Entscheidet selbst!

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo, Leute! Wem jetzt die Nerven flattern, hat meine Sympathie. Denn auch der alte Börsenfuchs ist ein ganz klein bisschen unsicher geworden: Kann man die Aktienkursentwicklung der vergangenen Woche noch als kurzfristige Zuckungen abtun - ausgelöst von den professionellen Zockern? Ganz ehrlich: Mich plagen Zweifel. Aber nee, ich bleibe bei meiner „bullishen“ Grundeinstellung! Ist doch egal, ob der Dax ein neues historisches Hoch jetzt noch schafft oder nicht, ist doch egal, ob die Jahresschluss-Rally vor der Marke 10.000 vorzeitig beendet ist oder in der neuen Woche die letzte Etappe gestartet wird. Denkt bei der Geldanlage lieber ans Übermorgen!

Zumindest auf zwei Märkten hat der Trend gehalten: Rohöl und Rubel. Kann es noch tiefer als in den Keller gehen? Es kann. Kein Wunder, wenn manche Beobachter das Gefühl haben, da braut sich was zusammen - Bad News aus China, Unsicherheit wegen Hellas, Wiederausbruch der Euro-Krisenängste, zunehmende Deflationssorgen, damit auch Fragezeichen hinter dem Wachstum der Weltwirtschaft. Bevor ich zähneknirschend ein paar Empfehlungen versuche, noch ein paar Zitate, die mir bestätigen, dass die von den Medien zitierten Börsenprofis selbst keine sichere Peilung mehr haben (mein Lieblingsthema). „Es gibt gerade sehr viele Faktoren am Aktienmarkt, die eine Rolle spielen könnten”, sagte am Freitag ein bekannter Stratege. Na sowas! Bei Reuters heißt es weiter: „Wohin das Pendel schlägt, ist ungewiss. Es kommt darauf an, auf welchem Fuß die Anleger gerade erwischt werden.” Wer wollte dem widersprechen. Etwas konkreter wird ein Report von der Wall Street: „Am Markt herrscht keine Einigkeit, was der Verfall des Ölpreises für die globale Konjunktur bedeutet.“ So isses. Aber haben nicht die Typen Recht, die der Meinung sind, der Ölpreis liefere zwar den Anlass für den Schwächeanfall, sei aber nicht der Grund?

Wie auch immer: Entscheidet selbst, meine Freunde! Wem jetzt der Arsch auf Grundeis geht (bitte mal googeln, woher der Vergleich kommt!), sollte nur Weihnachtsgeschenke kaufen, keine Aktien. Ist doch sowieso nicht verkehrt. Also erst dann einsteigen, wenn sich die Börse wieder gefangen hat und die Augen nach oben gehen - das kann schon morgen, übermorgen oder auch nach dem Fed-Zinsentscheid bzw. den Kommentaren von Janet Yellen (Mittwoch/Donnerstag) und dem Hexensabbat des Dax (Freitag) geschehen. Oder erst im neuen Jahr. Wer dagegen ungetrübt frohen Muts ist (und frische Kohle hat), wird beim Index von deutlich unter 10.000 Punkten voll zuschlagen. Vorsorglich nochmal - zum XXL-ten Mal - die dringende Empfehlung für alle, Verluste total diszipliniert zu begrenzen!

boersenfuchs@onvista.de

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