Autowerte: Starke US-Absatzzahlen für BMW, VW und Co, Tesla mit Auslieferungsrekord ++ SAP: Setzt Google jetzt auf die Walldorfer? ++ Air France: EU-Staatshilfen genehmigt

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Die Rekordrally des Dax dürfte sich nach dem langen Osterwochenende dank starker Konjunkturdaten aus den USA fortsetzen. Positive Impulse kommen dabei aus Übersee: Der Dow Jones Industrial und auch der breit gefasste S&P 500 waren tags zuvor, am Ostermontag, auf Rekordstände gesprungen und profitierten im insgesamt dünnen Osterhandel vom Konjunkturoptimismus. Am Karfreitag hatten zunächst die Daten für den Monat März gezeigt, dass sich der Arbeitsmarkt in den Vereinigten Staaten überraschend stark erholte. Am Montag überraschte dann die kräftig aufgehellte Stimmung der US-Dienstleister positiv.

An diesem Dienstag dagegen ist die Agenda der Konjunkturdaten nur dünn bestückt. Am Mittwochabend richtet sich das Interesse dann auf das Protokoll der Sitzung der US-Notenbank (Fed) von Mitte März. Experten erhoffen sich mehr Erkenntnisse zu den recht lockeren geldpolitischen Signalen der Notenbanker. Diese stehen ihrer Ansicht nach etwas im Kontrast zu den guten Konjunkturperspektiven, die eigentlich eine etwas straffere Geldpolitik erwarten lassen würden.

Autowerte mit Schwung

Die Aktien der Autobauer dürften am Dienstag nach starken Absatzzahlen in den USA im ersten Quartal im Blick stehen und den europäischen Autosektor womöglich auf einen neuen Höchststand seit Anfang 2018 treiben. Für VW ging es auf Tradegate im Vergleich zum Xetra-Börsenschluss am vergangenen Donnerstag um 1,5 Prozent auf 244,85 Euro hoch. BMW gewannen auf Tradegate ebenfalls 1,5 Prozent und stiegen damit auf 89,99 Euro. Daimler rückten um 1,1 Prozent auf 76,14 Euro vor und die Anteile der Beteiligungsholding Porsche stiegen um 1,3 Prozent auf 94,98 Euro.

Nach dem Einbruch in der Corona-Krise kommt wieder Schwung in den Automarkt jenseits des Atlantiks. Die deutschen Hersteller BMW, Volkswagen, Audi und Porsche legten allesamt kräftig zu im ersten Quartal. Die Absatzzahlen glänzten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als die Pandemie das Geschäft zum Erliegen gebracht hatte. Vor allem SUVs und Pick-up-Trucks waren gefragt. „Alles in allem durchaus positiv für deutsche Autoaktien“, sagten zwei Händler.

Doch auch Tesla macht weiter Fortschritte. Der US-Elektroautobauer hat im ersten Quartal einen Auslieferungsrekord aufgestellt. Die Kunden hätten insgesamt 184.800 Fahrzeuge erhalten, teilte das Unternehmen am Freitag in Palo Alto mit. Damit wurde der alte Rekord aus dem letzten Quartal des Vorjahres übertroffen. Produziert wurden mit 180.338 Fahrzeugen ebenfalls mehr als in diesem Zeitraum.

SAP bald Google-Dienstleister?

Ansonsten könnten SAP einen Blick wert sein. Wie der Nachrichtensender CNBC berichtet, wird die Google-Mutter Alphabet künftig nicht mehr die Finanzsoftware von Oracle, sondern die der Walldorfer nutzen. Vorbörslich ging es auf Tradegate für das SAP-Papier spürbar aufwärts.

Commerzbank im Blick

Die Aktien der Commerzbank könnten weiter im Blick stehen. Nachdem sich die Bank am Donnerstagnachmittag zu Rückstellungen in Zuge der Umstrukturierungen geäußert hatte, war am Abend über Neuigkeiten zum Aufsichtsrat informiert worden. Nach Personalquerelen in dem Kontrollgremium wurde nun die Kandidatenliste vervollständigt. Die Wahlen werden zur Hauptversammlung am 18. Mai stattfinden.

Air France steigen nach EU-Zustimmung zu Staatshilfen

Die Zustimmung der EU-Kommission zur Staatshilfen hat die Aktien der Air France-KLM am Dienstag im vorbörslichen Handel angetrieben. Sie stiegen um rund sechs Prozent. Die Fluggesellschaft wird bis zu einer Milliarde Euro frisches Geld durch eine Kapitalerhöhung erhalten und einen französischen Staatskredit von drei Milliarden Euro in einer Hybridinstrument umwandeln, um die Kapitalausstattung zu stärken. Frankreich könnte dadurch seine Beteiligung an der von der Corona-Krise arg gebeutelten Airline auf bis zu 30 Prozent steigern.

Die Aktien der Dax-Konzerne Beiersdorf und Deutsche Telekom könnten zumindest optisch nachgeben, da sie ex Dividende gehandelt werden.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: xieyuliang / Shutterstock.com

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