US-Beschäftigungszahl steigt stärker als erwartet – Dax springt über 10.300 Punkte – Eurokurs bricht ein

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der US-Arbeitsmarkt brummt. Im Juli entstanden deutlichen mehr Jobs als von Ökonomen erwartet. Der Dax reagiert mit einem Kurssrprung.

Der US-Arbeitsmarkt hat im Juli den zweiten Monat in Folge die Markterwartungen deutlich übertroffen. Außerhalb der Landwirtschaft kamen 255.000 Beschäftigte hinzu, wie das Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Volkswirte hatten im Mittel lediglich mit einem Anstieg um 180.000 Stellen gerechnet. Der Jobaufbau in den beiden Vormonaten wurde zudem um insgesamt 18.000 Stellen nach oben. Die Arbeitslosenquote verharrte mit 4,9 Prozent auf dem Niveau vom Vormonate. Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang auf 4,8 Prozent erwartet. Im Mai hatte die Quote mit 4,7 Prozent den tiefsten Stand seit 2007 erreicht.

Die Zahlen werden als wichtiger Indikator für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed gesehen. Ein starker US-Arbeitsmarktbericht könnte den Währungshütern Argumente liefern, trotz des britischen Votums für einen EU-Ausstieg und der damit verbundenen Folgen verstärkt über eine Leitzinserhöhung nachzudenken.

Die Finanzmärkte reagierten mit deutlichen Kursausschlagen auf den US-Arbeitsmarktbericht. Der Dax sprang in einer ersten Reaktion auf über 10.300 Punkte, während der Euro deutlich gegenüber dem US-Dollar verlor. Die europäische Gemeinschaftswährung rutschte im Handelsverlauf unter die Marke von 1,11 Dollar.

Ob die Fed dieses Jahr eine weitere Leitzinserhöhung anstößt, ist aber weiterhin ungewiss. Nachdem die britische Notenbank den Leitzins gesenkt und eine Ausweitung ihres Wertpapier-Kaufprogramms angekündigt hat, dürfte es Amerikas Währungshütern schwer fallen, überhaupt noch im laufenden Jahr die Geldpolitik zu straffen, meint Marktanalyst Michael Hewson von CMC Markets. Die wachsende Divergenz zwischen der Fed und den anderen Notenbanken sei grundsätzlich problematisch. Dazu hätten die enttäuschenden Daten zum Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal Sorgen über die Stärke der US-Konjunktur geweckt.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Deutsche Börse AG

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