Aktienfavoriten 2017

Stefan Riße · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Wenn Sie als geneigter Leser nun erwarten, dass hier eine Reihe von Aktientipps folgt,  muss ich sie enttäuschen. Zunächst einmal! Ich bin ja auch nicht so sehr der Experte für einzelne Aktien. Doch ich gehe auf Vortragsreise mit der V.M.Z. Vermögensverwaltung Dr. Markus C. Zschaber. Hier werden wir über das Thema sprechen. Der erste Termin ist am 21. Februar 2017 in München. Weitere Termine in Berlin, Stuttgart, Köln sowie Hamburg folgen. Ich würde mich freuen, einige meiner Leser dort persönlich zu treffen. Anmelden können Sie sich hier http://zschaber-events.de/

André Kostolany wurde gestern 111 Jahre alt

Markus Zschaber kenne ich bereits seit 18 Jahren. Er organisierte 1998 einen großen Anlegerkongress in Köln und lud André Kostolany als Redner ein. So begegneten wir uns. Es war einer von Kostolanys letzten Vorträgen. Die Börsenlegende wäre gestern 111 Jahre alt geworden. Nachdem ich ihn 1987 bei einer Signierstunde in Bremen bereits als Schüler kennenlernen durfte, hatte ich die große Ehre in seinen letzten Lebensjahren mit ihm eng befreundet zu sein. Und an seinem Geburtstag denke ich dann umso mehr daran, wie sehr er in der deutschen Börsenlandschaft fehlt. Niemand konnte so weltmännisch und so wunderbar simplifiziert die Börse erklären. Aber was sind seine Weisheiten heute noch wert?

Schlaftabletten nehmen und Aktien kaufen?

Wie oft habe ich nicht schon Experten gehört, dass der Tipp mit den Schlaftabletten von Kostolany überholt sei. Zur Erinnerung: Der Altmeister empfahl Mitte der 90er Jahre, Aktien zu kaufen, dann in die Apotheke zu gehen, Schlaftabletten zu kaufen und ein paar Jahre zu schlafen. So würden man die Börsenstürme und Gewitter nicht mitbekommen und liefe nicht Gefahr, nervös zu werden und alles zu verkaufen. Denn am Ende würde man wunderbare Überraschungen erleben. Er bekam wie so oft Recht, doch nach seinem Tod wurde dieser Tipp als dauerhaft geltendes Credo betrachtet. So war es gar nicht gemeint. Aber betrachten wir es mal so. War er dann ab dem neuen Jahrtausend falsch? Nein! Es gab große Stürme, Beben sogar, aber am Ende waren Aktien immer noch eine gute Geldanlage. Und die Oberschlauen, die in Krisen verkauften, stiegen meistens tief aus und höher wieder ein. Und gerade heute würde ich den Tipp wiederholen. In drei Jahren sollten die Anleger schöne Überraschungen erleben.

Präsidenten kommen und gehen!

Und was hätte der gebürtige Ungar, Wahl-Pariser und Wahl-Münchener mit amerikanischem Pass zu Donald Trump gesagt? Nichts ist leichter vorherzusagen: „Präsidenten kommen und gehen, Uncle Sam bleibt“. Er würde Trump wahrscheinlich gar nicht so negativ sehen. Natürlich, dessen fremdenfeindliche Agitation wäre Kostolanys Sache nicht. Er war ein Weltbürger, musste sein geliebtes Paris verlassen, als die Nazis vor der Tür standen. Er war zwar katholisch getauft, aber nach den Nürnberger Rassengesetzen wäre er Jude gewesen. Aber er würde Trump in diesem Punkt nicht ernst nehmen und wäre davon überzeigt, dass Amerika das Land der Freiheit bleibt. Wie sagte er einst: „Mein Herz ist links, mein Kopf ist rechts und meine Brieftasche schon lange in Amerika.“ Gefallen würden ihm die geplanten Ausgabenprogramme Trumps. Und er hätte sich daraufhin ein paar US-Aktien  gekauft.

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