Mitspielen bei der Euro-Krise!

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo, Leute! An der Börse wird gerade die Krise Europas gespielt - Trader und Zocker sind am Werk. Das hat nix mit langfristiger Aktienanlage zu tun. Es ist auch nicht der mögliche „Grexit“, der nach vorherrschender Meinung für stark schwankende und eher schwächelnde Kurse sorgt. Nee, den Kapitalisten rund um den Globus ist Griechenland ziemlich egal. Aber es könnte die Welt verändern, wenn ein Grexit das Gebilde Europa als machtvolles Ganzes ins Wanken brächte. Und von einer Euro-Krise im Sinne der Währung kann sowieso keine Rede sein, denn dessen erstaunliche Erholung gegenüber dem Dollar hat einige Jungs auf de falschen Fuß erwischt.

Wer von Euch Lust dazu hat, sollte einfach mitspielen - aber bitte nur einen Teil der Kohle in Derivate stecken oder beim Trading einsetzen! Eine andere Möglichkeit habe ich im Handelsblatt entdeckt: das Brettspiel „€uro Crisis“. Hallo, was ist das denn? Ein kleines Entwickler-Team will per Crowdfunding-Kampagne ein Brettspiel zur Euro-Krise herausbringen. Die Handelsblatt-Redaktion hat es ausprobiert - und als skrupellose Banker zwei Staaten in den Bankrott getrieben. Das Geldeinsammeln läuft bereits, das Spiel gibt’s noch nicht. 13.400 Euro werden benötigt. Und,so ist zu lesen, wer 39 Euro investiert, bekommt das Spiel voraussichtlich im Oktober 2015 zugeschickt. Für 2.000 Euro soll es eine „Gold Edition“ geben.

Worum es geht, kann man im Internet nachlesen: „Wir sind fünf Brettspiel-begeisterte Freunde, die nach dreijähriger Entwicklungsphase ihr eigenes Brettspiel produzieren wollen. Bei €uro Crisis handelt es sich um ein satirisches Brettspiel, das sich mit den wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen in Europa auseinandersetzt. Drei bis vier Spieler schlüpfen in die Rolle einer Bank und versuchen in drei Spieljahren (60 bis 120 Minuten) möglichst viel Eigentum der bankrotten Staaten zu privatisieren. Jedes Spieljahr ist in vier Quartale und Ereignisphasen aufgeteilt. In den Quartalen wählen die Spieler gleichzeitig und geheim Aktionskarten aus. Dabei gilt es, die Pläne der anderen im Blick zu behalten, damit man keine böse Überraschung erlebt, wenn die Aktionen dann nacheinander von den Spielern ausgeführt werden. In den Ereignisphasen kocht der Volkszorn, Rezessionen bedrohen die Wirtschaft und erst am Ende jedes Jahres erhalten die Spieler frisches Geld. Während des ganzen Spiels schlittert Europa immer weiter in die Krise und die Spieler müssen aufpassen, nicht selbst mit hineingezogen zu werden. Am Ende gewinnt, wer am meisten Punkte durch Privatisierungen erreicht hat (mehr dazu unter www.doppeldenk-spiele.de/Regeln_EuroCrisis.pdf Hinzufügen).“

Dazu schreibt ein an Wirtschaft interessierter Tester: „Mir gefällt das Thema: Reformen, Ratings, Staatspleiten, Privatisierungen - seit Ausbruch der Finanzkrise hat mich das alles nicht mehr losgelassen. Als Spiele-Liebhaber habe ich immer darauf gehofft, dass jemand diese Thematik fürs Brett umsetzt. Die Jungs vom Doppeldenk-Verlag haben das geschafft und das Gefühl der Krise in einem wunderbar satirischen Stil eingefangen. Wie in einer Krise eben.“

Cool. Originell. Jetzt habe ich bald Ersatz für Monopoly. Nur: Es sollte ein Spiel bleiben. Eine richtige, echte Krise Europas mit bitterem Ende können wir wirklich nicht gebrauchen - der Dax würde das auch nicht vertragen!

boersenfuchs@onvista.de

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