Wie geht es weiter mit dem DAX? Großer Verfall im Blick!
Der Kurssturz des DAX auf knapp 9.300 Punkte hat viele überrascht - mich auch. Er führt einmal mehr vor Augen, dass sich das Anlegerverhalten über die Jahre und durch den Einsatz von Computern geändert hat. Die überwiegende Anzahl der Investoren, egal ob private oder institutionelle, arbeiten mit Verlustbegrenzungen. Werden gewisse Schwellen nach unten durchbrochen, löst dies automatische Liquidationen aus. Diese Verkäufe drücken den Markt dann weiter, bis diese Aufträge abgearbeitet sind.
Wie geht es nun weiter?
Die Argumente, mit denen die steigenden Kurse im Frühjahr begründet wurden, sind nach wie vor in Kraft. Zinsen gibt es nicht mehr und einige Zentralbanken pumpen Liquidität in den Markt. Deshalb glaube ich auch nicht, dass die im April erreichten knapp 12.400 Punkte für lange Zeit das Hoch im DAX markieren werden. Zum Jahresende könnte es schon wieder bedeutend besser aussehen. Doch wie geht es kurzfristig weiter? Erholen sich die Kurse wie im Oktober vergangenen Jahres und laufen wie vom Bungee-Seil gezogen genauso schnell wieder nach oben wie sie zuvor gefallen sind. Oder läuft es doch eher wie 2011, als es nach kurzer Erholung nochmals einen Einbruch gab, bevor sich die Kurse dann erholten?
Ultimo und Verfall
Möglicherweise ist die Erholung und Stabilisierung in den vergangenen Tagen auch auf den Ultimo zurückzuführen. Aktienmärkte laufen wegen des Window-Dressings nicht selten zum Monatsende nach oben. Das bedeutet, dass es ab Dienstag wieder schwächere Kure geben könnte. Ist dies der Fall, dann wird der große Verfallstermin an der Eurex am 18. September 2015 zum Fixpunkt. Kommt es zu schwächeren Kursen, dann dürften sich diese bis zum Verfall hinziehen, genauso wie im Fall einer fortgesetzten Erholung diese sich Richtung dieses Termins ausdehnen sollte.
Ich tendiere eher zur Variante eines zweiten Einbruchs. Zu viele Expertenstimmen sprechen von Kaufkursen. Etwas mehr Verunsicherung wäre gut.
