Ölpreise steigen deutlich

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Seit dem Wochenbeginn ziehen die Preise für Rohöl wieder an. Ist das die Trendwende? Noch nicht. Dafür war der jüngste Preisverfall zu groß.

Die Ölpreise haben am Donnerstag nach etwas besser als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten aus China deutlich zugelegt. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 49,30 US-Dollar. Das war rund 1 Dollar mehr als am Vortag und gut 2 Dollar mehr als zu Wochenbeginn. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg ebenfalls seit gestern um gut 1 auf 46,20 Dollar.

Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank spielt das militärische Eingreifen Russlands in den Syrien-Konflikt eine Rolle am Ölmarkt. “Durch das Eingreifen sind die geopolitischen Risiken gestiegen, was den Preisen Rückenwind gibt”, hieß es in einer Analyse.

Händler erklärten die Kauflaune am Ölmarkt aber auch mit Daten zur Stimmung von Einkaufsmanagern in China. Ein vom Statistikamt in Peking veröffentlichter Indikator für die Stimmung in der chinesischen Industrie im September war überraschend von 49,7 auf 49,8 Punkte gestiegen. Nachdem zuletzt mehrfach enttäuschende Konjunkturdaten aus China die Ölpreise belastet hatten, habe der neue Stimmungswert wieder etwas Hoffnung auf eine steigende Nachfrage nach Rohöl in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt geweckt, hieß es aus dem Handel.

Eine Trendwende am Rohölmarkt zeichnet sich damit jedoch nicht ab. Allein seit Anfang Juli ist der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent um rund 20 Prozent eingebrochen. Mittlerweile notieren die Preise für Rohöl wieder auf ihren langjährigen Tiefständen, auf die sie Anfang 2015 gefallen waren. Mitte vergangenen Jahres war Brent-Öl mit über 100 US-Dollar noch mehr als doppelt so teuer.

OnVista/dpa-AFX
Foto: huyangshu/shutterstock.com

Neueste exklusive Artikel