Gewinnwarnung schockt Anleger von Gerry Weber

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Horror-Tag für Gerry Weber: Der Modekonzern kappt erneut seine Prognose. Die Aktie stürzt ins Bodenlose. Das MDax-Papier verliert rund ein Drittel an Wert.

Die Aktie von Gerry Weber kennt kein Halten. Der Modekonzern hat nach einem schwachen Halbjahr erneut seine Prognosen gekappt. Gerry-Weber-Papiere stürzen daraufhin massiv ab. Bis zum Mittag lag die Aktie mit rund 30 Prozent im Minus bei weniger als 21 Euro, nachdem sie gestern noch bei rund 30 Euro notierte hatte. Laut Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg ist das der herbste Einbruch seit mindestens 14 Jahren.

Die Commerzbank stufte das Papier am Morgen auf Verkaufen ab und reduzierte das Kursziel deutlich. Mit der dritten Absenkung der Ziele in weniger als zwölf Monaten habe das Ansehen des Managements kräftig gelitten, schrieb Analystin Yasmin Moschitz in einer Studie. Die Gerry-Weber-Aktie drohe nun, zum Ladenhüter zu werden. Das Analysehaus Berenberg hat seine Einschätzung auf “Halten” abgesenkt.

Ziele werden verhehlt

Der Modekonzern mit Sitz in Halle in Westfalen kippte nach einem Gewinneinbruch seine Prognose für das Gesamtjahr. Das operative Ergebnis (Ebit) soll um 20 bis 25 Prozent unter dem Vorjahreswert von 108,9 Millionen Euro liegen, hieß es in einer Ad-hoc Mitteilung. Bislang hatte Gerry Weber einen leichten Ergebnisanstieg in Aussicht gestellt.

Ausbleibende Kunden in den Innenstädten sowie ungünstige Wetterbedingungen haben Gerry Weber nach eigenen Angaben das Geschäft verhagelt und den Ausblick verdüstert. Der Umsatz sei im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2014/15 (November bis April) dank der Flächenexpansion eigener Filialen und der erstmaligen Einbeziehung der übernommenen Modemarke Hallhuber um 4,8 Prozent auf 432,7 Millionen Euro gestiegen. Die Erlöse auf vergleichbarer Fläche und ohne Hallhuber seien hingegen um 4,6 Prozent gesunken und hätten damit die Erwartungen des Vorstands deutlich verfehlt.

“Schwieriges Marktumfeld“

Der Vorstand von Gerry Weber geht angesichts der schlechten Zahlen nicht mehr von der Erreichung der Ziele für das laufende Geschäftsjahr 2014/15 aus. Für die gesamte Gerry-Weber-Gruppe werde nun mit einem Umsatzanstieg im hohen einstelligen Prozentbereich gerechnet, hieß es.

Bislang hatte das Unternehmen ein Erlösplus von bis zu 17,3 Prozent auf 970 Millionen bis 1 Milliarde Euro erwartet. Das Konzern-Ebit soll “aufgrund des derzeit schwierigen Marktumfeldes” nun 20 bis 25 Prozent unterhalb des Vorjahreswertes liegen. Ursprünglich war einschließlich Hallhuber ein Anstieg des operativen Gewinns um bis zu 15,7 Prozent auf 118 bis 126 Millionen Euro prognostiziert worden.

OnVista/dpa-AFX
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