – wie bereits in den USA – als Anlageargument für die Branche. Ein Marktteilnehmer warnte vor der am morgigen Donnerstag anstehenden Sitzung der Europäischen Zentralbank allerdings vor allzu viel Euphorie.

Eine Ausweitung des Anleihekaufprogramms der Notenbänker würde die Renditen drücken, und könnte damit auch die Rally der Bankentitel ausbremsen. Und wenn den Papieren von Deutsche Bank & Co die Luft ausgehe, könne dies auch den Gesamtmarkt wieder einfangen.

OnVista/dpa-AFX
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