Ölpreise ziehen weiter kräftig an

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Für die Ölpreise geht es weiter bergauf. Ein Barrel der Nordseesorte Brent ist allein seit Freitag um fast 10 US-Dollar teurer geworden. Offenbar zeigen die jüngsten Kampfpreise Wirkung.

Die Ölpreise haben am Dienstag ihre Erholung fortgesetzt. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mehr als 57 US-Dollar und damit so viel weit seit Ende 2014 nicht. Noch Mitte vergangener Woche notierte der Ölpreis bei unter 48 Dollar. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg am Dienstag ebenfalls weiter auf rund 50 Dollar.

Nach einer monatelangen Talfahrt haben die Ölpreise damit seit Ende der vergangenen Woche kräftig angezogen. Allein am Freitag hatte der Ölpreis um über 8 Prozent zugelegt, am Montag um rund 6 Prozent. Als Auslöser des jüngsten Höhenflugs werden Daten des Öldienstleisters Baker Hughes ausgemacht, wonach die Zahl der Ölbohrungen in den USA in der letzten Woche um 94 gefallen ist – so stark wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen 1987.

Beobachter werten dies als erstes Zeichen, dass die Strategie des Ölkartells Opec aufgeht. Die Organisation will unter Führung von Saudi-Arabien die US-Schieferölindustrie mit Kampfpreisen aus dem Markt drängen. “Die Strategie der Opec, über niedrige Preise Schieferölangebot aus dem Markt zu drücken, scheint aufzugehen. Die Basis für eine nachhaltige Preiserholung in der zweiten Jahreshälfte ist somit gelegt”, kommentierten die Analysten der Commerzbank.

Das umstrittene Fracking-Verfahren – dabei werden Öl und Gas mit Druck und Chemikalien aus dem Gestein gepresst – hatte zuletzt zu einem massiven Überangebot an Öl weltweit geführt. Schätzungen zufolge werden derzeit rund 1,5 Millionen Barrel Öl täglich mehr gefördert als verbraucht werden. Doch anders als in der Vergangenheit war die Opec nicht bereit, den Preisverfall zu stoppen.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Christopher Halloran/shutterstock.com

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