Dax stürzt kurzzeitig unter 9000 Punkte

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Am deutschen Aktienmarkt geben die Kurse immer weiter nach. Der Dax fällt zeitweise unter die Marke von 9000 Punkten - den tiefsten Stand seit rund anderthalb Jahren.

Der Dax ist erstmals seit Oktober 2014 unter die Marke von 9000 Punkten gerutscht. Am frühen Montagnachmittag notierte der deutsche Leitindex um mehr als 3 Prozent im Minus und stürzte auf bis zu 8975 Punkte. Zwar konnte er im weiteren Handelsverlauf seine Verluste etwas reduzieren, Börsianer sprachen aber von einem anhaltenden Abwärtstrend. Vor allem Konjunktursorgen und der Ölpreis-Verfall hatten in den vergangenen Wochen die Stimmung der Anleger getrübt. Das Minus des Dax summiert sich 2016 nun schon auf mehr als 16 Prozent.

Deutlich abwärts ging es auch für den EuroStoxx 50, der kurzzeitig auf den niedrigsten Stand seit September 2013 rutschte. Zuletzt notierte er mit einem Minus von 2,50 Prozent bei etwas über 2800 Punkten. Seit Jahresbeginn summieren sich die Verluste beim Leitindex der Eurozone bereits auf rund 14 Prozent.

Angesichts vieler negativer Aspekte gebe es derzeit kaum Kaufargumente, sagte Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner. Dieser Käuferstreik führe dann auch mit Blick auf das Chartbild zu zusätzlichem Druck, da sich der Abwärtstrend immer weiter beschleunige und gerade die meist computergesteuerten Handelsprogramme darauf reagierten.

Absturz am Rohölmarkt verunsichert

Bauchschmerzen bereitet den Investoren derzeit gleich eine Reihe von Faktoren. Viele fürchten, dass nicht nur die chinesische Wirtschaft deutlich ins Stocken gerät, sondern auch der US-Konjunktur ein merklicher Dämpfer droht. Zudem verunsichert der starke Absturz der Ölpreise.

Sie sind in den vergangenen 18 Monaten um etwa 70 Prozent eingebrochen, weil der schwächelnden Öl-Nachfrage ein Überangebot gegenübersteht. Am Montag sind die Preise nach einem freundlichen Start wieder deutlich ins Minus gedreht. Schwindende Hoffnungen auf eine baldige Drosselung der weltweiten Fördermengen drückten den Preis für ein Barrel der richtungsweisende Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee um 2,4 Prozent auf 33,21 Dollar je Fass. Das US-Leichtöl WTI notierte mit 29,83 Dollar je Barrel 3,4 Prozent schwächer. Der europäische Banken-Index rutschte wegen der Furcht der Anleger vor einer Pleitewelle in der Branche um bis zu 4,1 Prozent ab.

Gemeinschaftswährung mit Berg- und Talffahrt

Angesichts der jüngsten Turbulenzen setzen Anleger inzwischen zunehmend darauf, dass die Fed ihre Geldpolitik nur sehr vorsichtig weiter straffen wird. Der Euro war deswegen in der vergangenen Woche bis auf ein Drei-Monats-Hoch von 1,1243 Dollar geklettert - am Montag notierte er zeitweise knapp unter der Marke von 1,12 Dollar, rutschte am Nachmittag aber in die Verlustzone und fiel unter die Marke von 1,11 Dollar.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Deutsche Börse AG

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