Dax kämpft um die 12.300 Punkte

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die vergangenen beiden Handelstage waren durchwachsen. Besserung ist heute eher nicht in Sicht. Der wichtigste Börsentermin der Woche steht ohnehin erst morgen an.

Das Rekordhoch ist in Sichtweite, doch die Anleger bleiben weiter zurückhaltend. Zum Start in den Mittwochhandel notierte der Dax bei rund 12.280 Punkten und damit in der Nähe des gestrigen Schlusskurses. Am Dienstag hatte der deutsche Leitindex zwar leicht zugelegt, sich über weite Strecken des Handels jedoch richtungslos präsentiert.

Erst die freundliche Tendenz an der Wall Street sorgte am Dienstag für einige Anschlusskäufe am deutschen Aktienmarkt. “Zwar lockt das Allzeithoch bei knapp 12.400 Dax-Punkten, andererseits laden die entsprechend ambitionierten Kurshöhen auch zu Gewinnmitnahmen ein”, kommentierte Börsenexperte Gregor Kuhn vom Broker IG. Letztlich gewann der Dax 0,2 Prozent auf 12.282 Punkte.

US-Termine bestimmen die Agenda

Am heutigen Vormittag könnten Stimmungsdaten aus Dienstleistungsunternehmen der Eurozone für etwas Bewegung an den Finanzmärkten sorgen. Die meiste Aufmerksamkeit dürfte sich aber am Nachmittag auf die Veröffentlichung neuer Daten vom US-Arbeitsmarkt richten. Experten gehen davon aus, dass weiterhin zahlreiche Arbeitsplätze in den USA geschaffen werden. Dies dürfte die US-Notenbank Fed bestärken, den Leitzinsen in den kommenden Monaten weiter zu erhöhen. Zudem steht heute in den USA das Fed-Protokoll auf der Agenda, das zeigen dürfte, für wie robust die US-Notenbank die heimische Wirtschaft hält.

Seinen Schatten voraus wirft bereits das mit Spannung erwartete Treffen von US-Präsident Donald Trump mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping am Donnerstag und Freitag. Maßgebliches Gesprächsthema dürfte abgesehen von Nordkorea der Handel zwischen den beiden Staaten sein. Trump hatte China in der Vergangenheit immer wieder unfaire Handelspraktiken vorgeworfen. Daneben dürfte ein erneuter Raketentest Nordkoreas in der Nacht der Zusammenkunft zusätzliche Brisanz verleihen, erklärte Marktanalyst Michael Hewson vom Broker CMC Markets UK. Die Unsicherheit bleibe deshalb bestehen.

Zurückhaltung an der Wall Street

Angesichts dieser wichtigen Termine in der zweiten Wochenhälfte und der Ungewissheit über die künftige Wirtschaftspolitik unter Trump zeigten sich Anleger an der Wall Street gestern zurückhaltend. Der Dow Jones Industrial schloss mit plus 0,2 Prozent auf 20.689 Punkte. Für den breiter gefassten S&P 500 ging es um 0,1 Prozent auf 2360 Punkte nach oben. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100, der am Vortag zuvor zum Handelsstart noch bis auf ein Rekordniveau von 5453,44 Punkten gestiegen war, gewann 0,2 Prozent auf 5440 Punkte.

Asiens Börsen haben am Mittwoch keine gemeinsame Richtung gefunden. Japans Aktienmarkt trat praktisch auf der Stelle. Die Investoren hielten sich wie zuvor ihre Kollegen an der Wall Street vor dem ersten Treffen von Trump und Xi Jinping zurück. Dagegen legten Chinas Festlandsbörsen kräftig zu, nachdem sie die ersten beiden Tage der Woche wegen Feiertagen geschlossen hatten.

Übernahme und Einstieg

Von Unternehmensseite rückt am Nachmittag rückt der Pharma- und Agrarchemie-Konzern Bayer in den Fokus: Das US-Übernahmeziel Monsanto legt seine Zahlen für das zweite Geschäftsquartal vor. Der Zukauf in einem Gesamtvolumen von 66 Milliarden US-Dollar würde den Dax-Konzern mit einem Schlag zur weltweiten Nummer eins bei Saatgut und Pflanzenschutzmitteln machen. Die Behörden rund um den Globus müssen aber noch zustimmen.

Einen Blick wert sein dürften auch die Aktien der Allianz.  Der Dax-Konzern steht Insidern zufolge vor dem Einstieg in die Betreibergesellschaft der italienischen Autobahnen. Die Infrastruktur-Tochter Allianz Capital Partners (ACP) führt ein Konsortium mit einem weiteren europäischen Investor an, das fünf Prozent an Autostrade per l’Italia erwerben will, wie zwei mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters sagten.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Deutsche Börse

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