Hiobsbotschaft für Evotec – Aktien brechen ein

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Erst Mitte August hatte das Biotechunternehmen Evotec seine Ziele für das laufende Jahr bekräftigt. Doch ein schwerer Rückschlag in der Diabetes-Forschung wirbelt die Ergebnisprognose kräftig durcheinander. Aktien des TecDax-Unternehmens brechen massiv ein.

Ein schwerer Rückschlag in der Diabetes-Forschung führt am Dienstag zu einem massiven Einbruch der Evotec-Aktien. Die Anteile an dem Biotechunternehmen verloren im Späthandel gut 24 Prozent und notierten am Dienstag im frühen Handeln mit rund 2,80 Euro auf den tiefsten Kurs seit etwas mehr als einem Jahr. Gegen Mittag berappelte sich das Papier etwas, verzeichnete aber immer noch ein Minus von rund 15 Prozent.

Grund für den plötzlichen Absturz am Montagabend war das Aus für die Entwicklung des Programms DiaPep277 durch Hyperion Therapeutics. Der US-amerikanische Pharmakonzern hatte beim Evotec-Partner Andromeda Biotech schwerwiegendes Fehlverhalten von Mitarbeitern bei der Auswertung von Studiendaten festgestellt und die Entwicklung eingestellt. Offenbar wurde die Studie manipuliert, um ein positives Ergebnis zu erhalten.

Die isrealische Biotechfirma Andromeda hält die Entwicklungs- und Vermarktungsrechte an DiaPep, für das Evotec Anspruch auf Umsatzbeteiligungen und Meilensteinzahlungen hat. Andromeda wurde erst kürzlich vom US-Biopharmaunternehmen Hyperion Therapeutics übernommen. Evotec erzielt einen Großteil seiner Einnahmen mit so genannten Meilensteinzahlungen, die die Kooperationspartner bei Forschungserfolgen und -fortschritten zahlen.

Deutliche Ergebniskorrektur

Evotec rechnet nun mit Wertberichtigungen in Höhe von 8,7 Millionen Euro. Das TecDax-Unternehmen sieht die eigene Prognose für 2014 in Gefahr, weil eine offene Forderung gegenüber Hyperion und deren Tochterfirma in Höhe von 3,4 Millionen Euro womöglich ausfällt.

Im August noch hatte Evotec-Chef Werner Lanthaler die Ziele für das Gesamtjahr bekräftigt. Der Umsatz sollte vor Meilenstein-, Abschlagszahlungen und Lizenzen im laufenden Jahr weiter im hohen einstelligen Prozentbereich wachsen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sollte 2014 auf einem ähnlichen Niveau wie 2013 mit rund 13 Millionen Euro liegen.

OnVista/dpa-AFX
Foto: Hxdbzxy/Shutterstock.com

Neueste exklusive Artikel