Warnsignale nicht missachten!

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Es gibt deutliche Warnzeichen, also erst mal volle Vorsicht! Ich hatte an dieser Stelle in den vergangenen Wochen ja schon mehrfach auf die kurzfristigen Risiken aufmerksam gemacht, die hauptsächlich von den internationalen Stimmungsindikatoren signalisiert worden sind (vor allem von sentix). Jetzt ist es passiert: Gestern war der schlechteste Tag für Ami-Aktien seit der Wahl von Donald: Dow Jones und S&P 500 haben über 1 Prozent verloren. Erst Trump-Euphorie, jetzt Trump-Schiss. Die bad News über ihren neuen President und seinem Umfeld ärgern das Volk immer mehr. Und die Anleger sind wegen der Wirtschaftsförderpläne besorgt (wird das wirklich was?). Beispiel: Gefährdet der Zwist der Republikaner bei der Abschaffung von Obamacare die Steuerpläne des Trumpeters?

Noch ein Warnsignal: Ein Drittel aller Fondsmanager ist der Meinung, dass US-Aktien derzeit überbewertet sind - das ist der höchste Wert seit 17 Jahren!. Laut jüngster Umfrage der Bank of America-Merrill Lynch sehen 81 Prozent der Vermögensverwalter die USA als die am stärksten überbewertete Region an.

Und dann die Geldpolitik. Immer mehr Zentralbanken werden sich künftig von der lockeren Geldpolitik verabschieden und einen neuen Kurs fahren.  Wohin genau die geldpolitische Reise geht, ist auch erfahrenen Marktstrategen noch nicht klar. Als sicher gilt aber, dass der Kurswechsel wichtige Konsequenzen für Anleger haben wird. „Damit geht die fast universelle monetäre Stützung von Anlageerträgen und Makrostabilität verloren”, formuliert es der Vordenker einer großen Fondsgesellschaft. Entsprechend sei dieser Faktor ganz wesentlich für die Frage, ob der aktuelle Marktoptimismus gerechtfertigt ist.

Nein, meine Freunde, ich wechsle auch jetzt nicht ins Bärenlager. Aber die kurz- bis mittelfristigen Anleger (und nur die!) seien gewarnt. Im Fahrwasser der Wall Street erkennen wir auch beim Dax, dass nach Wochen und Monaten geringer Volatilität die Diskussion umschwenken kann - statt „Wann erreichen wir ein neues historisches Hoch?“ jetzt plötzlich auf „Wie tief kann der Rücksetzer sein?“ Das ging ratzfatz, von über 12.100 Punkten gestern Nachmittag auf 11.850 Punkte heute früh.

Die aktuelle Risikoneigung der Anleger erreicht so hohe Werte wie zuletzt 2011 und vor der Finanzkrise, zeigt der neue „sentix Index zur Risikoneigung“. Das war bisher stets ein Indikator für kommende Probleme an den Aktienmärkten. Waren bis zuletzt noch defensive „Value“ orientierte Strategien favorisiert, so verschiebt sich allmählich die Präferenz hin zu wachstumsorientierten Investmentansätzen. Die Risikoneigung der Anleger wird aber auch durch den gestiegenen Hunger nach Small-Cap-Aktien ausgedrückt. Kommentieren die Sentiment-Beobachter: „Möglicherweise ist vielen Investoren diese hohe Risikoneigung gar nicht richtig bewusst.“ Sie empfehlen Anlegern, in den kommenden Wochen besonders risikobewusst zu agieren. Dem schließe ich mich an.

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