Aktien + Gold + Liquidität – und Geschenke kaufen!

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Ich sag ja immer: Unsere Welt ist zwar kleiner geworden (Digitalisierung, Vernetzung), aber auch verdammt kompliziert. Was nutzt es, dass Experten einen solchen Unfall befürchtet hatten, wenn er dann tatsächlich passiert - der Abschuss einer russischen Maschine durch unseren Nato-Partner Türkei führt zu einer weiteren Anspannung der geopolitischen Lage. Auch an den Finanzmärkten stellt man sich mit ungutem Gefühl die Frage, was jetzt noch auf uns zukommen kann. Ach ja, wir stehen vor dem ersten Advent (lateinisch: adventus = Ankunft). Und gerade die Aktien-Fans setzen bekanntlich auf den Beginn einer Jahresend-Rally. Die schien auch schon in Gang zu kommen, ist jetzt erst einmal gebremst worden.

Schon gestern sprachen Journalisten von einem „Pulverfass der Weltpolitik“. Und gelassene Typen glauben, es sei unwahrscheinlich, dass wir uns alle richtig in die Wolle kriegen, dass der fatale Zwischenfall eine offene Konfrontation zwischen der Nato und Russland zur Folge haben wird. Aber die Friedensbemühungen für Syrien werden dadurch noch schwieriger. Auf einem Nato-Sondertreffen mahnte Generalsekretär Stoltenberg zur Besonnenheit. „Die brauchen auch die Märkte“, schrieb mir heute Morgen der Deutsche-Bank-Chefanlagestratege Ulrich Stephan, der befürchtet: „In der gegenwärtigen geopolitischen Gemengelage werden wir mit derartigen Vorfällen und Marktreaktionen leider leben müssen.“ (Seufz) Als gäb’s nicht genug Fragezeichen.

Bitte mich jetzt nicht missverstehen! Die Börse will weiter nach oben, Kapital ist en masse da, Alternativen zur Aktie sind dagegen Mangelware. Auch deshalb fallen die Reaktionen ziemlich gemäßigt aus - von raus aus Dax & Co. und rein ins Gold kann keine Rede sein. Und nach anderthalb Stunden Handel hatte sich unser Leitindex vorhin schon wieder um ein volles Prozent erholt. Und was könnt Ihr jetzt tun, meine Freunde?

Also, ich mach’s gemischt, ist aber nur ein Vorschlag: Aktienbestände weiter aufstocken (= für die Rendite), immer ein bisschen physisches Gold zur Seite legen (kleine Goldmünzen, als Sicherheit, Gold = Geld) und ungefähr 20 bis 25 Prozent des verfügbaren Kapitals als Liquidität halten (= um flexibel neue Chancen nutzen zu können).

Ganz ehrlich, am meisten Spaß macht mir aber das, woran wir zum Beginn der Adventszeit langsam denken sollten - Weihnachtsgeschenke kaufen. Wenn’s Euer Portemonnaie zulässt, dann seid in diesem Jahr ja nicht knausrig! Die Familie dankt es Euch, aber nicht nur die - Ihr könnt dann öffentlich behaupten, eine „Stütze der deutschen Volkswirtschaft“ zu sein, die ja gerade jetzt stark auf den privaten Konsum baut. Und vergesst dabei auch nicht mal zu checken, ob jetzt nicht ein neuer fahrbarer Untersatz angesagt werde. Es soll Pkw-Hersteller und Händler geben, das weiß ich zuverlässig, die sich über steigenden Absatz freuen würden.

Ich wünsch Euch jedenfalls jetzt schon mal eine möglichst friedliche Adventszeit!

Post an den Börsenfuchs: boesenfuchs@onvista.de

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