Keine Zinsen mehr auf fünfjährige Bundesanleihen

Deutschland kann an den Finanzmärkten mittlerweile Kredite nahezu zum Nulltarif aufnehmen. Erstmals muss der Bund selbst für fünfjährige Staatsanleihen keinerlei Zinsen mehr zahlen.

Der deutsche Staat kann erstmals auch längerfristige Kredite nahezu ohne Kosten aufnehmen. Wie die Bundesbank in Frankfurt mitteilte, hat sich der Bund am Mittwoch für fünf Jahre verschuldet, ohne dass Anleger laufende Zinszahlungen erhalten. Insgesamt wurden Bundesobligationen im Wert von insgesamt rund vier Milliarden Euro abgesetzt.

Der Zinskupon, nachdem sich die Zinsüberweisungen richten, lautete erstmals auf null Prozent. Weil Anleger für das Papier aber etwas weniger zahlen mussten, als sie am Ende der Laufzeit zurückbekommen, bleibt eine Mini-Rendite von 0,04 Prozent übrig. Das ist ein Rekordtief. Auf die vorangegangene Emission Anfang Dezember hatte der Bund immerhin noch 0,25 Prozent Zinsen gezahlt.

Angesichts der Null-Verzinsung fiel das Interesse der Anleger aber gering aus. Dem Angebot von 5 Milliarden Euro stand nur eine Nachfrage in Höhe von 4,5 Milliarden Euro gegenüber. Fachleute sprechen in diesem Fall von einer “Unterzeichnung”.

Bundesobligationen sind unter Anleger schon seit längerer Zeit gefragt. Deutsche Staatsanleihen gelten neben denen der USA und der Schweiz als sicherer Hafen. Besonders in der Hochphase der Euro-Krise hatten Anleger ihr Geld in Bundesanleihen umgeschichtet. Durch das große Interesse der Geldgeber konnte der Bund die Verzinsung immer weiter drücken. Daran hat sich bis zum heutigen Tag wenig geändert.

OnVista/dpa-AFX
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